Kurzbericht 

Eigerturm & Bergwachtfels


Publiziert von simba , 30. August 2010 um 00:18.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:29 August 2010
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sigmaringen durchs Donautal. Am Ortsausgang Hausen links über die Bahnlinie abbiegen. Der Straße einige Kilometer bergauf Folgen. Kurz nach einer Serpentinenkurve nach rechts findet sich ein (in aller Regel mit Kletterern) voller Parkplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Campingplätze, Gasthöfe usw. im Donautal

Nachdem das Wetter - mal wieder  - nichts Größeres zuließ, gings - mal wieder - zum Klettern ins "Däle" = Donautal, dem auch ossi neulich einen Besuch abgestattet hat.

Zustieg: Bereits am Parkplatz in der Kreenheinstetter Kurve gibt es ein Bild auf dem alle Hausener Felsen abgebildet sind. Der Zustiegspfad zweigt am Beginn der Kurve links ab. Man folgt ihm und nimmt je nach Gusto die mit Plakaten beschilderten Abzweigungen zu den einzelnen Felsen. Den Eigerturm und den etwas versteckten Bergwachtfels erreicht man nach ca. 15 Minuten.

Eigentlich wollten wir einige Mehrseillängenrouten an der Alten Hausener Wand und am Eigerturm klettern. Es bließ aber ein dermaßen "erfrischender" Wind, dass wir uns schon nach einer Mehrseillänge ausgekühlt an den windgeschützt im Wald liegenden Bergwachtfelsen zurückzogen.

Wir kletterten am Eigerturm den gleichnamigen, von Günther Nothdurft - der während des Corti Dramas in der Eigernordwand 1957 den Gipfel erreichte und beim Abstieg durch die Westflanke des Eiger den Erfrierungstod fand - erstbegangenen Klassiker mit direktem Einstieg, (5-, 4).
Der Fels ist für Donautalverhältnisse und angesichts der zahlreichen Begehungen immer noch sehr gut und hat noch keinen Speck angesetzt. Die zahlreichen Löcher in allen Größen machen die Kletterei trotz der Steilheit des Turms zur absoluten Genusstour. Zumindest in der 1. SL ist auch die Absicherung genussmäßig.
1. SL: Der Einstieg ist ein paar Meter rechts von einem tiefen schmalen Einschnitt am unteren linken Ende der Wand. Auf dem direkten Einstieg den Bohrhaken folgend über eine Rampe zwischen zwei kleinen Pfeilerchen hoch. Dann kurze, leicht aufsteigende Querung nach links, nun ca. 10 Meter steil aber gutgriffig gerade hoch und dann wieder nach rechts aufsteigend queren in eine Gufel unter einem Überhang. Entweder schon hier Stand (starker Seilzug) oder noch einige Meter weiter nach rechts queren zu Stand.
2. SL: Vom (oben zweitgenannten) Stand folgt die Route dem leichtesten Weg auf einer Art schmalen Rissrampe zwischen zwei kleinen Pfeilerchen und dem Gipfelkopf nach rechts aufwärts. Über die Pfeilerköpfe hinweg quert man so um den Gipfelkopf herum. Hinter dem zweiten Pfeilerkopf steigt man kurz wieder ab, bevor es durch einen Kamin gerade hoch zum dort linkerhand gelegenen 2. Stand geht.
Die Absicherung ist in der 1. SL top. In der 2. SL. sollte man den 4. Grad entweder sehr, sehr sichern klettern oder zusätzlich absichern, da es nicht viele Zwischenhaken hat. Friends und Schlingen leisten gute Dienste.
Abstieg: Aus Naturschutzgründen nicht aussteigen, sondern - wg. etwaiger anderer Kletterer - rücksichtsvoll abseilen.
60 Meter Halbseile reichen auf einmal bis zum Boden. 50 Meter müssten auch reichen. Da im Donautal vorwiegend betonierte Bühlerhaken verwendet werden, lassen sich Zwischenabseilstände problemlos einrichten. Auch wir mussten beim Abseilen einmal Stand machen, da uns der Wind ordentlich die Seile verblasen hatte.

Aus Kältegründen verzichteten wir auf weitere Genussrouten an Eigerturm und Hausener Wand (in den Graden 5 - 7 hat es massig solche!) und kletterten am durch die Bewaldung windgeschützten (sicher auch sehr angenehm an heißen Sommertagen)  Bergwachtfels weiter.
Dieser ist erst seit kurzem offiziell zum Klettern freigegeben. Die Routen sind gut eingerichtet, zwischen 15 und 20 Meter lang und der Kalk ist herrlich rau und griffig.
Wir kletterten die Routen mit den "vielsagenden" Namen:
Westriss (5, mit kalten Fingern schwieriger ;)): Logische Kletterei entlang eines Risses mit etwas inhomogener Schwierigkeitsverteilung.
Priemel (6): Herrliche Plattenkletterei auf rauhen Kalk mit schönen Zügen.
Wand (5, eher 5- oder 4+): Eigentlich entgegen dem Namen eher eine gutgriffige Kante mit schönem Fels. Leichter als 5 und nur bis zum dritten Haken richtig lohnend.
Anfängerroute (5-): Für blutige Anfänger vor allem oben nicht ohne. Zwischen schöner Kletterei leider ein Fußbad im nassen Humus.
Zuletzt versuchten wir uns noch am zwischen der Kante und der Anfängerroute emporziehenden Pfeiler (7). Wirklich empfehlenswerte, steile Kletterei mit schönen Zügen und Fingerlöchern verschiedenster Größe. Leider warf mich die Kante wiederholt ab, was wegen der sehr guten Absicherung (donautaluntypisch Bohrhakenlaschen) kein Problem war. Vielleicht das nächste Mal. Spaß gemacht hats aber in jedem Fall  trotzdem!!!

Topos: Panico - Donautal (vor kurzem neu erschienen...)

Tourengänger: simba


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