auf bidi35's Spuren - am Thunersee entlang bis Faulensee


Publiziert von Felix , 3. März 2011 um 13:16. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 1 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 460 m
Strecke:Gwatt, Seeblick - Bonstettepark - Gwattegg - Strättlighügel - Strättligburg - Chandersteg - Roggere - Riedere - Schwarzebach - Zuberstutz - Spiezberg - Schloss Spiez - Bürg - Faulensee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Autobahn Thun-Süd, Schoren nach Gwatt, Seeblick
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PTT cff logo Faulensee nach Spiez, STI cff logo Spiez bis Gwatt, Seeblick
Kartennummer:1207

Reha-Wanderung 3 - mit Ruinen, Burgen, Schlössern - und vielen Tieren ... Danke bidi35 für den Tipp!

Direkt bei der Bushaltestelle an der Stadtgrenze Thun-Gwatt sind sehr viele Parkplätze vorhanden - es wird bei besserem, wärmeren Wetter wohl unzählige Spaziergänger geben, die das Naturschutzgebiet am unteren Thunersee-Becken geniessen ... Wir starten hier und wollen auf Heinz' Spuren gegen Spiez zu wandern. Der während des ganzen Tages wetterbestimmende Hochnebel verhüllt zwar die umliegenden Bergketten; die Atmosphäre am ausgedehnten Schilfgürtel am flachen Ufer ist jedoch eine stimmungsvolle: nebst den reizvollen Uferabschnitten beeindruckt uns auch der gepflegte parkähnliche rückwärtige Reservatsteil mit mächtigen Bäumen. Der Bonstettepark ist alleine einen Abstecher wert - er wird heute von einigen Hunden (und "Anhang") frequentiert; für die Entsorgung der letzten Verdauungsüberreste ist der Park bestens eingerichtet. Ausgangs Park können wir einem hübschen Hermelin im weissen Winterkleid zuschauen, wie es sich seine Beute fängt (wohl eine [Scher]-Maus) und davonflitzt. Und ein weiterer Vierbeiner macht uns wenige Meter später seine freundliche Aufwartung; es sollte heute nicht die einzige sympathische Katze bleiben ...

In Gwatt überqueren wir die Hauptstrasse und gewinnen rasch an Höhe; gemütlich wandern wir dann über die Krete des Strättlighügels - schneefrei, etwas feucht das Gelände. Von weitem, da die nahe Umgebung vor nicht allzu langer Zeit abgeholzt worden sei, erblicken wir die Strättligburg.
Ein schlichter und gleichzeitig imposanter Bau mit umfassender Burgmauer und dem Turm, welcher nur schmale "Schiessscharten" aufweist. Leider ist er nicht zugänglich; wir umrunden die hohe Mauer und rasten kurz unterhalb (die Burg kann jedoch reserviert werden - wofür?).

Die Fortsetzung unserer einfachen Wanderung führt uns gleich zu einem weiteren bemerkenswerten "Monument": den Kanderdurchstich überqueren wir auf einer neueren, im Vergleich zur nahen massiven Eisenbrücke der bls leicht wirkenden Konstruktion: der Chandersteg gibt den Blick schön frei auf die letzten Meter der Kander. http://www.reutigen.ch/Gemeinde/allg.%20Angaben/Kanderdurchstich.htm 

Stets leicht über dem See weiterwandernd passieren wir die hübsche Anlage des Landschlösschens Rüdli, bevor in den Rustwald "eintauchen". Die Strasse, welche uns streckenweise leitet, verlassend,
gewinnen wir bald ausgangs Wald eine Weidelandschaft und den Blick auf den Stauweiher bei Spiezmoos - nur keinen Blick auf Stockhorn und andere umliegenden Berge ...
Wir wenden uns jedoch beim Zuberstutz nordwärts, zurück zur Thunersee-Hauptstrasse, queren diese und sind nach einem Einfamilienhaus-Quartier schnell am Fuss des Spiezberges. Diesen begehen wir ziemlich direkt auf der Grenze Wald - Rebberge, also meist auf der Krete. Bei P. 670, der westlicher gelegenen zweithöchsten Erhebung, machen wir unsere Mittagspause - und müssen darauf achten, dass sich der wirblige drollige Hund nicht der Bestandteile unseres Essens bemächtigt; letztlich ist er jedoch sehr dankbar um Streicheleinheiten ... Bis zum 12-Uhr-Glockenschlag sind unterhalb im Rebberg auch die Winzer am Arbeiten.
Dem Grat weiter folgend, geht es anschliessend in eine kleine Senke, ab welcher dann ein hübsches Weglein im schönen Buchenwald zum höchsten Punkt und etwas unterhalb zur Aussichtsterrasse oberhalb der Nordabbrüche (zum See) führt. Nach wenigen Metern gelangen wir ins Rebgelände, welches gut mit Infotafeln des Reblehrpfades bestückt ist. Auch am kleinen Winzerhäuschen wird handschriftlich auf einer Schiefertafel informiert, welche Arbeiten aktuell im Gange sind - damit es denn im Herbst wieder einen neuen Jahrgang Spiezer gebe.
 
