Poncione di Vespero 2717m (NE-Couloir)
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"Croce di San Giovanni" (Pne di Vespero 2717m, NE-Couloir)
Es scheint die Woche der Couloir-Steilabfahrten zu sein - sind die Schnee- und Lawinenbedingungen schon mal passend, muss man dies natürlich auch nützen. Und einmal mehr ging's ins Nordtessin - vor wenigen Tagen noch im Bedrettotal, heute zusammen mit
ossi auf den Poncione di Vespero 2717m oberhalb des Skigebietes von Airolo. Dort kamen wir in den Genuss des "Croce di San Giovanni" - ein ca. 50° NE-Couloir, durch welches man zuerst einmal zu Fuss hinaufsteigen muss.
Der Vorteil an dieser Tour ist, dass man gegen ein "kleines" Aufgeld einige Höhenmeter erkaufen kann, was aber trotz "nur" noch 630 Höhenmeter nicht bedeutet, dass man so auf die Schnelle hinaufrennt und 1h später bereits wieder in der Beiz sitzt. Der steile Ski- und Fussaufstieg bei Saledri bzw. durch das Couloir, geht - sofern wie heute, wo wir alles selbst gespurt hatten - dann doch ziemlich in die Beine, was sich dann natürlich automatisch auch auf die Aufstiegszeit auswirkt. Heute kam noch hinzu, dass die Bise zienmlich kalt ihre Krallen ausfuhr und dafür unsere eigenen Krallen beinahe eingefroren hätte - autsch.
Nachdem wir die Seilbahn von Airolo 1178m bis Pesciüm 1745m und den Skilift bis Comasnè 2089m benützt haben, steigen wir mehr oder weniger direkt Richtung Saledri bzw. Richtung Couloir hoch. Der Schnee hat eine ideale Aufstiegs-Qualität: windgepresster Pulver im Skiaufstieg und super Trittschnee für den restlichen Fussaufstieg. Irgendwann - einige Höhenmeter unter der engsten Stelle - erreicht der Aufstieg eine Steilheit, wo wir die Skis an den Rucksack binden und mit Pickel (ich noch zusätzlich mit Steigeisen) weiterziehen. Wo ich vorher noch die Skispur gelegt habe, bin ich jetzt um so mehr froh, dass ich in den bequemen Fussspuren von
Ossi hinterher steigen kann. Wir sorgen uns anfänglich noch um den Ausstieg aus dem Couloir (Wächte?), stellen aber dann fest, dass dieses unschwierig endet und wir so noch die letzten einfachen Höhenmeter - endlich in der Sonne (aber auch in der Bise...) problemlos bis zum Gipfel des Poncione di Vespero 2717m zurücklegen.
Normalerweise freut man sich ja auf dem Gipfel, als wäre Weihnachten und Ostern gleich zusammen. Heute - wir spürten es beide - musste diese Freude noch ein wenig anhalten. Wir wussten, die Freude wird riesig sein, jedoch erst, wenn wir unsere Spuren ins Couloir gezeichnet haben und dann in der Ski-Beiz darauf hoffentlich anstossen können. Also runter...
Vom Gipfel fahren wir gleich direkt an den Beginn des Couloirs, man könnte links oder rechts runter (von oben gesehen kamen wir rechts hinauf), und entscheiden uns für den Aufstiegsweg, da die linke Seite noch schmaler ist und ausschliesslich nur noch Sprung-Kehren zugelassen hätte. Ebenso halten wir Sicherheitsabstände ein, um nicht unnötig die Schneedecke zu belasten (was im Nachhinein gesehen jedoch kein Problem gewesen wäre). Weiter wechseln wir uns mit den First-Lines ab - genau so sollte es in einem Team funktionieren. Die Bedingungen varieren zwischen harter, aber gut griffiger Unterlage und teilweise eingeblasenem, ungefährlichem Triebschnee, was natürlich den einen oder anderen Juchzer hervorruft. Im Anschluss an das Couloir bis wenig oberhalb von Comasnè dürfen wir sogar noch in den Pulver zeichnen - fantastisch. Einmal mehr nimmt viel zu schnell diese Abfahrt ein Ende und wir düsen im mittlerweilen diffusen Licht auf der Skipiste nach Pesciüm 1745m, wo das warme Restaurant mit italienischen Mahlzeiten zu Schweizer Preisen auf uns wartet. Von dort nochmals auf der (aktuell geschlossenen) mehrheitlich vereisten, jedoch ständig pickelharten Skipiste zur Talstation in Airolo 1178m.
Fazit: Zugegeben, viel Aufstiegs-Höhenmeter waren das nicht und der Preis für das heutige Programm war nicht ganz günstig - wir aber hatten unseren grossen Spass dabei und werden auch dieses Couloir sicher nicht so schnell wieder vergessen - deshalb: völlig egal. Günstiger und konditionell gesünder wäre natürlich der Aufstieg von Nante 1423m, doch geht dieser mehrheitlich der Piste entlang, was auch nicht unbedingt interessant ist. Danke
Ossi für dieses tolle Erlebnis mit Dir, es dürfte erneut nicht das letzte gemeinsame gewesen sein.
Technischer Ski-Schwierigkeitsgrad: 5.1 (siehe Skala auf meinem Profil)
Start Comasnè 2089m: 9.45 Uhr
Pne di Vespero 2717m: 12.20 Uhr bis 12.45 Uhr
Comasnè 2089m: 13.10 Uhr
SLF: "Mässig"
Tour mit
Ossi - hier sein Bericht.
Route Nr. 470 - SAC Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - Willy Auf der Maur
Es scheint die Woche der Couloir-Steilabfahrten zu sein - sind die Schnee- und Lawinenbedingungen schon mal passend, muss man dies natürlich auch nützen. Und einmal mehr ging's ins Nordtessin - vor wenigen Tagen noch im Bedrettotal, heute zusammen mit

