Der Berg ruft! Gr. Mythen Sonnenaufgangs-Tour

Zum Glück hatte ich mich mit einer Freundin um 3 Uhr früh auf der Ibergeregg verabredet, so konnte ich keinen Rückzieher machen, als um 1:50 der Wecker klingelte.. :-)
Bei den heissen Tagestemperaturen ist so eine Nachtwanderung doch genau das Richtige.

Wir starten also am besagten Ort, der Halbmond leuchtete erstaunlich hell, wir waren trotzdem sehr froh um unsere Stirnlampen, besonders als es dann an den eigentlichen Aufstieg ging. 

Eindrücklich, mächtig und wunderschön stand er/sie da vor uns im Halbdunkel, der/die Mythen (offziell der, umgangssprachlich oft die genannt, habe ich auf Wikipedia in Erfahrung gebracht)
Über die Beschaffenheit des mit Drahtseilen gesicherten Bergweges wurde hier auf hikr bestimmt schon genug geschrieben, darum verzichte ich auf weitere Ausführungen diesbezüglich.

Schon um 4:45, etwas früher als erwartet, und 45Min vor Sonnenaufgang, erreichten wir den Gipfel. Wunderschön!
Die Temperaturen waren kühl, es wehte ein leichter Wind und ich wünschte mir, ich hätte zusätzlich zum dünnen Pulli einen Faserpelz eingepackt!
Tja, eine Lehre fürs nächste Mal.

Ich holte meine Spiegelreflexkamera hervor, und wollte anfangen, Fotos zu schiessen. Doch oh Schreck, als ich auf den Auslöser drücken wollte "no CF" - die Speicherkarte liegt zu Hause auf dem Schreibtisch. So ein Ärger, und noch eine Lehre für's nächste Mal ;-) 
Naja, zum Glück hab ich ja das IPhone, besser als nix.

Ungefähr eine halbe Stunde lang hatten wir den Gipfel dann für uns alleine.
Dann kam eine zweite Gruppe an, die mit ihren lautem Geplapper leider die friedliche Bergstimmung und die Nachtruhe der Gäste und des Wirts im Gipfelrestaurant störten... (ob es auch hikr waren? Falls ja an dieser Stelle freundliche Grüsse und das nächste Mal vielleicht etwas mehr Rücksicht!? ;-)) 

Um 5:32 sollte laut "Plan" die Sonne aufgehen, das tat sie bestimmt auch, aber es war, wie befürchtet, ziemlich dunstig. So dauerte es eine Weile, bis wir sie durch eine Wolkenlücke dann doch erblicken konnten. Der Himmel färbte sich in den schönsten Rot- und Orange-Tönen.
Auch die Junikäfer schienen am Spektakel gefallen zu finden, sie brummten jedenfalls schon zahlreich umher.

Da wir beide in unserer leichten Kleidung etwas froren, haben wir uns dann bald wieder auf den Abstieg begeben. Dieser war - nun bei Helligkeit - total interessant! Wie viel wir vorhin, in fast vollständiger Dunkelheit, doch verpasst hatten!
Die Enziane und Feuerlilien, sowie die rote Felswand waren mein Highlight - siehe Fotos :-)

Der Abstieg war schnell geschafft und das Wanderaufkommen gering.

Der ziemlich uninteressante Rückweg zur Ibergeregg zog sich dann aber für mein Gefühl ewig lang daher.. waren wir wirklich von so weit gekommen? In der Dunkelheit kam mir alles kürzer vor. Schon interessant, wie sich das Empfinden durch die Helligkeit verändert. 

Die Sonne brannte nun auch schon eher unangenehm vom Himmel. Und das um 7 Uhr! Zum Glück waren wir schon oben und konnten uns jetzt auf die faule Haut legen..

Wir genehmigten uns noch ein feines Zmorge im Restaurant Ibergeregg und traten dann den Heimweg an.


Meine erste Mythen-Besteigung war ein einmaliges Erlebnis.
Weniger wegen dem eigentlichen Sonnenaufgang, der hätte spektakulärer sein können.
Aber eine Bergwanderung im Dunkeln und dann der Abstieg bei aufsteigender Sonne, das Licht noch sanft - das hat schon was! 

Nur schade, dass ich ein ausgesprochener Langschläfer bin und vermutlich nicht so schnell wieder in einen solchen Genuss kommen werde ;-))