viel Wege führen auf die Rigi 1798 m.ü.M.: diesmal ab Goldau über Dächli - Alp Zingel


Publiziert von Felix , 12. Juni 2010 um 00:53.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:10 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ   Ross- und Zugerberggebiet 
Aufstieg: 1310 m
Abstieg: 1310 m
Strecke:Arth-Goldau (Bahnhof) - Äschi - Blätzen - Dächli - Blatten - Zingel - Rigi Kulm - Rigi Staffel - Riedboden - Sandhütte - Dächli - Arth-Goldau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB nach Arth Goldau
Kartennummer:1151

Vom Bahnhof erst einmal nördlich der Rigiaa nach bis Äschi, dort über den Bach und weiter einem Fahrsträsschen nach bis zum Schönenboden: hier ist die Spur im Gras kaum mehr zu erkennen, doch sie ist vorbildlich ausgeschildert. (Wie auf der gesamten Wegstrecke, beim Bahnhof beginnend, die Wanderwegtafeln deutlich und informativ eingerichtet sind.)
Der Föhn bläst bereits hier schon kräftig; so ist die gemeldete Temperatur von bis zu 30° gut erträglich ...

Ein erster hübscher Abschnitt der Rigiaa erlebe ich bei deren Querung zu P. 749: der Bach fliesst malerisch über die flachen, breiten Nagelfluhbänke. An Blätzen vorbei und auf breitem Weg schön durch lichten Wald, hinauf zum Restaurant Dächli, welches jeweils vom Freitagabend bis Sonntag den vorbeiziehenden Wanderern Einkehr bietet - und eine gute Sicht auf Arth und Goldau, Zugersee und Bergsturzgebiet.
Oberhalb des Dächlis beginnt beim Ende der Transportsseilbahn der erst flache, breite Bergweg nach Blatten über Zingel zum Gipfel. Ein, zwei schmale Passagen bei erosionsgefährdeten Hängen und eine imposante schräge Felsplatte mit einem darin fliessenden Bächlein, welches dann 20 Meter senkrecht in die Tiefe stürzt, sind anregende Wegabschnitte - doch noch keineswegs "bergwegig". Wie ich bei Blatten aus dem Wald heraustrete, verziehen sich die in der Zwischenzeit aufgezogenen Wolken wieder und geben eine herrliche Sicht auf die Nordostwände der Rigi frei: die Felsriffe sind äusserst eindrücklich - und erinnern mich an ein Meerschiff, welches sich durch die Wellen (die sattgrünen Alpweiden unterhalb) pflügt; während gut 1000 Meter weiter unten der Föhn über den See braust und dekorative Schaumkronen produziert. Auch auf den Alpweiden bläst der Wind nun wieder sehr stark, nachdem es in der Waldzone doch merklich ruhiger war.

Eine erste "bergige" Passage stellt das kleine Felsband zwischen Blatten und Zingel dar; so recht zur Sache gehtes dann im Gipfelaufstieg ab P. 1687 - da könnte man|frau sogar die Hände zu Hilfe nehmen; doch der Weg ist komfortabel aus dem Nagelfluh herausgehauen und nirgends exponiert.
Absolute Leckerbissen stellen für mich die unzähligen blühenden Enziane, Fluhblümchen, Anemonen, Kugelblumen und Orchideen dar, getopt wird das Ganze von den wenigen Alpen-Fettblättern ("fleischfressend") - ein wahre Pracht!

Auf dem Gipfel angelangt, bin ich dann sogleich den Folgen der fleissig fahrenden Bahnen ausgesetzt: mit der relativen Ruhe des Aufstieges ist's nun definitiv vorbei - die Königin Rigi empfängt auch heute ihre Bewunderer zu Hunderten. Deshalb, und auch weil hier oben der Föhn gewaltig (und kühl) bläst, eile ich rassig am Turm und Hotel vorbei und lasse mich zur Rast in einer windgeschützten Ecke der Gipfelkapelle nieder.

Denn Abstieg nehme ich mir, ab Rigi Staffel wieder auf einsameren Weg, knieschonend vor: Am Klösterli vorbei wieder zurück zum Dächli und auf dem gleichen Weg zurück zum Bahnhof.

Faszinierend, wie man auf diesem Touristenberg zahlreiche Möglichkeiten findet, eben jenen auszuweichen und herrliche Landschaften zu geniessen! 

Tourengänger: Felix


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