Cabane de la Dent Blanche
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Im Wallis gibt es so manch schönen Hüttenanstieg. Der zur Cabane de la Dent Blanche ist besonders lohnenswert.
Es war in 2006 bereits mein zweite Versuch. Im Spätfrühling bin ich nicht weit gekommen, da es mir wegen Lawinen und Steinschlag eindeutig zu gefährlich war. Der 2.August war dann ein Prachtstag, bei dem es passte. Gestartet bin ich morgens um 8 Uhr in Ferpeclè auf 1828m. Zunächst noch ein kleines Stück auf der Strasse bis kurz vor den kleinen Stausee. Durch eine lichten Lärchenwald führt dann ein Wanderweg über Perroc hinauf zur Alp Bricola 2415m (T2+). Das grosse Gebäude, das dort steht, ist bereits von weitem sichtbar. In der Übergangszeit bei Schnee/Eis kann dieser Weg ab 2200m heikel sein, da ausgesetzte Stellen. Der Weg führt nun weiter nach Südosten über eine kleine Brücke und weiter in dieser Richtung über die Almwiesen Ruisseaux de Bricola bis nach einer weiteren Brücke auf 2620m der Weg zweigt und man den linken Arm wählt. Es geht über steinigeres Geläuf etwas steiler zur rechten Seitenmoräne des Manzettesgletscher. Etwas höher queere ich den aperen Gletscher, teilweise über nur wenig geneigte, glattgeschliffene Platten, zum Fuss (ca. 2850m) des Roc Noir.
Nun geht es auf der breiten Felsrippe über grobes Blockwerk, teilweise die Hände zur Hilfe nehmend, (T4) bis zum spaltenfreien Gletscher, der auf 3300m beginnt. Die Felsrippe (Roc Noir) macht mit kleinen, leichten Rucksack besonders Spass und aufgrund der idealen Neigung (ca. 30°) des Geländes „schwebe“ ich berauscht vom zunehmend hochalpineren Ambiente der Hütte entgegen. Am Gletscher (oder Firnfeld) entscheide ich mich, Steigeisen anzulegen, da hier blank. Der erste Abschnitt ist etwas steiler (32°), doch schnell legt sich der Gletscher immer mehr zurück. Die letzten 30 Hm zur Hütte führen dann noch einmal über einen kleinen Schutthang. Bereits kurz vor 11 Uhr zeitgt das Hüttenthermometer +1°C im Schatten an. Es hat keinen Gast. Die Hüttenwartin ist mir am Gletscher im Abstieg begegnet. Von einen nepalesischen Küchenhelfer lasse ich mir eine Gemüsesuppe servieren und wir unterhalten uns ein wenig über Nepal und die heutigen Gipfelstürmer zur Dent Blanche. Im Hüttenbuch lese ich, das ein Kollege von mir vergange Woche auf dem Weg zum Gipfel war. Da der Tag noch nicht so fortgeschritten ist, klettere ich noch etwa den halben Weg Richtung Wandfluelücke. (T5, II) bis ca. 3600m. Von hier habe ich ein fabelhaftes Panorama auf die umliegenden Gletscherwelt. Höher mag ich mich nicht mehr, da es mir zu anspruchsvoll und ausgesetzt wird. Wieder an der Hütte erzählen mir zwei zurückgekehrte Alpinisten, die den Weg zum Gipfel nicht ganz zu ende bringen konnten, von Ihrem fürchterlichen Anstieg am Vortag bei Nebel und Steinschlag ab der Schönbielhütte... Nicht mein Ding. Nach ausgiebigen Bestaunen des steilen Zahns, der wunderschönen Dent Blanche, steige ich über den gleichen Weg zurück ins heisse Tal.

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