Vom Säuling (2.047 m) bis zum Branderschrofen (1.880 m).


Publiziert von Gemse , 10. Januar 2011 um 14:49.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:29 September 1968
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2843 m
Abstieg: 2843 m
Strecke:Hohenschwangau - Säuling - Bleckenau - Branderschrofen - Tegelberg - Hohenschwangau (22,5 Km)
Unterkunftmöglichkeiten:Säulinghaus (Höhe 1637m, DAV Sektion Augsburg) oder Gasthof Bleckenau (Höhe 1167m) oder Tegelberghaus (Höhe 1700m)

Der Säuling ist ein Berg an der deutsch-österreichischen Grenze in den Ammergauer Alpen (nördliche Kalkalpen). Seine markante pyramidenähnliche Silhouette ist eines der Wahrzeichen der Region zwischen Füssen und Pfronten, die man als Reisender aus nördlicher Richtung schon von weitem erkennt, da sie sich jäh ansteigend über das davor liegende Hügelland erheben.  

Die Höhe des Gipfels beträgt 2.047 m, sodass der die Umgebung beherrschende Berg regional einer der bekanntesten Zweitausender ist. Er kann von österreichischer und von deutscher Seite aus bestiegen werden. Man hat auf deutscher Seite und vom Gipfel eine herrliche Aussicht auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sowie auf die schöne Seenlandschaft des Füssener Abschnitts im Ostallgäu. Auf österreichischer Seite blickt man zum (großteils unregulierten) Lechtal im Bereich von Reutte. Westlich des Gipfels befindet sich auf 1693 m das Säulinghaus.
 
Der Sage nach wird das Gipfelplateau des Säuling von den Hexen als Tanzboden verwendet. Nach einer weiteren Sage riss der Teufel persönlich einen Felsen des Säulings ab und schmiss ihn in Richtung Roßhaupten, doch als das Abendläuten zu hören war, fiel der Stein senkrecht auf den Boden und blieb vor dem Dorf liegen. Er kann heute noch besichtigt werden. In ihm wurde ein Kreuz aufgestellt.

