St. Luzisteig


Publiziert von Wisi , 22. April 2010 um 22:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:17 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 772 m
Abstieg: 1127 m
Strecke:Bad Ragaz - Maienfeld - St. Luzisteig - Guscha - Balzers
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Bad Ragaz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Balzers nach Sargans
Kartennummer:237 T Walenstadt

Wenn ich, so überlegte ich, nach einem halben Jahr Nichtstun wieder in die Wanderschuhe steige, dann soll es sich lohnen. Also kein Warm-Up-Geplänkel, sondern gleich eine richtige Wanderung. Am besten über einen Pass! Doch gibt es a) einen Pass, den man völlig untrainiert in Angriff nehmen kann und b) einen, der schon Mitte April schneefrei ist? Ich machte mich bei Wikipedia schlau. Es gibt sie - auch in der Schweiz hats Pässe von weit unter tausend Meter Höhe. Ich suchte mir einen mit einem schönen Namen aus. Den St. Luzisteig.

 

Ich fahre also nach Bad Ragaz, laufe über den Rhein und streife den Parkplatz der Autobahnraststätte "Heidiland". Dann mache ich einen kleinen Abstecher nach Maienfeld. Ich war noch nie im Heididorf und bin ganz erstaunt, als ich mich in einem hübschen Weinbauernstädtchen wiederfinde.

 

Von hier gehts langsam hoch. Ich laufe über Weiden und durch den Wald und komme einmal kurz vom Weg ab und stehe dann plötzlich auf dem Pass. Ich bin ein bisschen enttäuscht. So dramatisch ist das hier nicht, es sieht einfach so aus wie ein Weiler, durch den eine Überlandstrasse führt. Immerhin wirkt das Gasthaus einladend. Ist tatsächlich so: In der klitzekleinen Gaststube wird leckeres Kalbs-Cordon Bleu aufgetischt!

 

Leider ist die Steigkirche geschlossen. So laufe ich weiter. Wohin? Einfach gradeaus und runter? Oder links auf den Fläscher Berg? Da erblicke ich rechts einen alten Turm und weiter oben eine Alp. Ich schaue auf der Karte nach: Guscha.

 

Ich steige hoch. Auf den erhofften Besuch im Guschaturm muss ich verzichten, sein Tor ist abgeschlossen. Ich laufe weiter der Strasse entlang, aber irgendwann biegt ein (unmarkierter) Wanderweg ab, dem ich auf gut Glück folge. Tatsächlich: Auch er führt mich nach Guscha. Ich laufe ein bisschen zu schnell durch das kleine Alpdörfchen - ich werde später erfahren, dass es dem Dorf aus "Heidi" als Vorbild gedient hat, und mich ärgern, es nicht genauer angeguckt und vor allem fotografiert zu haben.

 

Und dann beginnts auch noch zu regnen! Nur kurz, aber heftig genug, so dass der Weg glatt und rutschig wird. Dummes Timing, denn genau jetzt beginnt mein Abstieg. Ich muss höllisch aufpassen, aber Angst macht mir aber vor allem die Brücke gleich nach Guscha, die über ein wildes Tobel  führt.

 

Nach einigen Misstritten komme ich unten und an der Grenze an. Nicht an meiner - an der der Schweiz. Hier erspähe ich zwei Jugendliche, die heimlich kiffen und Bier trinken. Ich frage mich: Ist das Leben in einer katholischen Monarchie so schlimm, dass man seine Pubertät offshoren muss? Ich denke beim Weitergehen darüber nach, betrete irgendwann liechtensteinischen Boden und komme kurz darauf in Balzers, meinem Endziel, an.

 

Wikipedia mag vielleicht behaupten, dass St. Luzisteig ein richtiger Pass ist. Für den Wandersmann ist er aber keine Herausforderung. Trotzdem ist es ist eine schöne Tour und ein vielversprechender Start in die neue Wandersaison! 


Tourengänger: Wisi


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