Ruinaulta - Von Castrisch nach Reichenau
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Ruinaulta - Von Castrisch nach Reichenau
Der hartnäckige Wintereinbruch im Oktober hatte meine Pläne komplett durcheinandergewirbelt. Mein Vorrat an Ausweichaktivitäten war so gut wie aufgebraucht. So entschied ich, noch einmal die Ruinaulta zu durchwandern. Am 1. August 2001 hatte ich die Schlucht schon einmal besucht. Damals liefen wir zur Feier des Tages von der Stn. Valendas-Sagogn zur Stn. Trin. Heute zeigte das Thermometer sagenhafte 40°C weniger (35°/-5°C), es war kalt, trocken und ab und an schaute die Sonne hinter Schleierwolken hervor. Als Ausgangspunkt wählte ich die Stn. Castrisch. Dorthin fuhr ich mit dem Auto über Bonaduz auf der rechtsrheinischen Oberländerstrasse. In Versam waren gerade Belagsarbeiten, die Durchfahrt wurde von zwei Securitas-Leuten geregelt. Auf diese komme ich später zurück. Jetzt am Morgen wurde ich recht zügig durchgelassen.
Von der Stn. Castrisch lief ich zunächst an den Gleisen, später durch Auwald zum Vorderrhein (Rein Anteriur) hinunter. An dessen Ufer ging es flussabwärts durch die sich immer deutlicher ausprägende Schlucht. Auf dem Wanderpfad plötzlich das Verkehrszeichen „Bauarbeiten“. Ich hielt das Schild zunächst für einen Scherz, denn im Voraus war keine entsprechende Behinderung sichtbar. Was sollte hier schon gebaut werden? Plötzlich ein Poltern und Scheppern, einzelne Gesteinsbrocken rollten bis auf den Wanderweg hinab. Ein Schreitbagger stellte oberhalb die Böschung an einem neuen Bachdurchlass unter der Bahnstrecke her. Zügig passierte ich deshalb die Gefahrenstelle. Im weiteren Verlauf erreichte ich die Stn. Valendas-Sagogn. Danach ging es am Schutzdach der Bahnstrecke entlang, später weiter am Flussufer. Nach der Einmündung des Carreratobels schwenkte der Wanderweg bergwärts und verlief danach bis zur Stn. Versam oberhalb von Fluss und Bahn, ermöglichte dadurch herrliche Ausblicke auf die Schlucht. Hinter der Stn. Versam lag der Pfad wieder direkt am Ufer zwischen Fluss und Bahn. Bei der Halbinsel Chrummwag musste ein Felsrücken überquert werden, die Anhöhe bot sich als aussichtsreicher Rastplatz an.
Frisch gestärkt hinunter zum Fluss, entlang der Bahnbrücke ans andere Ufer, dann folgte der Aufstieg aus der Schucht. Heute freilich angenehmer als bei 35°C. Vorbei an Pintrun ging es hinein ins Val Pintrun, auf der anderen Seite hinaus auf Wiesen- und Weidegelände. Von dort hatte man einen schönen Blick auf den Flimserstein (Crap da Flem). Kurz vor Trin Digg passierte ich das Geländepanzerhindernis Laseaz mit seinen gut getarnten Infanteriewerken. In Trin Digg kam ich an einem Grundstück mit vielfältigen Holzschnitzereien vorbei. Die auffälligste davon, eine lebensgroße Figur, stand an einer Hausecke. Nun musste ich den weiteren Weg aussuchen. Sollte ich wie damals zur Stn. Trin hinuntergehen? Da es erst früher Nachmittag war, entschied ich das Tal bis Reichenau auszulaufen. Weiter ging ich nun über Wiesen, später durch Wald zunächst leicht fallend, dann mit einigem Auf und Ab am Hang entlang. Die Oberalpstrasse lag manchmal in Sicht- oft jedoch in Hörweite. Entgegen einem anderen Bericht hier habe ich dies nicht als Beeinträchtigung empfunden, eher als notwendiges Übel, garantiert ihre Lage hoch am Hang doch die unverbaute Schlucht. So erreichte ich Tamins, durch den Ort und unter der Hauptstrasse hindurch gelangte ich hinunter nach Reichenau. Dort lief ich an Schloss und Weinkellerei, an der sich kistenweise Trauben stapelten, vorbei auf die Rheinbrücke. Am anderen Ufer befindet sich die Stn. Reichenau-Tamins. Von hier brachte mich der RhB-Zug zurück nach Castrisch. Der Kondukteur, der sich mein Ziel gemerkt hatte, vergewisserte sich dort, dass ich den Zug verlassen hatte und verabschiedete mich mit einem freundlichen „Sin seveser!“.
Ich schwang mich ins Auto und nahm wiederum die rechtsrheinische Strasse zur Rückfahrt. Die Belagsarbeiten in Versam dauerten an, mittlerweile war es früher Abend und das Securitas-Duo, ein Mann und eine Frau, immer noch im Dienst. Ich stellte mir vor, den ganzen Tag relativ unbeweglich an ihrem schattigen Standort verbringen zu müssen. Die Frau versuchte sich durch Umherlaufen aufzuwärmen, den Kragen bis zur Nasenspitze hochgeschlagen. Auf einer Mauer befand sich ein Depot Thermoskannen. Nach 20-minütiger Wartezeit konnte sie die Durchfahrt freigeben und beendete damit meine Betrachtungen. Nach dem Überqueren des Versamer Tobels folgt das interessanteste Strassenstück. Hier entdeckte ich einen kleinen Parkplatz, stieg aus und konnte von einem Weg zum Abschied noch einmal in die Ruinaulta hinunterschauen.