Der Vorteil an dieser Tour ist, dass man gegen ein "kleines" Aufgeld einige Höhenmeter erkaufen kann, was aber trotz "nur" noch 630 Höhenmeter nicht bedeutet, dass man so auf die Schnelle hinaufrennt und 1h später bereits wieder in der Beiz sitzt. Der steile Ski- und Fussaufstieg bei Saledri bzw. durch das Couloir, geht - sofern wie heute, wo wir alles selbst gespurt hatten - dann doch ziemlich in die Beine, was sich dann natürlich automatisch auch auf die Aufstiegszeit auswirkt. Heute kam noch hinzu, dass die Bise zienmlich kalt ihre Krallen ausfuhr und dafür unsere eigenen Krallen beinahe eingefroren hätte - autsch.
Nachdem wir die Seilbahn von Airolo 1178m bis Pesciüm 1745m und den Skilift bis Comasnè 2089m benützt haben, steigen wir mehr oder weniger direkt Richtung Saledri bzw. Richtung Couloir hoch. Der Schnee hat eine ideale Aufstiegs-Qualität: windgepresster Pulver im Skiaufstieg und super Trittschnee für den restlichen Fussaufstieg. Irgendwann - einige Höhenmeter unter der engsten Stelle - erreicht der Aufstieg eine Steilheit, wo wir die Skis an den Rucksack binden und mit Pickel (ich noch zusätzlich mit Steigeisen) weiterziehen. Wo ich vorher noch die Skispur gelegt habe, bin ich jetzt um so mehr froh, dass ich in den bequemen Fussspuren von

Normalerweise freut man sich ja auf dem Gipfel, als wäre Weihnachten und Ostern gleich zusammen. Heute - wir spürten es beide - musste diese Freude noch ein wenig anhalten. Wir wussten, die Freude wird riesig sein, jedoch erst, wenn wir unsere Spuren ins Couloir gezeichnet haben und dann in der Ski-Beiz darauf hoffentlich anstossen können. Also runter...
Vom Gipfel fahren wir gleich direkt an den Beginn des Couloirs, man könnte links oder rechts runter (von oben gesehen kamen wir rechts hinauf), und entscheiden uns für den Aufstiegsweg, da die linke Seite noch schmaler ist und ausschliesslich nur noch Sprung-Kehren zugelassen hätte. Ebenso halten wir Sicherheitsabstände ein, um nicht unnötig die Schneedecke zu belasten (was im Nachhinein gesehen jedoch kein Problem gewesen wäre). Weiter wechseln wir uns mit den First-Lines ab - genau so sollte es in einem Team funktionieren. Die Bedingungen varieren zwischen harter, aber gut griffiger Unterlage und teilweise eingeblasenem, ungefährlichem Triebschnee, was natürlich den einen oder anderen Juchzer hervorruft. Im Anschluss an das Couloir bis wenig oberhalb von Comasnè dürfen wir sogar noch in den Pulver zeichnen - fantastisch. Einmal mehr nimmt viel zu schnell diese Abfahrt ein Ende und wir düsen im mittlerweilen diffusen Licht auf der Skipiste nach Pesciüm 1745m, wo das warme Restaurant mit italienischen Mahlzeiten zu Schweizer Preisen auf uns wartet. Von dort nochmals auf der (aktuell geschlossenen) mehrheitlich vereisten, jedoch ständig pickelharten Skipiste zur Talstation in Airolo 1178m.
Fazit: Zugegeben, viel Aufstiegs-Höhenmeter waren das nicht und der Preis für das heutige Programm war nicht ganz günstig - wir aber hatten unseren grossen Spass dabei und werden auch dieses Couloir sicher nicht so schnell wieder vergessen - deshalb: völlig egal. Günstiger und konditionell gesünder wäre natürlich der Aufstieg von Nante 1423m, doch geht dieser mehrheitlich der Piste entlang, was auch nicht unbedingt interessant ist. Danke

Technischer Ski-Schwierigkeitsgrad: 5.1 (siehe Skala auf meinem Profil)
Start Comasnè 2089m: 9.45 Uhr
Pne di Vespero 2717m: 12.20 Uhr bis 12.45 Uhr
Comasnè 2089m: 13.10 Uhr
SLF: "Mässig"
Tour mit

Route Nr. 470 - SAC Alpine Skitouren Zentralschweiz - Tessin - Willy Auf der Maur
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