Lachenstock und Redertengrat


Publiziert von Delta Pro , 22. Februar 2010 um 09:00.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:21 Februar 2010
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1550 m

Neue Wege im Wägital III: In den einsamen Karrenfeldern des Redertengrats
 
Es ist ein merkwürdiges Phänomen: Jedes Wochenende steigen hunderte Tourengänger in einem Korridor von wenigen Metern zu einem Gratbuckel unterhalb des Redertenstock – kein eigentlicher Gipfel - und fahren auf einer Buckelpiste wieder zu Tale. Die viele Kilometer weite, gut geneigte Fläche nördlich davon ist dagegen absolut einsam – dort gibt’s Pulver und Ruhe à discrétion! Die hier beschriebene Tour auf den Lachenstock ist eher etwas umständlich, ohne den Gegenaufstieg zum Redertengrat zurück kaum zu empfehlen. Wer aber Lust hat im Wägital einmal richtig zum Spuren zu kommen und trotz Heerscharen von Tourengängern in der Region für sich allein zu sein, ist dort gut beraten.
 
Da ich an diesem Sonntag viel Volk im Wägital erwartete, war ich schon vor acht Uhr am Seeende – um einen der letzten Parkplätze zu ergattern. Bis zur Rinderweid (30min) überholten ich und ein anderer Schnellgeher in meinem Schlepptau rund 30 Leute… Oh, Du schönes Wägital. Erleichtert stach ich dann unterhalb der Verzweigung zum Mutteri in die Pulverschneehänge nach links hinaus und begann die lange Querung zum Lachenstock. Aufstieg durch eine traumhafte unberührte Winterlandschaft. Erschwerend kommt hinzu, dass das Gelände durchwegs konvex ist, man also das Ziel nie sieht, und man sich im stark coupierten Gelände nicht einfach orientieren kann. Somit stieg ich auf gut Glück links aufwärts, bis die Höhe ausreichte um den Lachenstock zu erblicken. Die Querung ist tatsächlich recht weit und erforderte einiges an Zeit. Zusätzlich kam eisiger Südwind auf, der grosse Triebschneeansammlungen verursachte – ich war froh, heute nicht in steileren Regionen unterwegs zu sein. Ein wunderschöner Schlussaufstieg durch die Südflanke des Lachenstocks und eine letzte Querung brachten mich auf den höchsten Punkt.
 
Abfahrt zurück durch die Südflanke und durch eine Mulde bis zu den ersten Bäumen (ca. 1700). Wegen geringer Steilheit und dem stark strukturierten Gelände (Gegensteigungen) war’s nicht sonderlich berauschend. Schöner Gegenanstieg zum Redertengrat, zuerst durch Traumpulver, dann durch kraftraubende Windverwehungen. Lange Pause auf Pt. 2080. Beobachten: Viel wurde im Wägital gemacht - einige versuchten sich erfolglos am Schiberg S-Gipfel (direkt durch die S-Flanke), andere stiegen zum Plattenberg auf, dieses Wochenende wär ich dort nicht allein gewesen. Auf dem Redertengrat Pt. 2080 aber herrscht endlose Ruhe, während Pt. 2215 nebenan wie ein Ameisenhaufen aussieht. So finde ich bis zur Rinderweid auch keine einzige Skispur, die das Pulververgnügen trübt. Diesmal folge ich von der Rinderweid direkt der Aufstiegsspur. Das macht sonst erstaunlicherweise niemand. Vielleicht wegen den drei Waldpassagen, die etwas Geschick erfordern. Sonst lohnt sich die Variante aber durchaus, und ist vor allem spannender.

Tourengänger: Delta


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