Äusserer Fisistock 2946m


Publiziert von Pit , 5. September 2010 um 19:09.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 4 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:Talstation Oeschinenseebähnli-Doldenhornhütte-Bibergpass-Üssere Fisistock-Brünnlitäli-Fisialp-Talstation Oeschinenseebähnli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pw

Die heutige Tour stand schon lange auf meiner Wunschliste, nicht zuletzt wegen der ausgezeichneten Beiträge hier auf Hikr. Die Region um Kandersteg bietet so unglaublich viel schönes, so dass die Besteigung des Üsseren Fisistocks nicht die letzte Tour in dieser Region war.

Gestartet sind wir vom Parkplatz der Talstation des Oeschinenseebähnli. Dem Öschibach entlang und hinauf zur Doldenhornhütte. Schon drei mal waren wir hier auf der Hütte, als Tagesziel sozusagen. Und heute gings nun das erstemal weiter Richtung "Spitze Stei" bis zum Punkt resp. Stein auf dem die erste Neongelbe Markierung angebracht ist. Hier teilt sich der Weg, der einte führt weiter zum "Spitze Stei", der andere mit eben der Neongelben Markierung weiter Richtung Bibergpass.
Schon auf ca. 2400m querten wir einige Schneefelder, welche mit zunehmender Höhe immer zahlreicher wurden. Um darauf richtig gehen zu können war die Schneedecke allerdings zu dünn, und der darunter liegende Schutt war auch nicht wirklich hilfreich. Erschwerend kam dazu, dass die Neongelben Markierungen wegen des Schnees kaum oder gar nicht mehr auszumachen waren.
Unterhalb des Bibergpasses lag noch recht viel Schnee logischerweise, denn die Sonnenstrahlen verirren sich eher selten in diese Ecke, hinzu kam gefrorenes Schmelzwasser auf abschüssigen Platten garniert mit einer dünnen Schneedecke darauf.
Jedenfalls mussten wir eine Weile suchen bis wir den Einstieg hinauf zum Bibergpass fanden. Wir hatten uns schon gefreut endlich wieder ein bisschen zu klettern und einige Höhenmeter kletternd statt ruschend zu bewältigen, aber beim Anblick des Couloirs wurde die Freude rasch getrübt.
Die Kabel waren zwar vorhanden aber teilweise unter einer gefrorenen Schneedecke schon halb im Winterschlaf. Beim Versuch sie zu befreien löste sich Schnee, Eis und Steine und prasselte haarscharf an uns vorbei in die Tiefe. Ich liess es bleiben, nur waren wir jetzt einige Meter ungesichert, und das über Steine mit zum Teil gefrorenem Schmelzwasser.
Natürlich hatten wir keine solche Situation erwartet desshalb ruhten unsere Handschuhe und der Helm gemütlich zu Hause in der Schublade.
Irgendwann nach einigen Flüchen und eiskalten Fingerstops, erreichten auch wir den Sonnendurchfluteten Bibergpass. De Wow-Effekt ist enorm, wenn man aus der kalten und schattigen Wand an die Sonne kommt und einem das Balmhorn von der gegenüberliegenden Seite anstrahlt.
Obwohl das Couloir heute ziemlich heikel war (jedenfalls für unsere Begriffe), so denke ich, ist es bei aperen Bedingungen sicher ein richtiges Vergnügen da raufzuklettern.
Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den weiteren Weg Richtung Üsseren Fisistock. Einige verblasste Neongelbe Markierungen weisen einem dabei den Weg über schuttige Geröllhalden, bis man auf eine Wegspur trifft die hinauf auf den Gipfel führt.
Das Panorama vom Gipfel ist beeindruckend, und so liessen wir uns Zeit diesen Moment auszukosten.
Nun, der weitere Verlauf der Tour ist nicht wirklich schön, jedenfalls was das Brünnlitäli angeht. Dieses Täli besteht nur aus Schotter, was ein gehen darauf ziemlich anstrengend werden lässt. Aber irgendwann ist auch das überstanden und die saftig grüne Fisialp empfängt uns mit wohlgefallen.
Eigentlich wolten wir ursprünglich über den Felsenpfad zurück, doch es war ein langer und anstrengender Tag mit mittlerweile nicht mehr so taufrischen Beinen, zudem war alles nass und glitschig, so liessen wir es bleiben und nahmen den normalen Bergweg zurück nach Kandersteg.

Fazit: Eine sehr schöne Tour bei guten Bedingungen, den Abstieg würde ich beim nächsten Mal aber statt übers Brünnlitäli, ins Gasterntal machen.

 

Tourengänger: Pit


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