Ergo Carrier oder das Salzis, das noch zu reifen hat


Publiziert von Henrik , 5. Januar 2011 um 22:27. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 Januar 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 260 m
Abstieg: 260 m
Strecke:Amden Arvenbüel - Vorder Höhi
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV

.... nach der Nachtwache halte ich es wie Pfaelzer – zuerst mal ausruhen. Zurückswitchen, was nicht nur einfach ist und die Jahre beginnen sich zunehmend bemerkbar zu machen. So blieb ich auch am vergangenen Montag zuerst mal zu Hause.  Noch im alten Jahr flog ein liebliches PM auf den Rechner  samt Handy- und Festnetznummer – aus dem ZO  - aus Wetzikon! Es bahnte sich was an: wir gossen es zusammen in eine passable Form, umschrieben die Prämissen,  das Zeitbudget und vor allem die Leistungsgrenzen von uns beiden.
 
 .... ich bestieg den Flugzug, stieg in Zürich-Altstetten um und beobachtete die Viertelstunde Umsteigezeit die vorbeifahrenden ICs  und den TGV. Ich nahm mir sogar vor, hier mal bei wärmeren Temperaturen einfach wieder mal Bahnbilder entstehen zu lassen. Mit der  S 15 weiter nach Wetzikon – ich hätte auch zum Zürich HB fahren können – das Gewusel wollte ich umgehen.
 
 .... in Basel und Zürich-Agglo herrschte noch Nebel, das ZO glitzerte in der Sonne und so wurde ich auch empfangen: ein strahlendes, fröhliches Lachen empfing mich, ansteckend und voller Tatendrang. Da noch ein wenig Zeit zur Verfügung stand, bis zur Weiterfahrt, setzten wir uns in das nahe Café Steiner (am Bahnhofsplatz), das  kurz vor Mittag förmlich überrannt wurde. Wetzikon – Rapperswil – Ziegelbrücke und dort umsteigen in den Bus, der uns hinauf brachte auf die Sonnenterrasse in Amden (Arvenbüel). Der Nebel hatte sich hier oben schon vor zwei Stunden verabschiedet – ein beeindruckendes Pano eröffnete sich , deren Protagonisten ich nicht benennen konnte: Einheimische vor! Am Wendeplatz des Bus’ lag bereits kein Schnee mehr – einige Meter weiter dann aber doch die Skipiste und zwei Pistenbullies, die wie Panzer daherglitten. Auch Schlittler waren auszumachen und ziemlich viele Wanderer, auch auf Schneeschuhen, was nicht  ganz nachzuvollziehen war. Krampen wäre nötiger gewesen – schon lag ich sozusagen auf den Knien: Eis. Wir folgten dem WW, vorbei am Wasserreservoir zum Winterwanderweg, der breit und gespurt zur Vorder Höhi führt – meine Weggefährtin begann mir die Bergnamen zu nennen, die uns umgaben oder „zublinzelten“: Gulmen, Selun, Goggeien, Mürtschenstock, Fronalpstock ....irgendwie dämmerte mir, diese Landschaft muss dann nach der Schneeschmelze doch mal aufgesucht werden – nicht der harte Fels, hier sind genügend WW vorhanden. Die Signaljacke packte ich auf den Rucksack, wir spazierten gemütlich in und durch die Winterlandschaft, das gemeinsame Pacing gefiel mir sehr und flugs war der Aufstieg geschafft. Stolz schwang mit, insbesondere bei tschiin76, die z. Z. für zwei wandert ...
 
 .....das Bergrestaurant Vordere Höhi  idyllisch gelegen, nur zu Fuss oder per Skitour erreichbar, lud an seiner Südseite ein, sich an langen Tischen oder an der Hauswand aus Holz an die Sonne zu setzen – und was mir ganz besonders gefiel: keine Rundum-Beschallung. tschiin76 hatte Lust auf  eine Cervelat, ich fragte nach einer Salzis, die, so der Wirt wahrscheinlich noch etwas Reife bräuchte – ich nahm sie trotzdem, Energie  musste jetzt sein. Tee und ein Mars kamen auch aufs Servierplateau.
 
Einer der beiden Wirte sass als wir die Höhi erreichten noch auf seinem Scooter, hatte ein Glas in der Hand und als wir ihn fragten, was er da gerade entdecke, meinte er, es würde ein Adler zu sehen sein, der seine Schlaufen unweit des Seluns drehte ... auch Luchse  seien hier oben am Werk .... dieses Thema kam auf, als mir der eine Wirt eher von der Salzis abriet ... wir hatten Gesprächsstoff. Und tschiin76 beglich noch eine alte Rechnung in der Beiz, die zwei Jahre alt sei – der Wirt erinnerte sich nicht mehr daran.

.... das Handy kam dann  noch zum Einsatz, wollte ich doch dem Seeger  mitteilen, ich sei  wieder im Schnee und hätte einen Aufstieg geschafft... 
 
 .... im Abstieg zurück zum Bus zeigte sich eine ganz andere Landschaft, das Licht gemahnte an den hohen Norden und die Kälte zog an, obwohl noch nicht mal 16 Uhr! Kurz vor der Haltestelle ging ich erneut in die Knie – und die Finepix fiel in den Schnee. tschiin76 riet zu kleineren Schritten. Wanderer vor mir nahmen das Eis auch nicht wahr und purzelten ebenfalls hin. Den Bus verpassten wir, nicht so nochmals eine warme Stube und erneut Lichtszenenwechsel – dieser Regisseur ist namenlos und doch zieht er die hikrs in Bann. In Ziegelbrücke eröffnete der digitale Fahrplan, dass ich im IC nach Basel sitzen bleiben könnte, tschiin76 fuhr mit bis Pfäffikon.
 
 .... noch beratschlagten wir im Bus, ob ich über Wetzikon/Uster nach ZH HB fahren sollte – nachdem tschiin76 auf dem iPhone aber einen Zugsausfall nach Basel eruierte, war die eingeschlagene Variante immerhin probat und gut. So gut, dass ich in Zürich sogar noch den ICE erreichte, der immerhin 20 Minuten schneller in Basel war.
 
 .... Danke für den großartigen Tag im Schnee und das gemeinsame Pacing – wenn zwei Pflegefachleute unterwegs sind.
 

Tourengänger: Henrik , tschiin76
Communities: Touren und Tafeln


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