Roggenflue SW-Kamin

Heute habe ich mal früher als sonst die Arbeit beendet. Zunächst wollte ich mit dem Rennvelo einige hügelige Etappe einlegen. Der örtlich starke Wind hat aber mich nicht dazu motiviert. Also ein Alternativprogramm suchen. Diese wurde mit einer anspruchsvollen Wanderung gefunden. Meine Anforderungen waren: kurze Anfahrt, kurzer Zustieg, anspruchsvolle Alpinwanderung (T4 oder anspruchsvoller). Ich erinnerte mich an einen Eintrag zur Besteigung der Roggenflue durch den sogenannten SW-Kamin. Die Details zu dieser Tour habe ich hier gefunden. Mein Dank geht an den ortskundigen Autor dieses Berichtes.

Nachdem der Rucksack mit dem Nötigsten gefüllt wurde, fuhr ich zuerst nach Oensingen und später der Beschilderung in Richtung Neu Bechburg folgend. Derzeit ist hier eine Umleitung ausgeschildert. An Neu Bechburg vorbei weiter in Richtung Gastwirtschaft auf dem Oensinger Roggen bis zum ersten grösseren Parkplatz. Ich bin im Aufstieg an Ermangelung der Ortskenntnisse erst einmal der Fahrstrasse gefolgt. Später geht es dem neu betonierten Fahrweg weiter, bis eine Tafel mit den Namen der Firmen, die die Strasse in dieser Landschaft betoniert hat, erscheint. Kurz danach geht ein unscheinbarer und schmaler Weg nach links ab und zunächst steiler bergaufwärts. Vor einer Feuerstelle mit Unterstand bin ich links abgebogen. Bald  stehe ich auf dem Parkplatz der Gastwirtschaft auf dem Oensinger Roggen. Für den Weiterweg gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich folgte zuerst der Beschilderung, die zu den Kletterstellen führt. Kurz hinter dem Wald geht wiederum ein unscheinbarer Weg nach links ab. Diesem und den roten Punkten folgend, erreicht man vor den ersten Wänden einen schmalen Weg zu einer zerfallenen (Sitz-)Bank.  Kurz danach stehe ich vor  dem Einstieg. Dieser ist nicht beschriftet oder markiert. Wenn man den Kopf in den Nacken legt sieht man eine Möglichkeit, wie der Weg durch diese steile, fast senkrechte Wand führen könnte. Ab jetzt beginnt die Kletterei im II-ten Grad. Ohne Seil oder Sicherungsmöglichkeit habe ich mich anfangs nicht unbedingt wohl gefühlt. Doch mit der Zeit kommt das Vertrauen zu meinen Kletterkünsten zurück. Langsam aber sicher klettere ich die ca. 30 Höhenmeter hinauf. Mir sind zwei Schlüsselstellen in Erinnerung geblieben, die aber für geübte Alpinwanderer oder Kletterer kein Problem darstellen sollte.

Wichtige Hinweise für Wiederholer: a) nicht bei Nässe durchführen, b) wer nicht trittsicher oder schwindelfrei ist sollte diese Tour nicht alleine unternehmen.

Am höchsten Punkt angekommen, also am Ende des Kamins, wollte ich natürlich noch den Gipfel der Roggenflue besteigen. Dazu musste ich etwas ausgesetzt den Gratverlauf folgen bis man den Weg des Normalaufstiegs erreicht. Nach wenigen Minuten geniesse ich die Aussicht in das Mittelland. Es befindet sich auch noch eine Seilschaft in der Kletterroute direkt zum Gipfel. Diese Route ist der Sonne ausgesetzt und scheint eine schöne Plaisir-Route zu sein.

Im Abstieg habe ich dann noch dem Restaurant auf dem Oensinger Roggen einen Besuch abgestattet. Nach einer erholsamen Pause ging es dann auf einer direkteren Linie zurück zum Parkplatz.

Tipp:
eine schöne und abwechselungsreiche Tour, die einen hohen Wiederholungswert besitzt.


Diese Tour ist eine tolle Kurztour im Kanton Solothurn.