Alpstein West - Stoss (2111 m) und Silberplatten (2158 m)

Einen schönen Tag hat uns der 1. August 2010 im Alpstein beschert. Westlich der Tierwis war ich bisher nur auf der Lütispitz. Es war endlich an der Zeit, mal auch noch anderen Gipfeln einen Besuch abzustatten. Herausgekommen ist eine Tour, die schön, aber auch lang war und bei der wir das grandiose Alpenpanorama bis zu den Berner Hochalpen bewundern konnten.

Gestartet sind wir kurz vor ½ 8 Uhr am Parkplatz Laui (1072 m) bei frischen 12° C. Bei Alpli schlugen wir den Alpweg Richtung Schrenit/Lauchwis ein. Schon bald kamen wir in die Sonne –Schatten gab es heute kaum- und mit jedem Höhenmeter wurde es nicht nur durch die Bewegung spürbar wärmer. Bei Troosen (1327 m) ging der Weg in einen Bergpfad über, der zum Fuß des Stoss (2111 m) führte. Das Klettern an der Mittagwand überließen wir anderen und querten zur Alp Schrenit (1648 m). Von dort ging es nur noch ca. ½ Stunde und wir standen, nachdem wir Wiesen mit allerhand stacheligem Zeug einschließlich Brennesseln durchquert hatten, an der Lauchwis (1830 m). Hier trifft der Pfad mit dem Weg von Lutertannen zusammen.

Der weitere Weg führte durch eine Alpwiese mit hohem Gras zum Stosssattel (2044 m). Obwohl es die letzten Tage geregnet hatte, war der Weg doch relativ trocken und wir blieben von einer Schlammschlacht verschont. Aufgrund Ivos Bericht vom letzten Jahr hatte ich auf diesem Abschnitt zur Einweihung von Esther’s neuen Wanderschuhen schlimmeres befürchtet. Ohne Probleme kamen wir so am Stosssattel an. Dort wendeten wir uns dem Stoss zu und folgten den Wegspuren bis zum Felswändchen unter dem Vorgipfel. Von dort gingen wir nach rechts zur Nordwestrippe und kamen in eine grasige Runse, die unter den felsigen Gipfel führt. In der mit jeder Menge Schafkot verzierten grasigen Runse konnten die neuen Wanderschuhe von Esther58 ihre Rutschfestigkeit unter Beweis stellen. Die letzten Meter ging es in kurzer, einfacher Kletterei zum Gipfel. Durch den Abschnitt Stosssattel – Stoss hat die Tour die Bewertung T4/I verdient.

Nach kurzer Fotopause ging es wieder runter. Der Weg vom Stosssattel zum Silberplattensattel (2072 m) führte durch wenig komfortables Gehgelände mit Schrofen und Karren. Hinzu kam ein gewisser Höhenverlust unterhalb der Silberplattenchöpf, der uns zusätzliche Höhenmeter bescherte. Der Weg zum Gipfel der Silberplatten (2158 m) führte über einen Riss in der dicken Schrattenkalkplatte. Oben erwartete uns ein Gipfelkreuz. Bei der Brotzeit haben wir das schöne Wetter und die Aussicht genossen.

Der weitere Weg zur Tierwis (2085 m) führt in einigem auf und ab an der Südflanke vom Grenzchopf  (2193 m) dahin. Das Berggasthaus kam uns gerade recht, da unsere Getränkevorräte angesichts des schon fast heißen Wetters schneller als sonst zur Neige gingen.

Der Abstieg über Chlingen, Thurwis zur Laui zog sich dann noch mal recht in die Länge. Mit einem Kaffee und trübem Most an der Laui-Beiz und einem Kneipp’schen Fußbad im kühlen Bergbach fand eine schöne Wanderung ihr Ende.

Fazit: Auch der westliche Alpstein ist einen Besuch wert. Die Gipfel sind nicht weniger interessant, als im übrigen Teil. Bis zur Tierwis sind uns, im Gegensatz zu den anderen Regionen des Alpsteins, nur ganz wenige Bergwanderer über den Weg gelaufen. Lässt man den Stoss aus, würde ich die Tour mit T 3+ bewerten.