Der Frühling ist da!
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Während in der Deutschschweiz garstiges Wetter herrscht, lockt das Tessin mit Sonne und angenehmen Temperaturen. Kurzentschlossen mache ich mich mit der besten aller Ehefrauen auf, Richtung Monte Generoso.
Aus aktuellem Grund liegt das Schwergewicht meiner Berichterstattung nicht auf den alpinen Herausforderungen dieser Tour :-) sondern ich möchte eher eine Gastrokritik loswerden. Nach einer angenehmen Reise, die uns per Bahn und Zahnradbahn problemlos auf den Monte Generoso gebracht hat, knurren unsere Mägen. Wir haben auf ein Picknick verzichtet und freuen uns auf eine währschafte Mahlzeit im Restaurant Vetta. Man gönnt sich ja sonst nichts! Frohgemut betreten wir das Lokal und werden auch gleich freundlich empfangen. Glück gehabt - es sind nur vier bis fünf Tische besetzt und so können wir uns an ein Fenster setzen, die grossartige Aussicht geniessen und uns die Sonne auf den (Faser)pelz brennen lassen. Die Speisekarte ist ansprechend, der Einfachheit halber entschliesse ich mich für ein Tagesmenü mit Vorspeise, Hauptgang und Tagesdessert. Die beste aller Ehefrauen möchte als Vegetarierin eine kleine Anpassung, etwas Käse, statt Braten. Die Bitte wird leider nicht erfüllt. Zum Braten möchte ich, wie es sich im Tessin gehört, einen 2er Merlot (auf der Karte). 2 Minuten nach der Bestellung kommt die Bedienung mit der Auskunft, dass es keinen 2er Merlot gebe. So bestelle ich einen 2er Rose. Als drei Minuten später die Bedienung mit dem Chef im Schlepptau kommt, ahne ich bereits, was los ist: es gibt auch keinen 2er-Rose. So einigen wir uns auf ein kleines Bier. Inzwischen gewitzt, überlasse ich es der Bedienung, die Marke zu wählen, einfach Bier soll es sein.
Bier und Vorspeise sind serviert, der Saal füllt sich langsam. Plötzlich erscheint die Bedienung, schnappt sich meine halbvolle Bierflasche, stellt eine neue hin und entschwindet. Gestikulierend mache ich sie darauf aufmerksam, dass ich gerne auch noch die zweite Hälfte meines Bieres geniessen würde, was sie mir auch, ohne Widerstand zu leisten, gewährt. Ich stelle mir natürlich die Frage, wie ich ohne zu bestellen zu einem Bier komme: Sympathie? Wiedergutmachung? Einfach Schwein gehabt? Nein, nichts von allem. Madame macht nämlich auf den Hacken kehrt, eilt an unseren Tisch, schnappt sich die volle Bierflasche und deponiert sie am Nebentisch, beim Herrn der sie bestellt hat. In der ganzen Aufregung ist mir entgangen, dass ich nun bereits drei viertel Stunden auf den zweiten Gang warte. Als bescheidener, wohl erzogener Mensch, wage ich nur ab und zu einen scheuen Augenaufschlag in Richtung unserer Bedienung und versuche sie zu einem Vorstoss an unseren Tisch zu motivieren. Meine Ehefrau, genau so wohl erzogen und zurückhalten, aber mit einem hervorragenden Riecher für solche Situationen ausgestattet, ermuntert mich, etwas resoluter vorzugehen, damit wir die letzte Bahn um 1645 nicht verpassen. So komme ich nach gut einer Stunde doch noch zum zweiten Gang. Inzwischen etwas "geladen" und durch Erfahrung klüger, warte ich nach dem Hauptgang nur noch 20 Minuten, bis ich auch mein Dessert einfordere. Nein, nein es gebe kein Dessert, wird mir beschieden. Wenn schon, hätte ich eines bestellen müssen. Nun bin ich ja wirklich ein seeehr geduldiger Mensch, aber das lässt mich schon beinahe platzen. Zum Glück liegt auf dem Tisch neben an eine Speisekarte und ich kann meinen Anspruch entsprechend belegen!
Dass für das Bezahlen des ganzen Landschadens schon beinahe Waffengewalt notwendig war, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden. Das falsch gebrachte Bier war logischerweise auf der Rechnung und die Stornierung brauchte meine ganzen Überredungskünste (selbstverständlich auf Italienisch).
So hat für mich das schweizerdeutsche Wort "Gascht" eine ganz neu Bedeutung bekommen: "Schön, wenn du wieder gascht!" So ganz nach dem Motto: Hilfe Kunde kommt!
Der anschliessende Spaziergang auf den Monte Generoso lässt mein Gemüt schnell wieder abkühlen. Der Rundblick ist wirklich phänomenal und versöhnt uns wieder mit der Welt.
