Wannenstöckli


Publiziert von Delta Pro , 13. Januar 2011 um 16:53.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 9 Januar 2011
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 1080 m

Neue Wege im Wägital, Teil 4 – Exklusiver Fussaufstieg auf einen vergessenen Wägitaler Skigipfel
 
Letzten Winter hatte ich meine Touren-Reihe „Neue Wege im Wägital“ gestartet (siehe 1, 2, 3). Bisher hat es zu drei spannenden Touren abseits der gängigen Skirouten gereicht. Dass damit noch nicht fertig ist, war natürlich klar. An diesem Sonntag morgen hat mich die Suche nach neuen Skitouren im Wägital ans Wannenstöckli, ein – auch im Sommer – selten begangener Doppelgipfel am Talabschluss verschlagen. Dabei konnte ich mich über ideale Abfahrtsrouten freuen, die mir bis jetzt glatt entgangen waren, sowie einen doch unerwarteten Gipfelerfolg feiern.

 
Bei warmen Temperaturen und schon leicht bedecktem Himmel – einmal mehr - Start am Seeende. Der grauenhafte Föhn hatte dem Schnee an den Nordhängen des Wägitals weniger zugesetzt als ich erwartet hatte. Frühlingsverhältnisse mit hart gefrorenem, kompaktem Schnee herrschten vor, bei weitem genug, damit sich das Martyrium meiner Skis von diesem Dezember nicht zu wiederholen brauchte. Auf dem Strässchen nach Aberen und weiter gegen den Schwialppass. Auf knapp 1500 m.ü.M. biegt man gegen die Oberalp ab. Bald erreicht man die fantastischen, weiten, leicht geneigten Skihänge unter den Nord-Abbrüchen des Wannengrates. Nur ganz wenige, alte Skispuren zu erkennen – hier gibt’s noch Skieinsamkeit im Wägital! Ob mir der Aufstieg aufs Wannenstöckli von der Nordseite glücken würde, war mir alles andere als klar. Bei der Wägital-Rundtour stieg ich jeweils über den kurzen, aber sehr steilen Nordgrat (T5) auf. Mit Schnee ist dies aber zu heikel. Von Süden ist der Zugang auf jeden Fall einfacher, aber umständlich (Abfahrt und Gegenaufstieg). Also spurte ich eine steile Rinne gegen die Scharte zwischen den beiden fast gleich hohen Gipfeln des Wannenstöckli hinauf und gelangte so bis ca. 30 Höhenmeter unter die Grathöhe. Dann begann die Plackerei: Haltloser Schnee bis zum Kragen. Mit einer Stütz-Zug-Technik konnte ich mich dank der Stöcke in die Höhe arbeiten. Kurz vor dem Grat war der Schnee über den Felsplatten dann plötzlich zu wenig. Schliesslich ging es über ein Grätchen und die Südflanke einfacher zum Gipfel. Bei Abstieg sah ich, dass es hart unter der senkrechten Nordwand des Hauptgipfels eine nach rechts aufwärts verlaufende Rinne gäbe, die wohl den einfachsten Aufstieg hergäbe.
 
Abfahrt bei noch etwas zu harten Bedingungen zur Oberalp – bei Firn muss das ein Traum sein! Bei Pulver allerdings nicht empfehlenswert, da zu wenig steil. Von der Alp hält man direkt durch coupiertes Gelände nach rechts hinunter und erreicht über einige steilere Hänge den Wald, durch den es in einer ziemlich ruppigen Querung rechtshaltend abwärts geht. Nachdem einige Nassschnee-Lawinenkegel gequert sind, kann man nach Aberen abschwingen.

Tourengänger: Delta


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