Der hartnäckige Wintereinbruch im Oktober hatte meine Pläne komplett durcheinandergewirbelt. Mein Vorrat an Ausweichaktivitäten war so gut wie aufgebraucht. So entschied ich, noch einmal die Ruinaulta zu durchwandern. Am 1. August 2001 hatte ich die Schlucht schon einmal besucht. Damals liefen wir zur Feier des Tages von der Stn. Valendas-Sagogn zur Stn. Trin. Heute zeigte das Thermometer sagenhafte 40°C weniger (35°/-5°C), es war kalt, trocken und ab und an schaute die Sonne hinter Schleierwolken hervor. Als Ausgangspunkt wählte ich die Stn. Castrisch. Dorthin fuhr ich mit dem Auto über Bonaduz auf der rechtsrheinischen Oberländerstrasse. In Versam waren gerade Belagsarbeiten, die Durchfahrt wurde von zwei Securitas-Leuten geregelt. Auf diese komme ich später zurück. Jetzt am Morgen wurde ich recht zügig durchgelassen.
Von der Stn. Castrisch lief ich zunächst an den Gleisen, später durch Auwald zum Vorderrhein (Rein Anteriur) hinunter. An dessen Ufer ging es flussabwärts durch die sich immer deutlicher ausprägende Schlucht. Auf dem Wanderpfad plötzlich das Verkehrszeichen „Bauarbeiten“. Ich hielt das Schild zunächst für einen Scherz, denn im Voraus war keine entsprechende Behinderung sichtbar. Was sollte hier schon gebaut werden? Plötzlich ein Poltern und Scheppern, einzelne Gesteinsbrocken rollten bis auf den Wanderweg hinab. Ein Schreitbagger stellte oberhalb die Böschung an einem neuen Bachdurchlass unter der Bahnstrecke her. Zügig passierte ich deshalb die Gefahrenstelle. Im weiteren Verlauf erreichte ich die Stn. Valendas-Sagogn. Danach ging es am Schutzdach der Bahnstrecke entlang, später weiter am Flussufer. Nach der Einmündung des Carreratobels schwenkte der Wanderweg bergwärts und verlief danach bis zur Stn. Versam oberhalb von Fluss und Bahn, ermöglichte dadurch herrliche Ausblicke auf die Schlucht. Hinter der Stn. Versam lag der Pfad wieder direkt am Ufer zwischen Fluss und Bahn. Bei der Halbinsel Chrummwag musste ein Felsrücken überquert werden, die Anhöhe bot sich als aussichtsreicher Rastplatz an.
Frisch gestärkt hinunter zum Fluss, entlang der Bahnbrücke ans andere Ufer, dann folgte der Aufstieg aus der Schucht. Heute freilich angenehmer als bei 35°C. Vorbei an Pintrun ging es hinein ins Val Pintrun, auf der anderen Seite hinaus auf Wiesen- und Weidegelände. Von dort hatte man einen schönen Blick auf den Flimserstein (Crap da Flem). Kurz vor Trin Digg passierte ich das Geländepanzerhindernis Laseaz mit seinen gut getarnten Infanteriewerken. In Trin Digg kam ich an einem Grundstück mit vielfältigen Holzschnitzereien vorbei. Die auffälligste davon, eine lebensgroße Figur, stand an einer Hausecke. Nun musste ich den weiteren Weg aussuchen. Sollte ich wie damals zur Stn. Trin hinuntergehen? Da es erst früher Nachmittag war, entschied ich das Tal bis Reichenau auszulaufen. Weiter ging ich nun über Wiesen, später durch Wald zunächst leicht fallend, dann mit einigem Auf und Ab am Hang entlang. Die Oberalpstrasse lag manchmal in Sicht- oft jedoch in Hörweite. Entgegen einem anderen Bericht hier habe ich dies nicht als Beeinträchtigung empfunden, eher als notwendiges Übel, garantiert ihre Lage hoch am Hang doch die unverbaute Schlucht. So erreichte ich Tamins, durch den Ort und unter der Hauptstrasse hindurch gelangte ich hinunter nach Reichenau. Dort lief ich an Schloss und Weinkellerei, an der sich kistenweise Trauben stapelten, vorbei auf die Rheinbrücke. Am anderen Ufer befindet sich die Stn. Reichenau-Tamins. Von hier brachte mich der RhB-Zug zurück nach Castrisch. Der Kondukteur, der sich mein Ziel gemerkt hatte, vergewisserte sich dort, dass ich den Zug verlassen hatte und verabschiedete mich mit einem freundlichen „Sin seveser!“.
Ich schwang mich ins Auto und nahm wiederum die rechtsrheinische Strasse zur Rückfahrt. Die Belagsarbeiten in Versam dauerten an, mittlerweile war es früher Abend und das Securitas-Duo, ein Mann und eine Frau, immer noch im Dienst. Ich stellte mir vor, den ganzen Tag relativ unbeweglich an ihrem schattigen Standort verbringen zu müssen. Die Frau versuchte sich durch Umherlaufen aufzuwärmen, den Kragen bis zur Nasenspitze hochgeschlagen. Auf einer Mauer befand sich ein Depot Thermoskannen. Nach 20-minütiger Wartezeit konnte sie die Durchfahrt freigeben und beendete damit meine Betrachtungen. Nach dem Überqueren des Versamer Tobels folgt das interessanteste Strassenstück. Hier entdeckte ich einen kleinen Parkplatz, stieg aus und konnte von einem Weg zum Abschied noch einmal in die Ruinaulta hinunterschauen.
Tourengänger:
lainari

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