Überschreitung Oberalper Grat
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Bärenstock
Start um 07.40 Uhr bei der Station Gitschenen. Gemütlich zur Sulztaler Hütte und bei der Arvenegg oberhalb des Waldes nach Osten gequert. Sobald wir uns westlich der grossen Felswände befanden sind wir weglos gegen den Grat hochgestiegen. Dabei folgten wir der ersten brauchbaren Rippe. Diese ist nicht sonderlich ausgeprägt, besteht aus Gras leichten Felsen und Geröll und wird gegen oben hin etwas abschüssiger. Kurz vor dem Erreichen eines sperrenden Felsbandes gibt es ein grosses Geröllfeld. Dieses haben wir auf der rechten Seite umgangen und sind direkt zum Felsband hochgestiegen. Bis hierhin knapp T5. Anstatt nach links zu queren haben wir uns entschieden das Felsband direkt zu ersteigen. Dies hat gut funktioniert, hatte aber nichts mehr mit T5 zu tun, sondern war eher T6, II+. Die Schwierigkeiten hielten während etwa 15 Metern an, dann erreicht man eine Grasrampe und kann über diese und eine kurze Verschneidung nach oben aussteigen. Die Grashänge sind dann nochmals recht steil, aber im Aufstieg unproblematisch. Nach wenigen Metern erreicht man den, Grat wo das Gelände einfacher wird. In wenigen Minuten zum Gipfel des Bärenstock, den wir um 09.45 Uhr erreichten.
Oberalper Grat, Stockzahn
Der Weiterweg war also nun der eigentliche Oberalper Grat. Zuerst steigt man steil in einen grossen Grassattel ab. Dort steigt man nach links in die S-Flanke hinunter und umgeht die steilen Felsabsätze des Fifers. Nicht weit nach dem Fifer kann man wieder auf den Grat hochsteigen. Auf dem schönen Grat bis zum Stockzahn gibt es 2 kurz aufeinander folgende Felsstufen. Beide werden der Kante entlang oder 1-2 Meter links davon erstiegen. Die Schwierigkeiten bewegen sich im II Schwierigkeitsgrad. Wir hatten das Seil dabei und darum auch gesichert, was wirkungsvoll möglich ist. Für ein anderes Mal, wenn man weiss was einen erwartet könnte man die Stufen auch seilfrei begehen.
Die beiden Türme unmittelbar vor dem Stockzahn umgeht man links an einem dicken Fixseil.. Hinter diesen Türmen weiterhin dem Fixseil folgen. Die letzen 10 Meter folgt man einer massiven Eisenkette. Ohne diese würde sich die Kletterei etwa im IV Grad bewegen und ist kurz ziemlich ausgesetzt. Auf dem Gipfel beim überdimensional grossen Gipfelkreuz machten wir eine längere Pause. Der direkte Weiterweg jenseits des Stockzahns folgt wieder einem schönen Grasgrat. Um dorthin zu gelangen könnte man direkt vom Gipfelkreuz abseilen, benötigt dafür aber ein 40m Seil, was wir nicht dabei hatten.
So sind wir auf dem Aufstiegsweg zurück geklettert bis auf den Grasgrat vor dem Stockzahn und umgingen diesen dann in der S-Flanke um kurz danach wieder auf den Grat zu klettern. Dies erforderte 3-4 Meter etwas heikle Kletterei (II+). Besser wäre es wohl gewesen zwischen den Stockzahn-Türmen dem Fixseil weiter nach unten zu folgen und dann auf einem schmalen Band auf die Gratfortsetzung hinüber zu traversieren. Diese Variante ist gemäss dem Bericht von Delta T6.
Chaiserstuel
Der weitere Verlauf bot bis auf den steilen Grasabstieg (T5) zum Tor hinunter keine Schwierigkeiten mehr. Danach wird der Grat immer breiter. Wir folgten ihm bis man schliesslich auf den Weg trifft, der von der Sinsgäuer Schonegg hinauf kommt. Weiter gegen den Chaiserstuel. Auf dieser Strecke gibt es nochmals einen kleinen Grataufschwung der auf dem Weg rechts umgangen wird. Auch dieser Aufschwung lässt sich überklettern (kurz, II) wenn man auf dem Weg zum Chaiserstuel noch etwas Abwechlsung sucht. Danach in direkter Linie zum Gipfelaufbau des Chaiserstuel. Als weitere kleine Ergänzung erkletterten wir das Gipfelwändchen auf der N-Seite. 10 Meter II+ in ziemlich brüchigem Fels.
Super Aussicht auf dem Gipfel und angenehmste Temperaturen. Beim Abstieg zügig und ohne Unterbrüche dem Grat entlang zrück bis der steile blau-weiss markierte Abstieg zur Sinsgäuer Schonegg beginnt. Weiter durch das Sulztal zurück zur Bergstation Gitschenen. Dort mussten wir dem sympathischen Älpler nur den fehlenden Betrag für eine Retourkarte bezahlen. Am Morgen hatten wir einfach gelöst.
Tolle Tour mit vielen interessanten Stellen. Viele davon sind aber nicht zwingend und können umgangen werden. Somit halten sich die Schwierigkeiten bei guten Verhältnissen meiner Meinung nach im oberen T5-Bereich.
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