Von weitem schon sichtbar und mit seinen prachtvollen Bauten beeindruckend, zieht das Schloss Spiez mit Kirche und Annex-Bauten die Aufmerksamkeit auf sich; so betrachten wir es denn sogleich aus nächster Nähe. Ausnehmend schön, bestens unterhalten - und der Öffentlichkeit zugänglich, die Schlossanlage, welche auf das 13. Jahrhundert zurückgeht (die verwendeten Eichenbalken werden auf die Jahre 1257/8 datiert!). Die Freiherren von Strättligen (Adlige des Königreiches Hochburgund) waren die ersten, urkundlich erwähnten Besitzer; von 1338 bis 1516 gehörte es denen von Bubenberg, bis 1878 der Familie von Erlach.
Bevor wir zum Hafen hinuntersteigen, gesellt sich einmal mehr eine überaus zutrauliche Katze zu uns - und zeigt uns ihre Balancierkünste auf einem Schmiedeisen-Geländer ...

Nach der Bucht weist eine grosse Tafel und durchgestrichene Wegweiserangaben auf die Felssturzgefahr nördlich des Bürg hin - die "Umleitung" erfolge über ebendiesen: da wollten wir ja eh hin ... Durch wiederum angenehmen Buchenwald gewinnen wir erst den westlichen (Gipfel)-Hügel: auf ihm sind wenige Reste einer frühzeitlichen Besiedlung zu erkennen; möglicherweise handelt es sich um Mauern einer ehemaligen Wohnanlage. Zur Haupterhebung des Bürg geht es erst in eine kleine Senke und nach nur wenigen zusätzlichen Höhenmetern stehen wir auf dem Aussichtspunkt: bei schönem Wetter wäre bestimmt einiges mehr zu erkennen als nur das darunterliegende Faulensee - doch geniessen wir es auch so.
In wenigen Minuten sind wir bei der Bushaltestelle; mit einem Umsteigen in Spiez gelangen wir zügig (und günstig [4.40 Fr. ein halbes Billet]) zur Stadtgrenze Thun zurück - eine interessante Wanderung, empfehlenswert; wir denken, dass wir gelegentlich die Fortsetzung nach Interlaken "anhängen" ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


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bidi35 hat gesagt: so interessant, spannend, ausführlich...
Gesendet am 3. März 2011 um 17:12
...und, trotz NULL Aussicht, mit wunderschönen Fotos bereichert, habe ich meinen "Hausweg" am Thunersee noch nie beschrieben gesehen:-))) Vielen Dank, lieber Felix.

Bin fast geneigt zu sagen, gut dass ihr das prächtige Gipfelpanorama nicht gesehen habt. Gibt doch Gelegenheit, die gleiche Wanderung mal im Frühling, wenn die Kirschbäume blühen, bei gutem Wetter, ständig EMJ und die umliegenden Berggipfel vom Wetterhorn bis zum Gurnigel vor Augen, gemeinsam nochmals zu machen.

Ich tummle mich fast jeden Tag (und bei jedem Wetter) auf irgendeinem Abschnitt dieser Wanderung.

Liebi Grüess EUCH BEIDNE.
Heinz.

Felix hat gesagt: RE: so interessant, spannend, ausführlich...
Gesendet am 7. März 2011 um 13:51
Danke dir, lieber Heinz, für die Komplimente - und die Idee der Frühlingswanderung.
Nachdem ich deinen Bericht nochmals betrachtet habe, muss eine solche Tour dannzumal ja fantastische Ausblicke ergeben.

Inzwischen liebe Grüsse

Felix


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