Also, der Monte Generoso ist eine sehr schöne Destination, aber nehmt Euer Piknick mit!
Aus aktuellem Grund liegt das Schwergewicht meiner Berichterstattung nicht auf den alpinen Herausforderungen dieser Tour :-) sondern ich möchte eher eine Gastrokritik loswerden. Nach einer angenehmen Reise, die uns per Bahn und Zahnradbahn problemlos auf den Monte Generoso gebracht hat, knurren unsere Mägen. Wir haben auf ein Picknick verzichtet und freuen uns auf eine währschafte Mahlzeit im Restaurant Vetta. Man gönnt sich ja sonst nichts! Frohgemut betreten wir das Lokal und werden auch gleich freundlich empfangen. Glück gehabt - es sind nur vier bis fünf Tische besetzt und so können wir uns an ein Fenster setzen, die grossartige Aussicht geniessen und uns die Sonne auf den (Faser)pelz brennen lassen. Die Speisekarte ist ansprechend, der Einfachheit halber entschliesse ich mich für ein Tagesmenü mit Vorspeise, Hauptgang und Tagesdessert. Die beste aller Ehefrauen möchte als Vegetarierin eine kleine Anpassung, etwas Käse, statt Braten. Die Bitte wird leider nicht erfüllt. Zum Braten möchte ich, wie es sich im Tessin gehört, einen 2er Merlot (auf der Karte). 2 Minuten nach der Bestellung kommt die Bedienung mit der Auskunft, dass es keinen 2er Merlot gebe. So bestelle ich einen 2er Rose. Als drei Minuten später die Bedienung mit dem Chef im Schlepptau kommt, ahne ich bereits, was los ist: es gibt auch keinen 2er-Rose. So einigen wir uns auf ein kleines Bier. Inzwischen gewitzt, überlasse ich es der Bedienung, die Marke zu wählen, einfach Bier soll es sein.
Bier und Vorspeise sind serviert, der Saal füllt sich langsam. Plötzlich erscheint die Bedienung, schnappt sich meine halbvolle Bierflasche, stellt eine neue hin und entschwindet. Gestikulierend mache ich sie darauf aufmerksam, dass ich gerne auch noch die zweite Hälfte meines Bieres geniessen würde, was sie mir auch, ohne Widerstand zu leisten, gewährt. Ich stelle mir natürlich die Frage, wie ich ohne zu bestellen zu einem Bier komme: Sympathie? Wiedergutmachung? Einfach Schwein gehabt? Nein, nichts von allem. Madame macht nämlich auf den Hacken kehrt, eilt an unseren Tisch, schnappt sich die volle Bierflasche und deponiert sie am Nebentisch, beim Herrn der sie bestellt hat. In der ganzen Aufregung ist mir entgangen, dass ich nun bereits drei viertel Stunden auf den zweiten Gang warte. Als bescheidener, wohl erzogener Mensch, wage ich nur ab und zu einen scheuen Augenaufschlag in Richtung unserer Bedienung und versuche sie zu einem Vorstoss an unseren Tisch zu motivieren. Meine Ehefrau, genau so wohl erzogen und zurückhalten, aber mit einem hervorragenden Riecher für solche Situationen ausgestattet, ermuntert mich, etwas resoluter vorzugehen, damit wir die letzte Bahn um 1645 nicht verpassen. So komme ich nach gut einer Stunde doch noch zum zweiten Gang. Inzwischen etwas "geladen" und durch Erfahrung klüger, warte ich nach dem Hauptgang nur noch 20 Minuten, bis ich auch mein Dessert einfordere. Nein, nein es gebe kein Dessert, wird mir beschieden. Wenn schon, hätte ich eines bestellen müssen. Nun bin ich ja wirklich ein seeehr geduldiger Mensch, aber das lässt mich schon beinahe platzen. Zum Glück liegt auf dem Tisch neben an eine Speisekarte und ich kann meinen Anspruch entsprechend belegen!
Dass für das Bezahlen des ganzen Landschadens schon beinahe Waffengewalt notwendig war, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden. Das falsch gebrachte Bier war logischerweise auf der Rechnung und die Stornierung brauchte meine ganzen Überredungskünste (selbstverständlich auf Italienisch).
So hat für mich das schweizerdeutsche Wort "Gascht" eine ganz neu Bedeutung bekommen: "Schön, wenn du wieder gascht!" So ganz nach dem Motto: Hilfe Kunde kommt!
Der anschliessende Spaziergang auf den Monte Generoso lässt mein Gemüt schnell wieder abkühlen. Der Rundblick ist wirklich phänomenal und versöhnt uns wieder mit der Welt.
Also, der Monte Generoso ist eine sehr schöne Destination, aber nehmt Euer Piknick mit!
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