Über das Chlusband und den Südwestgrat auf das Matthorn. Anregende Tour im Pilatusgebiet.
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Neue Wege erkunden ist immer verlockend. Wenn der gesuchte Durchschlupf gefunden wird, ist die Freude um so grösser.
Der Parkplatz (5 Franken pro Tag) bei der Eishalle / Stadion in Sursee hat sich für uns Ursula und
Juergen als guter Treffpunkt für die gemeinsame Weiterfahrt Richtung Zentralschweiz herauskristallisiert. In Alpnach holen wir
Felix am Bahnhof ab und fahren das kleine Strässchen bis Lütoldsmatt hoch. Weiter geht’s jetzt zu Fuss an der Alp Schwandi vorbei ins Meisibachtal. Direkt nach Überschreiten des Baches halten wir uns rechts Richtung Chlusband. Die Stelle, an der wir den Weg verlassen, ist mit einem leuchtend roten Pfeil markiert. Über steile Wiesen, laut Karte der untere Teil des Chlusbandes, steigen wir weiter aufwärts. Wir nähern uns während des Aufstieges einer rechter Hand liegenden Felsrippe an. Diese bietet in ca. 1600m Höhe einen problemlosen Übergang zu einem deutlich erkennbaren Pfad, der nach Ober Ruessi führt. Wir folgen diesem Pfad unter imposanten Felswänden hindurch bis wir an die Kehre der Alpstrasse oberhalb von Ober Ruessi gelangen. Von hier aus wollen wir Richtung Pkt. 1943 aufsteigen. Der in der Landeskarte gleich nordwestlich der Kehre erkennbare Unterbruch der Felswände bietet keinen leichten Aufstieg, zumindest finden wir keinen. Wir steigen stattdessen immer am Fuss der Felsen aufwärts. Südsüdöstlich von Pkt. 1943 starten wir den 2. Versuch und
Felix hatte den richtigen Riecher. In leichter Kletterei gelangen wir auf die Alpwiesen, die sich bis zum Grat hochziehen. Von hier wäre ein einfacher Anstieg zum Matthorn möglich. Wir wählen aber die Felsen des Südwestgrates für den weiteren Anstieg.
Bald nach Pkt. 1943 gelangen wir über Matten zu dem unteren Ende des Grates und erkennen den Kamin, der uns den Zustieg auf den Grat ermöglicht. Anfangs noch als breiter mit Gras durchsetzter Rücken wird er bald schmäler und jeder Tritt und Schritt will wohl überlegt sein. Dank des sicheren Vorstiegs von Ursula wagen wir uns weiter voran. Nicht die Schwierigkeit des Kletterns ist die Herausforderung, diese bleibt im 1. Schwierigkeitsgrat, sondern die Ausgesetztheit strapaziert das Nervenkostüm. Aufkommender Wind zwingt zu weiterer Vorsicht, so dass wir die schmalste Stelle auf allen Vieren plus Hosenboden meistern. Zumindest für Felix und mich eine aufregende Sache.
Es folgt eine lange Gipfelrast mit Blick auf die hohen Berner und Urner Alpen, allerdings zum Teil hinter Wolken versteckt. Während die Bahn auf den Pilatus Menschen in großer Zahl auf den Gipfel schafft, sind wir auf dem Vorgipfel mit gleich schöner Sicht nach Süden (fast) allein und geben uns der Ruhe, dem Schauen und dem Bergdohlenfüttern hin.
Für den Abstieg wählen wir den markierten Bergweg Richtung Ober Ruessi. Da uns der Weg unter den Felswänden hindurch beim Aufstieg so gut gefallen hat, verlassen wir in der Serpentine den breiten Weg und steigen wieder auf dem Aufstiegspfad zum Meisibach ab.
Mein Dank gilt Felix, der die Route erdachte und
Ursula für ihre sichere Führung bei den heiklen Stellen.
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