Die Tour:
Heute fahre ich am Freitagnachmittag nach Gersthofen bei Augsburg und übernachte bei Maria und Anedore. Sie hatte ich kennen gelernt bei meiner Tour Heilbronner Weg.
Am nächsten Tag geht’s dann mit dem Bus mit einer Gruppe der DAV-Sektion Augsburg nach Hohenschwangau.
Bei der Hinfahrt nach Hohenschwangau ist bereits das Schloss Neuschwanstein mit den dahinter liegenden Säuling zu erkennen. Wir starteten unsere Tour von Parkplatz aufwärts in Richtung Ticketverkauf und gingen den Wanderweg zum Wald links hoch. Nach wenigen Minuten überquerten wir die Fahrtstraße zum Schloss. Wir folgten den Fuß- und Radweg weiter hoch bis zur Bushaltestelle. Um einige schöne Fotos vom berühmten Schloss Neuschwanstein zu machen, gingen wir zur Marienbrücke. Zurück zur Haltestelle wanderten wir auf den markierten Schotterweg (Weg-Nr. 211)in südwestlicher Richtung hoch. Nach etwa 5 Minuten machte dieser eine Kehre und verlief oberhalb der Pöllat. Bei Höhe 1105 m zweigte unser Weg zum Pilgerschrofen nach rechts ab. Wir folgten den Waldweg bis zur einer kleinen Lichtung aufwärts. Unser Weiterweg verlief in einigen Kehren zur Wilzsulzhütte hoch. Ein Schild weißte uns auf den Pfad zum Pilgerschrofen, wo das Gipfelkreuz bereits zu sehen ist. Entlang den Felswänden gingen wir zur Landesgrenze, westlich des Pilgerschrofens. Weit unterhalb des Weges ist der tiefblaue Alpsee zu erkennen. Wir folgten den Weg bis zum Säulinghaus, wo es eine Würstlsuppe zur Stärkung gab. Vom Parkplatz Hohenschwangau bis zur Hütte benötigten wir 2 Std.. Wir hatten es eilig um den ganzen Tross der etwa 60 AV-Mitgliedern aus dem Weg zu gehen
Da wir noch zeitig dran waren, stiegen wir am Nachmittag noch hoch zum Säuling. Ein leichter Klettersteig führt uns auf etwa 150 Höhenmeter zu einem Sattel westlich des Säulinggipfels hoch. In etwa 15 Minuten erreichten wir auf einigen Kehren den Westgipfel des Säuling 1 Std. von der Säuling Hütte. Am späten Nachmittag stiegen wir wieder zur Hütte ab. Nach einem zünftigen Hüttenabend gingen wir schlafen.
Am nächsten Morgen ging’s zeitig um 1/2 7 los. Wir stiegen hoch zum Sattel unter dem Säuling. Da die andern nicht nachkamen, machte ich nochmals einen Abstecher zu den beiden Gipfeln.
Blickt man nach Norden sind die Königsschlösser, sowie Füssen und die Seenlandschaft des Lechs auszumachen. Im Süden erkennt man Reute, die Lechtaler Alpen und die Tannheimer Berge. Östlich davon blickt man auf Hochplatte und dahinter die Zugspitze.
Ich ging weiter zum höchsten Punkt des Säuling, dem Ostgipfel. Dieser ist mit etwas Kraxelei schnell erreicht. Anschließend ging es zurück zum Sattel. Die anderen waren nun auch da. Diejenigen, die gestern noch nicht auf dem Gipfel waren, stiegen hoch zum Gipfel. Ich machte mich mit meinen Begleiterinnen danach in nördlicher Richtung abwärts. Der Abstieg zur Bleckenau ist am Anfang sehr steil und ist an den exponierten Stellen mit Seilen gesichert. Dieser leichte Klettersteig verläuft meist in Kehren abwärts, wobei dabei einiges Kraxelei nötig ist. Bei Höhe 1560m ist sogar  eine ca. 4m lange Eisenleiter eingebaut, deren Sinn ich nicht verstand. Wir kamen kurz danach zu einem Abzweig, den wir in Richtung Bleckenau gingen. Lange Zeit verlief der Hangweg im Auf und Ab, bis wir einen weitern Abzweig erreichten. Wir folgten diesen in Kehren abwärts zur Fritz-Putz-Hütte und zum Gasthaus Bleckenau, das wir nach 1 3/4 Std. ab Säulinggipfel erreichten.
Da es erst kurz nach 10 Uhr war, wollten wir noch nicht zurück nach Hohenschwangau. Also stiegen wir ostwärts hoch in Richtung Brander Fleck kurz vor dem Brander Fleck trafen wir die ersten Gemsen im Wald, dies ist zu dieser Jahreszeit etwas ungewöhnlich.
Am Brander Fleck angekommen stiegen wir nun weglos (bzw. auf ganz schwachen Wegspuren) hoch zum Ostgrat des Brander Schrofen. Über Schrofen und leichter Kraxelei, teilweise an Fixseilen erreichen wir den Brander Schrofen, den wir in knapp 3 Std. ab Bleckenau erreichen.
Auch hier ist der Trubel sehr hoch sodass wir hier nicht lange blieben und über den teilweise gesicherten Westgrat verließen in Richtung Tegelberg. Das Tegelberghaus erreichten wir nach 1/2 Std. ab Brander Schrofen. Nach einer ausgiebigen Pause und Brotzeit stiegen wir über den steilen Westgrat in Serpentinen hinab zur Marienbrücke und hinein in die Menschenmassen dort.
Der Rückweg nach Hohenschwangau zum Bus war nicht mehr so schön als die Wege oben beim Brander Fleck, wo wir völlig alleine waren, aber damit muss man leben.


Bergsteiger: Maria, Anedore und Karl
 
Fazit:
Der erste Tag war gemütlich, aber der zweite war doch ein wenig anstrengend. Ruhige und nicht überlaufende Wege, wenn nur nicht der Trubel auf den Gipfeln gewesen wäre.


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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 4910.gpx Säuling - Branderschrofen

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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: tolle Tour!
Gesendet am 13. Januar 2011 um 14:52
Gratuliere, lieber Karl - zum informativen Bericht und z.T. wieder fantastisch digitalisierten Dias (Dank dem Staatsarchiv ...); da würde man gleich (oder etwas später ...) gern hin.

lg Felix


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