Heidadorf - Heido Suon - Simplonpass
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Noch fehlt mir eine rundum geglückte Begehung der Heido Suone. Bei früheren Versuchen führte sie kein Wasser oder das Wetter spielte nicht mit. Am 16. Juli 2010 versprach der Wetterbericht rundum Sonne - also müsste es nun endlich klappen.
Dank guten ÖV-Verbindungen konnte ich schon vor 9 Uhr auf Giw oberhalb Visperterminen los ziehen. Erstes Ziel war der Gibidumsee nördlich des Gibidumpasses. Bei Pt. 2195 stiess ich auf die Einmündung der Heido Suone. Ich achtete besonders auf die Linienführung und staunte einmal mehr, mit welchem Geschick die Suonen ins Gelände gelegt wurden. Der Heido überquert den Pass und trifft nach der Umrundung von Pt. 2209 genau in die Mulde, in der der Speichersee angelegt werden konnte.
Vom Gibidumsee bis zur Schöpfe auf dem Obern Fulmoos sind es ca. 7 km. Diese nahm ich nun bei schon recht grosser Hitze in Angriff. An der Flanke des Nanztals setzte dann ein auffrischender Südwind ein. Das war positiv, weil die Hitze erträglich wurde, negativ, weil sich rasch eine Wolkenwalze über das Fletschhorn legte. Damit fiel ein attraktives Fotosujet aus. Zu sehen und zu fotografieren gab es aber noch reichlich genug. Der Heido ist gesäumt von einer wahren Blumenpracht, Murmeltiere pfiffen und rannten davon, neugierige Geissen grasten am Wegrand. Schneller als erwartet erreichte ich die Hütte bei Pt. 2350. Ein idyllischer Ort - hier würde es mir auch gefallen.
Bis zum Obern Fulmoos waren noch zwei steilere Stufen zu überwinden und ein kurzes Schneefeld in rutschigem Schutt zu umgehen. Aber bald war ich oben, dort wo das Heidowasser aus dem Boden schiesst. Offenbar wird es irgendwo weiter oben im Gletschervorfeld des Gamsagletschers gefasst und in Rohren zu Pt. 2452 geleitet. In Betrieb genommen wurde der total erneuerte obere Teil des Heido im Jahr 2008, weil die Wassermenge aus der Region des Blausees nicht mehr genügte.
Schon nur der Ausblick durch das lange Nanztal hinüber ins Gredetschtal würde den Gang in diese abgelegene Gegend lohnen. Nach der Rast führte mich ein schmaler Steg über die wilde Gamsa auf die andere Talseite. Die verlorene Höhe musste in einer langen Traverse wieder gewonnen werden - und schon stand ich oben bei der Abzweigung Bistinepass - Sirwoltesattel. Ich entschied mich für den Bistinepass, weil oben am Sirwoltesattel dunkle Gewitterwolken hingen. Die Sonne war verschwunden, der Wind blies, und, kaum zu glauben in diesem Juli, ich fror und hatte Gefallen daran.
Sehr viel rascher als die Wegweiser es voraussagten kam ich auf dem Bistinepass an, begann gleich mit dem Abstieg Richtung Simplonpass und peilte die Postauto-Haltestelle bei Niwe an. Wenn man unterhalb der Passhöhe einsteigt, hat man einen Sitzplatz im Postauto auf sicher.
Fazit: eine schöne Tour in eindrücklicher Landschaft. Aber eben: am Fletschhorn wurde der Vorhang gezogen. Die Begehung der Heido Suone ist also auch ein Fall für nächstes Jahr.
Geschichtliches (Zitat Johannes Gerber)
Der Heido wird um 1305 erstmals urkundlich erwähnt: "de aquaeductu qui dicitur die heydenschu wasserleite de nantz" Man sagt aber, dass die Suone aus römischer Zeit stamme. Der Name Heidenwasser deutet eventuell auch auf einen Ursprung bei den "heidnischen" Sarazenen hin. Vielleicht ist der Heido die älteste Suone im Wallis....
