Wanderung rund um den Zugersee


Publiziert von Tobi , 21. April 2010 um 22:40.

Region: Welt » Schweiz » Zug
Tour Datum:19 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Rigigebiet   CH-ZG   Ross- und Zugerberggebiet 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Immensee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Immensee
Kartennummer:Zug 1131, Rigi 1151

Ein langer Marsch soll die Belastbarkeit meines Knies prüfen. Die Landschaft rund um den Zugersee soll zurzeit besonders schön am Erblühen sein. So beschliesse ich, die Umrundung des Zugersees zu versuchen.

Meine Wanderung starte ich punkt halb acht vom Bahnhof Immensee (459m) aus. Dies zum einen, weil dieser für mich am günstigsten mit Zug zu erreichen ist, zum andern kann ich so die ersten langweiligen Kilometer entlang der Hauptstrasse noch etwas schlaftrunken hinter mich bringen. Dieser Abschnitt ist wie erwartet monoton grau und lärmig. Zunächst an der Kantonsstrasse (ohne Trottior) entlang, bis eine Unterführung endlich den Weg zum Seeufer ermöglicht. Nun gemütlich diesem entlang, immer begleitet vom lauten Summen der Autobahn. Die zweite Hälfte der Strecke nach Arth führt dann wieder der Kantonsstrasse entlang, diesmal ist jedoch ein Trottoir vorhanden. Zum Glück ist der Verkehr hier nicht so stark und das Treiben der Fischer und Wasservögel auf dem See lenken etwas von der Tristesse ab.

Das Dorf Arth (417m) wird schnell durchquert. Es folgt nun der stete Aufstieg in Richtung Zugerberg. Das bisher vorherrschende grau wird schnell durch das Grün des Frühlings, aufgelockert durch farbige Blütentupfer, abgelöst. Ein erster Vorgeschmack auf die in Hülle und Fülle folgenden erblühenden Obstbäume und Wiesen.

Doch ab Mäwägenberg (712m), dem höchsten Punkt meiner heutigen Wanderung, geht es zunächst in die waldige Flanke der Zugerberges. Dort blühen die Bäume zwar nicht, doch auch deren hellgrüner Blätterflaum wirkt beruhigend. Auch hier merkt man, dass der Frühling im Gange ist: Schlüsselblümchen, Veilchen und Windbuschröschen sind schon in voller Blütenpracht. Diese Wegvariante bedeutet zwar einen Aufstieg von 300m, doch ziehe diesen dem Wandern entlang der Hauptstrasse vor.

In Oberdorf (559m) streife ich Walchwil und darf mich wieder ab blühenden Kirschbäumen inmitten mit gelbem Löwenzahn übersäten Feldern freuen. Zwar folgt nochmals ein Abschnitt durch den Wald, doch ist auch dieser wieder herrlich Licht durchflutet und angenehm zu durchwandern.

Oberwil (418m) durchquere ich gleich oberhalb der Bahnlinie. Hier wäre eigentlich die Hälfte der Distanz geschafft, doch für das Mittagessen ist es noch zu früh. So entschliesse ich mich ohne Halt direkt weiter nach Zug zu wandern. Auch hier führt der Weg wieder durch buntes Grün mit zwar dunstigem aber trotzdem bezauberndem Ausblick auf den Zugersee.

An der Seepromenade nach dem historischen Altstädtchen von Zug (416m) lasse ich mich auf der Terrasse eines Restaurants mit einem feinen Mittagsmenü verköstigen.

Nach einem kräftigen Espresso und einem Tiramisù, das seinem Namen nicht gerecht wurde, machte ich mich etwas enttäuscht auf den zweiten Teil meiner Umrundung. Eigentlich sollte ich durch das Mittagessen gestärkt sein, und die Beine und Füsse fühlen sich auch noch fit an, doch irgendwie ist mir etwas schwindelig. Nach einer Viertelstunde finde ich bei der Schutzengel-Kappelle endlich einen Brunnen. An dessen tröpfelndem „Strahl“ kann ich langsam meine Trinkflasche wieder füllen. Umso schneller trinke ich sie anschliessend wieder leer. Nach einigen Wiederholungen dieser Prozedur, fühle ich mich etwas besser, aber immer noch schlecht. Wahrscheinlich war der Espresso zu stark.

Die wunderschöne Landschaft am Seeufer entlang lenkt mich zwar etwas ab, doch plagt mich nun meine Verdauung. Die Erlösung kommt in Form einer luxuriösen WC-Kabine in der Nähe der Stadtbahn-Haltestelle Chollermüli. Von da an kann ich endliche wieder unbeschwerter auf die Schönheiten dieses Naturschutzgebietes achten: Schilffelder, Erlenwälder und kleine Buchten.

Entlang der Bahnlinie erreiche ich Cham (430m), dessen Kirchturm während fast der ganzen Tour im Dunst zu erkennen gewesen ist. Nach Deresbach führt die Route weg vom See, wieder über Feld und Wiesen nach Buonas (430m).

Den Chilchberg umgehe ich westseitig, und an einigen Bauernhäusern vorbei erreiche ich via Landhus wieder den Zugersee. Bei Itelfinge ein Blick zur Uhr: der nächste Zug fährt in einer Stunde. Da ist der Entscheid schnell gefallen, statt wie geplant durchs Teuftal abzukürzen wandere ich um den Chieme herum. Dies ist nun auch ein Test, ob die Konzentration nach dieser Marschdauer noch vorhanden ist. Denn nun wird der Pfad zum Teil etwas ausgesetzter und führt über (Wurzel-)Stock und Stein(-Blöcke). Aber mit seinen vielen Buchten und Feuerstellen ist der Chieme ein beliebtes Ausflugziel, zumal der Zugang von der Südseite bedeutend einfacher ist.

Von Baumgarten aus ist es, verglichen mit der bisherigen Tour, ein Katzensprung bis nach Immensee. Da stört es auch nicht mehr gross, dass alles auf Asphalt gelaufen werden muss. Eigentlich will ich in Immensee noch meine Füsse in dem Nass erfrischen, das ich nun komplett umrundet habe. Doch bei dem Algenteppich am Ufer, vergeht dieser Wunsch wieder. Der steile Schlussanstieg hinauf zum Bahnhof stellt den krönenden Abschluss einer langen Tour dar.


Fazit: Eine lange aber besonders um diese Jahreszeit lohnende Tour. Wer die komplette Zugerseeumrundung nicht in seinem Palmarès braucht, kann den Abschnitt zwischen Immensee und Arth getrost weglassen, ohne etwas zu verpassen. Die Blütenzeit der Obst- und Kirschbäume hat eben erst begonnen, so hat man die nächsten Tagen noch Zeit, die Tour bei ähnlich schönen Verhältnissen zu wiederholen. Wer es militärischer mag, kann gleich am kommenden Wochenende am „Marsch um den Zugersee“ (MuZ: www.uov-zug.ch/muz.htm) mitmachen.


Tourengänger: Tobi


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Kommentare (2)


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Bombo hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 21. April 2010 um 23:40
Gratuliere Dir zur Umrundung des Zugersees - muss wirklich sagen, stolze Leistung, denn ich finde die Umrundung mit dem Velo schon ziemlich gäch :-)

Nächstes Mal kommst noch auf ein Bier in Baar vorbei :-)

Gruess

Tobi hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 22. April 2010 um 13:14
Sali Bombo

Danke für die Gratulation.
Für ein feines Erdmandli hätte ich den Umweg über Baar doch gerne in Kauf genommen ;-)

Gruss Tobi


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