Farneren 1572,3m, Brandchnubel 1412,9m, Schafmatt 1979,0m und 2 Gipfel der Schwändiliflue


Publiziert von Sputnik Pro , 13. Mai 2007 um 14:20.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:12 Mai 2007
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Entlebucherflühe - Fürstein   CH-LU 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 2130 m
Abstieg: 1960 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Luzern oder Bern mit der Bahn nach Schüpfheim.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Luzern oder Bern mit der Bahn nach Schüpfheim. Von dort mit dem Postauto nach Flühli.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine. Hotels in Schüpfheim oder Flühli.

DIE VERGESSENEN LUZERNER.

Meine LU-Gipfel Nummer 24 bis 28.

Farneren (1572,3m): Bei trübem Wetter starteten wir um 8 Uhr morgens in Schüpfheim. Auf einem sanft ansteigenden Wanderweg geht es zuerst zu einem mindestens 10m hohen Betonkreuz beim Stolen das über der Ortschaft wacht. Vom Kreuz hat man eine schöne Aussicht auf Schüpfheim und das umliegende Tal. Hier überraschte uns einen Regenguss, doch der Spuk war zum Glück in 10 Minuten vorüber. Weiter geht es zur äusserst schön gelegenen Holzhütte mit Grillplatz auf dem P.1287m, der einen eigenen Ausflug wert wäre. Nun geht es im Zickzack auf einem bestens hergerichteten Wanderweg etwas steiler (T2) bis auf den Gipfel mit Kreuz. Trotz Waldrand und einzel stehenden Bäumen ist die Aussicht recht gut.

Brandchnubel (1412,9m): Von der Farneren stiegen wir steil zum Hof Ober Längegg ab. Danach geht es über eine Moorlandschaft, wo man bei genauem Hinsehen Zauberpilze (Psilocybe coprophila) entdeckt, hinunter zur Finishütte. Man steigt noch etwas weiter ab und überquert weglos den Staubbach um abzukürzen, so gelangt man am schnellsten zum P.1224m bei einer Weggabelung. Dort verabschiedete sich mein Kollege das es seit längerem seine Erste Tour war und ich stieg steil über Wiesen dem Brandchnubel entgegen (T3). Dazwischen liegt der Hof Ober Brand mit einem giftigem Hund, doch der Bauer war freundlich und nahm ihn sofort ins Haus. Die Aussicht vom weglosen Gipfel ist einen Besuch wert, dank seiner geringeren Höhe kann man die Berge im Umfeld bestens betrachten. Besonders die Schafmatt und die Schwändelifluekette beinducken!

Schafmatt (1979,0m): Vom Brandchnubel steigt man wieder zum P.1224m ab, danach gelang man schnell zum Hof Baumgarten wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Im unteren Teil ist der Weg kaum erkennbar, aber man entdeckt immer wieder rot-weiss-rote Markierungen. Der Hang wird immer steiler bis der nun wieder Erkennbare Pfad auf 1580m unter einem Felsen in ein Couloir leitet, darin geht es 20Hm nach oben bis man nach liks hinausqueren kann. Auf einer Rippe führt das sehr steile Bergweglein jetzt 80Hm direkt nach oben bis man über die Baumgrenze kommt. Von dort erkennt man ein weiteres Felscoloir das dann auf den Sattel "Leiteren"  leitet. Dieses steile Coloir überwindet man über Restschnee und Drahtseilen jedoch problemlos (T4). Vom Sattel "Leiteren" führ ein schwach erkennbarer Pfad zum Vorgipfel mit dem Kreuz und Gipfelbuch. Den 40m Hauptgipfel erreicht man dann schnell über einen Grasgrat. Neben dem Fürstein (2039,6m) ist die Schafmatt weitherum der höchste Gipfel - da er relativ wenig begangen wird und dank der schönen Aussicht ist er ein lohnenswetes Ziel im Entlebuch.

Schwändiliflue - Grönflue (1945,8m) und Südgipfel (1796,7m): Die etwa 4km lange Schwändiliflue ist wie die bekanntere Schrattenflue eine langgezogene Felskette deren Gipfel meist nur wenig selbstständig sind. Die Gipfel von Norden nach Süden sind: Baumgartenflue (1922m; wenig selbstständig), Grönflue (höchster Punkt / Nordgipfel 1945,8m), P.1871m (Mittelgipfel) und P.1796,7m (Südgipfel). Ich besucht die Baumgartenflue, die Grönflue und den Südgipfel der als einiger auf markierten Berwegen erreicht werden kann. Ohne Seil ist der ganze Grat nicht überschreitbar (mehrere Stellen III), besonders nicht in der von mir eingeschlagenen Richtung von Nord nach Süd. Nach dem Abstieg von der Schafmatt nach Leiteren folgt man dem Grat immer auf der Scheitel bis unter den P.1859m. Diesen Punkt umgeht man auf der Ostseite ohne an Höhe einzubüssen, dabei muss 2 mal ein Felsband abgeklettert werden (T5; Fels I-II). Danach wandert man auf ober östlich vom nun breiteren Grat über Gras bis unter den Kopf der Baumgartenflue. In 2 Minuten kann auch dieser Gipfel schnell erreicht werden. Anschlissend (zuletzt etwas ausgesetzt) geht es in den Sattel zwischen Baumgartenflue und Grönflue. Dort wird ein grasiger Felskopf überklettert (T4-5; Fels I) und schon steht man vor dem Gipfelaufbau der Grönflue. Über steile Grasflanken und kleine Felsen  (T5) erklettert man die Flanke bis oben, zuletzt führt ein luftiges Grätchen zum Gipfelkreuz. Der Gipfel wird äusserst selten bestiegen, das ziemlich verwitterte Gipfelbuch aus dem Jahre 1990 ist erst zu einem Drittel gefüllt; ich war erst der Zweite in diesem Jahr.  Um auf den Südgipfel (=Wandergipfel) zu gelangen ging ich auf gleichem Weg zurück bis unter die Baumgartenflue, dort kann man nach Nordwesten über steiles Gras absteigen bis man unter die mächtigen Felswände auf der Ostseite der Grönflue gelangt. Man folgt dann mühsam unter den Wänden Geröll nach Süden (Spurn) bis man auf den Bergweg gelangt. Der Bergweg führt dann in munterem Auf und Ab bis auf den Südgipfel mit Kreuz, Buch und Wegweiser. Dieser Wandergipfel der Schwändiliflue bietet wie schon die Grönflue eine schöne Aussicht bis zu den Hochalpen. Der direkte meist weglose, aber bestens markierte (!) Steilabstieg nach Flühli war der Steilste Bergweg den ich je angetroffen hatte (T4; bis 55°; meist 45° im mittleren Stück).

Genaue Route: Schüpfheim - Obermoos - Stolen - Stolemoos - P.1287m - Oberstole - Farneren - Ober Länegg - P.1450m - P.1334m - Finishütte - Überquerung Staubbach - P.1223m - Ober Brand - Brandchnubel - Ober Brand - P.1223m - Baumgarten - Leiteren - Schafmatt - Leiteren - Schwändiliflue/Baumgartenflue - Schwändiliflue/Grönflue - Abstieg Baumgartenflue Nordostflanke - Querung unter Gröflue Ostwände - Schwändiliflue Südgipfel (P.1796,7m) - Rüchiloch - Schwändili - Schlund - Flühli.


Link zur Karte Projekt LU: http://www.hikr.org/files/101894.jpg


Tourengänger: Sputnik


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