Über grosse Restschneefelder auf den Sassariente(1767m)

Der Sassariente ist eigentlich ein harmloser Berg mit einer leichten Klettersteigpassage kurz vor dem Gipfel(T3+),wenn man aber zu früh dran ist im Jahr,so gibt es ernste Probleme mit Altschnee.Als nicht wintertauglicher Berggeher wäre ich beinahe an diesem kleinen Buckel gescheitert, Steigeisen wären hier eine grosse Hilfe gewesen,aber wer denkt schon bei einem kleinen Tessiner Berg an sowas?
Start in Gordola auf der Strasse nach Gordemo und auf gutem Steig hinauf zu den Monti di Motti,keine Spur von Schnee.Weiter zu den Monti della Gana und zur Alpe di Foppiana.Dort oben wird das Gelände plötzlich weiss.Ein langes Schneefeld vor mir muss überwunden werden,der Schnee ist auch noch tief.Plastiktüten als Gamaschenersatz helfen ein wenig,außerdem kann ich ein Stück auf einer Art Mauer zurücklegen.Dann aber weiter durch die ungeliebte weisse Masse Richtung Gipfel,der sich turmartig aufbaut.Links ein Stück die Flanke hinunter und auf sehr steilem Hartschnee mit kleinen Tritten der Vorgänger nach oben.Sehr heikle Situation,die Rutschgefahr ist groß und ein Abgang hätte hier böse Folgen(daher Bewertung T5).Dann eine Klettersteigpassage,leider ist das Drahtseil teilweise im Hartschnee begraben.Wider alle Vernunft kämpfe ich mich durch bis zum Gipfel.Dort treffe ich zwei Bergsteiger,denen ich offensichtlich die Trittspuren verdanke.Sie steigen allerdings bald ab,sodass mir der Gipfel alleine gehört.Nach zu langer Gipfelrast krieche ich vorsichtig die üblen Passagen hinunter und bin heilfroh,als das letzte Stück Schnee hinter mir ist.Abstieg dann über Bazzadee zum Bahnhof Gordola.
Fazit: Schöner Gipfel,aber er wäre noch viel schöner gewesen ohne Schnee.