Dank guten ÖV-Verbindungen konnte ich schon vor 9 Uhr auf Giw oberhalb Visperterminen los ziehen. Erstes Ziel war der Gibidumsee nördlich des Gibidumpasses. Bei Pt. 2195 stiess ich auf die Einmündung der Heido Suone. Ich achtete besonders auf die Linienführung und staunte einmal mehr, mit welchem Geschick die Suonen ins Gelände gelegt wurden. Der Heido überquert den Pass und trifft nach der Umrundung von Pt. 2209 genau in die Mulde, in der der Speichersee angelegt werden konnte.
Vom Gibidumsee bis zur Schöpfe auf dem Obern Fulmoos sind es ca. 7 km. Diese nahm ich nun bei schon recht grosser Hitze in Angriff. An der Flanke des Nanztals setzte dann ein auffrischender Südwind ein. Das war positiv, weil die Hitze erträglich wurde, negativ, weil sich rasch eine Wolkenwalze über das Fletschhorn legte. Damit fiel ein attraktives Fotosujet aus. Zu sehen und zu fotografieren gab es aber noch reichlich genug. Der Heido ist gesäumt von einer wahren Blumenpracht, Murmeltiere pfiffen und rannten davon, neugierige Geissen grasten am Wegrand. Schneller als erwartet erreichte ich die Hütte bei Pt. 2350. Ein idyllischer Ort - hier würde es mir auch gefallen.
Bis zum Obern Fulmoos waren noch zwei steilere Stufen zu überwinden und ein kurzes Schneefeld in rutschigem Schutt zu umgehen. Aber bald war ich oben, dort wo das Heidowasser aus dem Boden schiesst. Offenbar wird es irgendwo weiter oben im Gletschervorfeld des Gamsagletschers gefasst und in Rohren zu Pt. 2452 geleitet. In Betrieb genommen wurde der total erneuerte obere Teil des Heido im Jahr 2008, weil die Wassermenge aus der Region des Blausees nicht mehr genügte.
Schon nur der Ausblick durch das lange Nanztal hinüber ins Gredetschtal würde den Gang in diese abgelegene Gegend lohnen. Nach der Rast führte mich ein schmaler Steg über die wilde Gamsa auf die andere Talseite. Die verlorene Höhe musste in einer langen Traverse wieder gewonnen werden - und schon stand ich oben bei der Abzweigung Bistinepass - Sirwoltesattel. Ich entschied mich für den Bistinepass, weil oben am Sirwoltesattel dunkle Gewitterwolken hingen. Die Sonne war verschwunden, der Wind blies, und, kaum zu glauben in diesem Juli, ich fror und hatte Gefallen daran.
Sehr viel rascher als die Wegweiser es voraussagten kam ich auf dem Bistinepass an, begann gleich mit dem Abstieg Richtung Simplonpass und peilte die Postauto-Haltestelle bei Niwe an. Wenn man unterhalb der Passhöhe einsteigt, hat man einen Sitzplatz im Postauto auf sicher.
Fazit: eine schöne Tour in eindrücklicher Landschaft. Aber eben: am Fletschhorn wurde der Vorhang gezogen. Die Begehung der Heido Suone ist also auch ein Fall für nächstes Jahr.
Geschichtliches (Zitat Johannes Gerber)
Der Heido wird um 1305 erstmals urkundlich erwähnt: "de aquaeductu qui dicitur die heydenschu wasserleite de nantz" Man sagt aber, dass die Suone aus römischer Zeit stamme. Der Name Heidenwasser deutet eventuell auch auf einen Ursprung bei den "heidnischen" Sarazenen hin. Vielleicht ist der Heido die älteste Suone im Wallis....
Hike partners:
laponia41
Communities: Suonen / Bisses, Passwanderungen
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