Wildspitz (1580m) - Zugerberg


Publiziert von Linard03 , 9. August 2010 um 20:31.

Region: Welt » Schweiz » Zug
Tour Datum: 8 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 808 m
Abstieg: 541 m
Strecke:Sattel Bhf. - Halsegg - Wildspitz - Gnipen - Zugerberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:per Bahn bis Bhf. Sattel-Aegeri
Zufahrt zum Ankunftspunkt:per Bus vom Bhf. Zug bis Schönegg, Standseilbahn bis Zugerberg

Der Plan war eigentlich, dass ich heute morgen auf einem weiteren 4000er stehen würde; aber diesen Sommer läuft so einiges nicht nach Plan ... (nicht nur Wetter-technisch). Nachdem am Samstag also etwas dazwischen kam, musste für den Sonntag eine Alternative her. Nun gut, der Wildspitz ist keine adäquate Alternativ-Tour zu einem stolzen Walliser Gipfel - aber immerhin ein weiterer Kantons-Höhepunkt, welcher auch schon eine Weile auf meiner Projekt-Liste stand.

Nachdem am Samstag-Abend noch gutes Wetter für Sonntag angesagt war ("... am Morgen sonnig, Wolkenfelder und einzelne Schauer gegen Abend ...") war's natürlich eine Negativ-Ueberraschung, als ich per Bahn kurz vor 8 Uhr die Stadt Zug passiert habe und es in Strömen regnete. Zudem war der Blick in die Innerschweiz nicht ermutigend; eine dichte Regenwand war das Einzige, was man sah.

Nicht gerade das, was ich mir vorgestellt habe! Als ich jedoch in Sattel-Aegeri ausstieg, war zwar alles nass, aber es hat immerhin aufgehört zu regen und einzelne blaue Fetzen waren am Himmel auszumachen. Netterweise hat mir bereits zu einem früheren Zeitpunkt bombo einige Wandervorschläge gemacht (nomal merci!). Ich habe mich dann für die "Wildspitz-Königstour" entschieden, nämlich die ganze Ueberschreitung von Sattel bis Zugerberg. "Normalerweise" wird die Tour umgekehrt begangen, aber die Knie-schonende Ueberlegung war, dass ich die grössere Höhendifferenz im Aufstieg von Sattel her bewältige, um dann vom Zugerberg mit dem Bähnli runterzufahren.

Aber der Reihe nach: bei relativ vernünftigen Verhältnissen (sprich wenig Matsch) konnte ich zügig bis zur Halsegg aufsteigen; bis dahin kein Mensch zu sehen. Die Aussicht war für die Wetterverhältnisse gar nicht mal so schlecht - aber es war weiterhin unsicher, ob nicht noch mehr Regen dazukommt und ob die Sonne sich heute überhaupt noch zeigen wird.
Ich liess also das Restaurant Halsegg links liegen und machte mich auf, den Wildspitz zu besuchen. Auffallend war, dass viele Grenzsteine und Kreuze den Weg säumen. Schon bald kam der Wildspitz in Sicht und nach einem letzten Aufstieg erreichte ich nach zügigen 1,5 Std. (von Sattel Bhf.) den höchsten Punkt des Kanton Zug, den Wildspitz (1580m).

Trotz weiterhin düsteren Wolken war die Sicht frei bis zum Bristen, Gr. Windgällen, etc. - auf der Nordseite war Unterägeri mit dem Aegerisee zu sehen. Nebst mir steht nur noch ein Einheimischer auf dem Gipfel, der ebenfalls nicht verstehen kann, weshalb heute morgen das Wetter so schlecht ist (was mich einigermassen beruhigt hat ...). Gleich unterhalb des Gipfels steht das (etwas klotzige) Restaurant Wildspitz; offensichtlich kann man sogar mit dem Auto fast zum Gipfel hinauffahren ... In Anbetracht des weiterhin unsicheren Wetter's machte ich mich nach einer kurzen Pause gleich wieder auf, denn noch stand ein weiter Weg bevor.

Der nächste Gipfel war bald erreicht, nämlich der Geschichtsträchtige Gnipen (1568m). Schon eindrücklich, wenn man oberhalb dieses gewaltigen Bergsturz-Gebietes steht! Wieder kein Mensch zu sehen, ich gönne mir nochmals eine kurze Pause auf dem Gnipen. Der Rigi gleich gegenüber, dann westlich vom Zugersee eine breite Regenwand, welche näher rückt. Also ist Beeilung angesagt.

Ich mache mich an den Abstieg, welcher es (für mich überraschenderweise) im ersten Abschnitt in sich hat: steil, viel Matsch bzw. Schlamm, inkl. Mini-Klettersteig. Es war wirklich eine einzige Schlamm-Herausforderung; in diesem Abschnitt wäre bei diesen Verhältnissen sogar eine T4-Bewertung nicht verkehrt. Bei jedem Schritt darauf bedacht, nicht auszurutschen und sich an irgendwelchen Wurzeln oder Steinen festzuhalten. Erstaunlicherweise kamen mir noch 2 Pärchen entgegen, welche im Aufstieg waren und offensichtlich ebenso den Verhältnissen trotzen wollten.

War's bis jetzt zumindest von oben trocken, begann es doch noch in Strömen zu regnen. Glücklicherweise hatte ich den schlimmsten Teil des Abstieg's schon hinter mir und wie gewünscht stand dann eine Hütte am Weg, wo ich unterstehen konnte. Nach ca. 15 Min. war der ärgste Regenguss vorbei.

Matschig ging's weiter bis Langmösli, wo ich dann die Strasse erreichte. Nochmals ein kurzer Wanderweg-Aufstieg, dann ging's auf einem Höhenweg gleich auf Forst- und Teerstrassen weiter bis zum Zugerberg. Dieser Teil wäre per Bike etwas genussreicher gewesen als zu Fuss. Und als ob man nicht schon nass genug wäre, kam kurz vor dem Ziel nochmals ein kräftiger Regenschauer ...

Fazit:

Die Tour war spannender, als ich gedacht habe - mit oder ohne Schlammbad. Die kulinarischen Vorschläge von bombo zu testen habe ich mir für ein anderes Mal aufgehoben; die diversen Beizli habe ich jedenfalls mal registriert ...

Verhältnisse:
nass, schlammig, rutschig ...

"Durchgangs-Zeiten":
(keine allg. Relevanz, nur für mein persönliches Log)
Sattel: 08.06 - Halsegg: 9.03 - Wildspitz: 9.40 - Gnipen: 10.08 - Zugerberg: 12.30

Tourengänger: Linard03


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Kommentare (2)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 10. August 2010 um 00:50
Salutti Linard03

Bin gerade aus dem Wallis zurück und durfte mit grosser Freude feststellen, dass der Kanton Zug prominenter Besuch erhalten hat :-) Danke Dir für Deinen Bericht inkl. Eindrücken und natürlich Fotos - auch solches Wetter hat sein Reiz und wenn es z.B. auch nur die Ruhe dort oben ist, welche man in diesem Gebiet ja nun wirklich selten findet :-) Und wie die Berge laufen die kulinarischen Genüsse ebenso nicht davon :-)

Gruess
Bombo

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. August 2010 um 07:25
Hallo Bombo,

in der Tat, der Wildspitz hat absolut seinen Reiz und ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Gipfel an schönen Tagen jeweils viel Besuch erhält. Weniger gutes Wetter hat also auch seine Vorteile ...

Und natürlich hast Du Recht: weder die Berge noch die kulinarischen Genüsse laufen davon ...!

Gruess,
Linard03


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