Diese Woche war mein guter Freund Michael zu Besuch und wir wollten hoch hinaus. Die Alpen zeigten uns Anfangs der Woche leider die kalte Schulter und wir mussten uns im Valsertal auf das Vanellhorn beschränken.
Routenbeschreibung:
Von der Kapelle am Zervreilasee geht es gut markiert zum Guraletschsee (2409m). Dieser wird östlich umrundet und es geht leicht ansteigend Richtung Süden über Blockfelder zur Lücke (2710m) im Fanellgrätli.
Dort folgt man den blau weissen Markierungen nach Rechts auf den Gipfel. - wir gingen den gleichen Weg zurück.
subjektive Beschreibung:
Nach einer Nacht im Auto auf dem Parkplatz an der Kapelle packten wir unsere sieben Sachen um eine Überscheitung über das Fanellhorn zu wagen und an einem der kleinen Seen südlich des Fanellhorns zu zelten. Am zweiten Tag sollte das Lorenzhorn folgen.
Der Wetterbericht hatte schon ab Montag Sonne und Wolken im Wechsel gemeldet und für Dienstag sogar 50-80% Sonne.
Zum Start am Montag hatten wir aber leider leichten Schneefall und wenig Sicht.
Der Aufstieg bis zum See war allerdings kein Problem - auch wenn wir schon kurz nach der Kapelle die Gamaschen anlegen mussten. Schwierigkeiten hatten wir dann erst auf den Blockfeldern in Richtung Fanellgrätli. Bis zu den Knien im Schnee versinkend und zwischen die Steine rutschend mit einem 20kg Rucksack auf dem Buckel ist nicht wirklich ein Spass...
Wir hatten das Glück, dass beim Aufstieg durch die Südostflanke bzw den Grat teilweise der Schnee schon abgeblasen war was das Steigen erleichterte bzw auf kurze Wühlpassagen durch Brusthohen Schnee verkürzte. Die ganze Zeit hatten wir Nebel mit wenigen Metern Sicht - der Kompass war also schon mal nicht umsonst dabei.
Bis zum Gipfel benötigten wir anstatt der sonst üblichen 4 Stunden 7 1/2 Stunden. Aufgrund der mangelnden Sicht stellten wir das Zelt erstmal unter den Gipfel (am Südgrat ist ca 10 Meter unter dem Gipfel eine gute Stelle) und machten es uns gemütlich. Am nächsten Morgen sollte es ja 50-80% Sonne haben...
Leider hatte es Nebel aber wir versuchten trotzdem unser Glück in einem Abstieg Richtung SSW um auf die Fanellücke zu stossen. Allerdings standen wir nach ca 100 Hm nur in einer steilen Rinne deren Felsen stark vereist waren und zusätzlich noch eine Schicht Schnee drüber hatten und die perfekte Schneeabflussrinne waren.
- Die Entscheidung lieber umzudrehen viel also nicht schwer und wir stiegen wieder auf und dann den selben Weg zurück um eine Sommeranfangs-Sommerbesteigung im Jolital zu machen :-)
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