Sieben Hengste & Martismurerloch


Publiziert von ᴅinu , 24. Oktober 2024 um 20:35.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:19 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 940 m
Abstieg: 940 m
Strecke:12 km

Das Martismurerloch habe ich nun bereits schon mehrmals vom sicheren Boden aus gesehen. Nachdem wir nur wenige Fotos von dieser Höhle und dessen Zustieg im Internet gefunden hatten, machten wir uns auf diese abenteuerliche Entdeckungsreise.

Da ich nun die pseudo Parkplätze auf der Schöritzegg von der letzten Wanderung kannte, zahlten wir die ~8.- Gebühren per Parkingapp und genossen so eine gemütliche Zufahrt mit dem PW bis zur Schöritzegg. Auf dem Wanderweg zur Sichle entdeckten wir entlang der sieben Hengste bereits die ersten Gamsen. Auf dem tollen Pfad von der Sichle zum Schibe kamen wir zuerst an Militärbunkern vorbei. Später konnten wir auch auf diesem Teilstück wieder Gamsen sowie zwei Steingeissen mit ihren Gitzies beobachten. Über die sieben Hengste führten uns Wegspuren zum Ziel und unerwartet zu einem grossen Steinbock Kindergarten.

Vom Hauptgipfel stiegen wir der Gratkante entlang über die Schratten hinunter bis zu einem riesigen Karstloch / Höhle von ca. 20 m tiefe über welches sogar zwei Felsbrücken führen. Das mitgebrachte Material eignete sich leider nicht zum abseilen. Leider kam genau zu diesem Zeitpunkt auch die Nebeldeckel höher und wir entschieden uns für eine Mittagspause. Grundsätzlich hätte man für den Zustieg zum Martismurerloch Rund 10 Meter abwärts der Gratkante in das Grasband absteigen können, wo wir dann auch ausgestiegen sind - wenn man es weis :-) Wir haben aber zuerst einmal den Einstieg gesucht. Da uns ein direkter Abstieg vom Sattel als nicht sinnvoll erschien, suchten wir in einem nächsten Sattel nach einem möglichen Einstieg - vergebens.

Der einfachste Einstieg ist direkt im Sattel (1) zwischen dem P.1883 und P.1951. Nun quert man das Grasband zu einer Rinse (2). Ein direkter Abstieg vom Sattel ist definitiv nicht sinnvoll - es gibt dort brüchige Felswände. In die Rinse (2) kann im Abstieg von beiden Seiten eingestiegen werden (~T4+). Durch die Rinse erreicht man ein tiefer gelegenes Grasband, auf dessen oberen Ende man zu einer Geröllschlucht absteigt. In der Geröllschlucht befindet man sich wieder unter dem Sattel vom Einstieg (1). Durch die Geröllschlucht (4) erreicht man wiederum ein tiefergelegenes Grasband. Auf diesem Grasband quert man nun den ganzen Hang, mit der Tendez immer ein bisschen aufzusteigen, bis man unter der Felswand beim schmalen Pfädli / Fenstersims angekommen ist. Das Schmale Band von Rund 60 Meter Länge hat in der Mitte die schmalste Stelle. An der schmalsten Stelle muss man dann auch noch Rund einen Höhenmeter im unteren 2. Schwierigkeitsgrad hinauf kraxeln. Die Kraxelstelle kann von oben an einem Normalhaken abgesichert werden. Danach hat man den Zustieg schon fast geschafft, denn das Grasband wird zur Höhle wieder zunehmend breiter.  

Bei der Höhle angekommen freuen wir uns über das Höhlenbuch. Das Hölibuach vom Martismurerloch hat meinen Jahrgang 1979 und ist nur spärlich gefüllt. Es fällt auf, dass Christian Sigenthaler in den letzten acht Jahren sehr oft die Höhle besuchte und er die einzigen Einträge im Buch hinterlassen hat.

Ä Gruess uf dem Wäg im Christian und sim Hund :-) 

Die Höhle ist Rund 20 Meter lang und auf Rund fünf Metern musste ich auf allen vieren gehen. Die andere Seite der Höhle mag genauso wie der zuerst passierte Eingang faszinieren, man befindet sich mitten in einer gewaltigen, senkrechten Wand! Der Rückweg führte uns nun zwingendermassen zurück durch die Höhle, wo wir unsere Rucksäcke deponiert hatten. Über das schmale Fenstersims gelangten wir zurück zum Grasband, welches wir zur Geröllschlucht querten. Durch die Geröllschlucht stiegen wir auf das höher gelegene Grasband und von dort zur Rinse. In der Rinse entschieden wir uns im Aufstieg südseitig auszusteigen und dann direkt nach oben aufzusteigen, was uns gelang. Zurück auf sicherem Boden war die Freude gross. 

Aufgrund der Wetterverschlechterung entschieden wir und direkt zum Parkplatz zurückzugehen. Es war einmal mehr eine grandiose Tour zusammen mit TeamMoomin, einer meiner soliden Begleiter im schwierigen Gelände.  

Tourengänger: TeamMoomin, ᴅinu


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Kommentare (3)


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Zaza hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2024 um 07:43
Sehr schön; vielen Dank für die präzise Beschreibung, denn da wollte ich schon lange mal hin.

Lg zaza

ᴅinu hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2024 um 20:50
Bitteschön zaza :-) Vielleicht findest du mehr über das riesige Karstloch im Ausstieg heraus ;-) Viel Spass & Grüässli, Dinu

Felix hat gesagt:
Gesendet am 25. Oktober 2024 um 22:07
aus meiner Sicht sehr grenzwertig, für mich keine Option - doch bestens dokumentiert; und tolle Tierfotos!

lg Felix


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