Alpila - Über Stock und Stein


Publiziert von Zwieback , 26. Mai 2010 um 21:08.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:22 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 970 m
Abstieg: 970 m
Strecke:Buchs – Schaan – Stein Egerta – P.1125 – Alpila - Schaan - Buchs

Nachdem die erste Maihälfte hauptsächlich aus trüben Regentagen bestand, schienen sich die Wolken endlich verzogen zu haben. Nur kam es dummerweise dazu, dass ich mir pünktlich am Mittwoch, jenem vor meinem ersten sonnigen freien Donnerstag seit längerem, zünftig den Fuss verknackste und so erst einmal zwei Tage ausser Gefecht gesetzt war. Am darauf folgenden Samstag wollte ich einen ersten Belastungstest wagen. Nicht zu weit sollte es sein, wenn möglich mehr oder weniger vor der Haustüre, aber doch interessant und herausfordernd. Dazu bot sich der Aufstieg über den Sporn zur Alpilahütte an.

 

Der Sporn, eigentlich eine Rippe des Dreischwesternmassivs, zieht sich in mehren Aufschwüngen zur Alpilahütte hoch. Von unten (Dux) oder auch von der Seite, z.b. von der Gegend von Planken aus betrachtet, erkennt man, dass der Sporn in der Mitte an einer Stelle leicht Abfällt, dieser Punkt ist auf der Karte als Pt. 1125 kotiert.

 

Die Route bietet einen relativ kurzen aber sehr schönen Aufstieg durch einen lichten, steilen Kiefernwald, gewürzt mit brüchigen Felsstüfchen und Blöcken, eine spassige Kraxelei durch wildes Gelände, entlang netter Wurzeln und gutgriffiger Bäumchen.Von den Anforderungen her vergleichbar mit Tösstalgelände, doch sehr mediterran anmutend. Die Route ist dank ihrer sonnigen Lage früh und lange schneefrei bzw. trocken. Im frühling und Herbst, wenn das Gras lang und seifig ist, kann es vermutlich nicht schaden, einen Pickel dabeizuhaben, geht sonst aber auch gut ohne.

Ich bin die Route mittlerweile dreimal begangen und werde ihrer nicht überdrüssig, es gibt jedes mal etwas neues zu entdecken.

 

Start nach 11 Uhr in Buchs, zuerst mit dem Velo rüber nach Schaan und hoch zum Parkplatz bei Stein Egerta. Dort deponiere ich mein Fahrrad und folge dem markierten Wanderweg richtung Alpila. Nach der Überquerung eines kleinen Baches trifft der Weg auf eine Kiesstrasse mit Sitzbank, folgt dieser ein paar Meter und zweigt dann nach links ab, führt ein Stück durch den Wald und gelangt wieder auf die Kiesstrasse. An dieser Stelle ist der Sporn erst schwach ausgeprägt, man tut gut daran, dem Wanderweg, der nun in leichtem Zickzack in den Wald führt, noch ein paar Dutzend Meter, bis auf ca. 900m.ü.M zu folgen. Sobald der Sporn, der sich weiter rechts hochzieht, halbwegs zugänglich scheint, gilt es ihn möglichst bald zu erreichen.

 

Im unteren Bereich gibt es dazu wohl diverse Möglichkeiten.

Am einfachsten quert man horizontal die abschüssige Runse, die sich ein paar meter rechts des Wanderweges hinabzieht, und gelangt so oberhalb einer ca. 5m hohen Stufe auf den Sporn, oder aber man steigt in der Runse, ca. 10m ab, quert dann auf Wildspuren zum Sporn hinüber und erreicht diesen unterhalb ebenjener Stufe. Diese kann T6-mässig durch eine kriminell brüchige kaminartige Rinne, die sich hinter einem Baum versteckt, entlang einiger sehr hilfreicher Wurzeln überwunden werden (II). Nun in lustiger Kraxelei über einige Stüfchen und Blöcke, die sich teilweise auch umgehen lassen, weiter bergauf, bis man beim "Fröschlepass" (gemäss klapprigem Holzschildchen) auf den Wanderweg trifft.

Hier wird der Sporn breiter, eher ein steiler Grashang. Weiter geradeaus hoch, bis man unter einer ca. 8m hohen Felswand steht, diese lässt sich rechts aussen auf einem steilen Band in brüchigem Schrofengelände umgehen. Wurzeln bieten hier zuverlässigere Griffe als die lockeren Steine. Hierbei handelt sich meiner Meinung nach um die Schlüsselstelle, davor und danach gibt es zwar diverse Gelegenheiten, ein wenig T6 in die Suppe zur rühren, diese können jedoch auch umgangen werden.

 

Danach steht man bald vor einem weiteren, hohen felsigen Aufschwung, dieser kann auf drei Arten überwunden werden:

1) Ungefähr in der Mitte durch eine grasige Rinne.

2)  rechts aussen über ein ausgesetztes Band unter den Felsen durch, dann schräg links aufwärts wieder auf den Sporn. Allerdings weniger empfehlenswert, da unter unter den Felsen unglaublich viel Gämskacke liegt.

3) ganz links aussen kann man die Felsen vermutlich komplett in der Flanke umgehen, ich habs nicht ausprobiert, könnte aber die einfachste Variante sein.

 

Nach der Stufe flacht der Sporn erst ab, wechselt dann aber wieder in steiles Schrofengelände.

Hat man diesen Aufschwung überwunden, steht man vor einem Hüttenänlichen Bretterhaufen, mit Säge, uraltem Bier und irgendwelchen leeren Kanistern.

Hier befindet sich nun auf Pt. 1125, über den hier flachen Sporn verläuft ab diesem Punkt eine Schwache Wegspur, stellenweise markiert mit Blauen Punkten. Der Sporn wird bald wieder steiler und felsiger, die Wegspur weicht den Felsen links aus, es ist jedoch wesentlich amüsanter, letzere direkt bzw. leicht rechts zu überklettern (verschiedene Varianten möglich, teilweise nicht sonderlich stabil, aber dank vereinzelten Bäumchen und Wurzeln im grünen Bereich).

 

Ab ca. 1240m flacht der Sporn merklich ab, auf der Wegspur gelangt man einfach zu einer schönen Jagdhütte unterhalb Alpila, mit super Aussicht auf die Alvierkette. Von der Hütte führt gelangt man auf der Wegspur im Zickzack zur Alpilahütte.

 

Der Aufstieg kann gut verlängert werden, wenn man nach der Alpilahütte auf dem Wanderweg weiter zum Kuhgrat hoch, und von dort z.b. über die drei Schwestern steigt.

Ich hatte für heute aber genug und gelangte über den markierten Wanderweg wieder hinunter zu meinem Velo.


Zur Ergänzung habe ich noch ein paar Fotos vom letzten mal (22.4.) daruntergemischt.


Tourengänger: Zwieback


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