aussergewöhnliche Fels- und Wegeindrücke auf den Bändern der Rigi-Nordostlehne
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Ein prächtiger Herbsttag Ende September lässt uns - endlich - das Vorhaben umsetzen, einige wenige Wege an der Rigi-Nordostlehne zu begehen und über die Rigi-Kulm-Nordwestrippe zum Kulm aufzusteigen. Dazu starten wir beim kleinen, gebührenfreien, Parkplatz auf Schindlenbach.
Auf dem Fahrsträsschen ziehen wir entlang Weidegelände via Bürgisberg, P. 775, hoch bis zum Eintritt in den Wald auf ca. 881 m; hier geht jenes über in einen gut ausgebauten und befestigen Fahrweg, welcher den SBB-Arbeitern zur weiterführenden Erschliessung ihrer Felsuntersuchungen dient. Über eine Brücke bei P. 927 führt dieser weiter, verliert jedoch allmählich den gut ausgebauten Charakter, und leitet zum Tobel des Trehbachs - wenig später warnen uns bald einmal zwei Hinweistafeln vor Felsstürzen; der Weg zum Abegglenhüttli ist gesperrt.
Und tatsächlich, diesmal ist diese Warnung völlig zu Recht ernstzunehmen: selten nur bin ich derart erschrocken ob derart riesigen Felsbrocken, welche von darüberliegenden Felswänden herabgestürzt sind und grosse Krater ins Erdreich gerissen haben - denn, die Gefahr weiterer Abstürze scheint nicht gebannt. Rasch und voller Anspannung eilen wir weiter auf dem sich verengenden Weglein; wie die Felswände im Wald sich „verziehen“ und dieses abflacht, erreichen wir den Punkt, von welchem aus wir eine beinahe umwerfende Sicht auf die sehr steile und hohe Felswand gewinnen, welche wir ein jedes Mal auf der Durchfahrt unten durch bestaunen. Heute jedoch fragen wir uns erst mal, wie gut sie auf dem schmalen Band zu traversieren ist.
Nun, dieses ist meistens so breit, dass es gut, d.h. ohne Nervenflattern, zu begehen ist, und dort, wo es schmaler und zugleich nass und rutschig ist, helfen gute Seilsicherungen weiter. An sicheren Standplätzen halten wir inne, bewundern den Tief- und den Rückblick auf diese faszinierende Wandflucht.
Erst steiler leitet anschliessend das Pfädlein höher Richtung (Buchzingelfluh), führt flacher unterhalb weiter und nähert sich dieser weiter mittels eines steileren Aufstiegs im Wald. Im wunderschön farbigen Herbstwald, welcher öfters gediegene Ausblicke zu Felswänden und auch weitere Felsunterquerungen bietet, erreichen wir schliesslich die Passage, welche in der LK nicht markiert ist. Sofort wird uns klar, aus welchem Grunde: im leicht grasüberwachsenen, sehr steilen, Felsen ist eine Reihe Eisensprossen und ein neues Drahtseil montiert, mit Hilfe derer dieser sonst kaum begehbare Abschnitt überwunden werden kann - Freude herrscht, solch attraktive Passagen (unerwartet) vorzufinden! Weiterhin erst steil, dann gemächlicher schreiten wir höher bis zu einem Rastplatz mit Durchblick durch den farbenfrohen Blätterwald zum nächsthöher verlaufenden Felsband. Anschliessend verläuft der Weiterweg mal flacher, dann wieder steiler, nochmals unter einer Fluh hindurch, zur längeren Traverse und Aufstieg zum Tristenboden.
Ab hier ist uns die Wegführung sattsam bekannt; auf der Rigi-Kulm-Nordwestrippe gewinnen wir - mit den bekannten gesicherten Kraxelstellen - den auch heute von ausnehmend vielen (fernöstlichen) Touristen bevölkerten „Gipfel“ und Gipfelplateau mit hohem Sendeturm Kulm.
Wir verziehen uns für unsere Mittagsrast rasch zur ruhig gelegenen, zwar mit Viehdraht abgespannten, Hütte auf 1774 m.
Nach dem Wiederaufstieg zum Durchlass auf den BWW steigen wir auf diesem auf steilen Grasflanken, nur wenige Male durch oder über Nagelfluhpassagen, ab zum abflachenden Gelände der Alp Zingel. Nach Besuch des Alpkreuzes verläuft das Weglein weiterhin eher stotzig auf Alpweiden, bis es, sich sanfter präsentierend, zur Wegverzweigung Blatten hinwendet.
Ab hier verläuft die Route, nun als WW deklariert, länger im Wald mit angenehmer Hangneigung via Obere Staldi, und in einer weit ausholenden „S-Kurve“, hinunter zum Dächli. Hier sind alte Transportseilbahnanlagen wie auch ein Durchgangsverbot Richtung Klösterli zu erkennen. Wir jedoch legen noch die nur wenigen Abstiegsmeter zum Berggasthaus Rigi Dächli zurück, wo wir uns vor dem Schlussgang noch die Abschlussgetränke gönnen. Dabei kommen wir auch mit dem Gastgeber ins Gespräch, welcher seine Partnerin ankündigt - welche wir, nach den letzten Abstiegsmetern über Blätzen, prompt bei unserer Ankunft auf dem Parkplatz Schindlenbach erkennen, und auch mit ihr ins Gespräch kommen …
▲ 2 ¾ h (inkl. 20 min Pause)
▼ 2 h (inkl. ½ h Pause)
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