SKT Kotzen – Nebelpartie mit toller Gipfelaussicht


Publiziert von algi , 25. Februar 2018 um 08:43.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Karwendel
Tour Datum:24 Februar 2018
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fall, Parkplatz an der Forststraße ins Bächental und vor der Sperre für den öffentlichen Verkehr

Lärchkogel und Torjoch habe ich schon vor vielen Jahren im Winter einen Besuch abgestattet. Heute wollte ich mir mal den nördlichen Eckpfeiler dieses Gebirgszuges im Vorkarwendel genauer ansehen. Adria-Tief „Sabine“ soll sich ja nun endlich verzogen haben, stattdessen sind am Samstag, vor Einbruch der sibirischen Kälte,  bis zu 8 Stunden Sonnenschein vorher gesagt.

Den langen Zustieg auf der Forststraße von Fall ins Bächental hinein ( Wegweiser zum Forsthaus Aquila ) überwindet man am besten mit dem Fahrrad. Der Abzweig rechts hinab zur Dürrach ist leider nicht gekennzeichnet, nach einem Marterl auf der rechten Straßenseite folgt eine leichte Linkskurve, unmittelbar dahinter ( links im Wald ein Jägersteig ) führt ein Weg hinab zur Brücke über die Schlucht. Heute aufgrund alter Spuren sehr gut ersichtlich, aber nach Neuschneefällen muss man schon gut aufpassen.

Ein Blick hinab in die Schlucht offenbart bizarre Schönheiten die Kälte in Verbindung mit Wasser hervorbringen kann. Um die Eiszapfenkaskaden ins rechte Licht zu rücken, müsste man hier wohl einige Stunden verbringen. Mich treibt es auf dem tief eingeschnittenen Weg jedoch weiter nach oben, in der Hoffnung, das sich der noch vorhandene Hochnebel in Kürze auslösen wird. Die Wegfindung ist sehr einfach, ich muss einfach nur der alten Spur hinterher laufen. Nach dem Wegweiser ( Holzschild ) zum Kotzen läuft man ein paar hundert Meter nach links, und nun geht es in ziemlich gerader Linie, die baumfreien Passagen ausnutzend, den lichten Wald hinauf.

Als ich den unteren Rand der baumfreien Zone erreiche, verdichtet sich der Nebel immer mehr, so dass ich leise vor mich hinschimpfend, die Ungenauigkeiten der Meteorologie beklagend, in die weiße, alles gleichmachende Suppe hineinschreite. Ohne die kaum mehr erkennbare Spur hätte ich nun wirklich Orientierungsprobleme. Als sich langsam Frust breitmacht, reißt die Nebeldecke unerwartet auf, und ich fühle mich, wie einst Reinhard May mit seinem Hit „ Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein … „ beschrieb.

Die letzten 150 Hm hinauf zum Grat sind mal wieder die anstrengendsten, da die Neuschneeauflage den Fellen nur wenig Halt bietet, und man nur mit hohem Krafteinsatz vorwärts kommt. Was Leute antreibt ein Gipfelkreuz abzusägen, kann ich nicht nachvollziehen, auf jeden Fall war hier auch so ein Übeltäter unterwegs, nun ragt halt nur noch der übrig gebliebene Stumpen in den Himmel. Die Aussicht ist trotz der niedrigen Gipfelhöhe grandios. Der sichtbare Teil des Stierjoch NO-Kar sieht super aus, mal sehen, vielleicht komme ich deswegen bei guten Sichtverhältnissen irgendwann nochmal vorbei.

Nach 20 Minuten Gipfelaufenthalt habe ich den Eindruck, dass sich der Hochnebel nicht auflöst, sondern stattdessen sogar einige östlich liegende Gipfelbereiche langsam aber stetig eingehüllt werden. Das mahnt mich zum baldigen Aufbruch, wenigstens den Gipfelhang möchte ich in der Sonne abfahren.

Die Talfahrt gehört für mich bei den heutigen Bedingungen nicht zum Allerfeinsten, die oberen 50% sind noch halbwegs ok, weiter unten reicht mein Fahrkönnen aber nicht mehr aus um von einer schönen Abfahrt sprechen zu können. Als ich fast wieder das Tal erreicht habe, blinzelt doch noch ab und zu die Sonne durch. War ich also nur zu früh dran ?

 

Fazit: für mich ist der Kotzen eine typische Hochwintertour, die bei entsprechend hoher Neuschneeauflage bestimmt sehr reizvoll ist. Die Aufstiegs- und die zahlreichen Abfahrtsspuren zeugten davon, dass die Tour öfters unternommen wird.

 

Viele Grüße

Albert


Tourengänger: algi


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