Top of Tyrol - besonderes Skitourenerlebnis
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Top of Tyrol oder König Ortler, jedenfalls ist der 3.905 m hohe Gipfel von vielen anderen Bergen im Alpenraum deutlich sichtbar und zusammen mit dem Gran Zebru und dem Monte Zebru bildet er ein geniales Dreigestirn, wobei der Gran Zebru oder die Königsspitze die deutlich bessere Figur darstellt.
Ein paar Tage vor der Besteigung hatte ich von guten Verhältnissen erfahren und so nahm dann die Tourenplanung ihren Lauf. Ein Kaltlufttropfen bescherte Sulden am 29.03.2025 etwa 30-40 cm Neuschnee, kurzfristig stieg die prognostizierte Lawinengefahr sogar auf 4 der 5teiligen Skala. Nun hieß es einige Tage abwarten und nachdem ich dann die richtige Tourenpartnerin ausgewählt hatte, konnte es am 04.04.2025 losgehen.
Nach einer kurzen Nacht mit unruhigem Schlaf aufgrund der Ungewissheit, ob wir der Tour und den Schwierigkeiten gewachsen sein würden, fuhr ich nach Klausen, wo Sandra zustieg und etwa eindreiviertel Stunden später erreichten wir den Ausgangspunkt, den Parkplatz Drei Brunnen.
Ein kleines weiteres Frühstück brachte noch zusätzliche Energie, ehe wir dann kurz nach 04.00 Uhr den Aufstieg zur Berglhütte antraten. Dieser gestaltete sich in der stockdunklen Nacht und der teils zu geringen Abstrahlung etwas mühselig; im unteren Abschnitt trugen wir die Skier, nach oben hin Richtung Hütte ging es ganz gut mit den Skiern. Die nachfolgende Querung verlief problemlos und dann begann das Spitzkehrenmassaker, das mehr oder weniger bis zum Lombardibiwak anhielt. Unterwegs erhielten wir Verstärkung, Klaus aus Eppan spurte großteils voran, was mir an diesem Tag ganz recht war. Aufgrund der vergangenen Tage und der zu kurzen Nacht war ich einfach nicht auf der Höhe. Ab und zu soll es solche Tage tatsächlich geben.
Auf der Höhe des Biwaks rasteten wir etwas länger und genossen dabei formidable Blicke in die nahe Nordwand. Etwa 100 Höhenmeter weiter oben montierten wir für etwa 30 Höhenmeter die Steigeisen und bewältigten die Schlüsselstelle der Tour. Anschließend stiegen wir am großen Plateau links vom großen Eiswulst höher und etwas westlich vom Gipfel erreichten wir die Schneide. Auf den letzten flachen Metern ging es dann zum höchsten Punkt und zum wunderschönen Gipfelkreuz.
In der etwas längeren Pause genossen wir die ausgezeichnete Fernsicht, Tiefblicke in die Minnigeroderinne und die wärmenden Strahlen einer schon kräftigen Aprilsonne. Reichlich gestärkt wagten wir uns gegen 11.40 Uhr an die Abfahrt. Im schönen, teils etwas gedeckelten Pulver schwebten wir hinab zur Schlüsselstelle, welche mich mehr forderte als Sandra und Klaus. Aber auch diese wenigen Höhenmeter waren schnell überwunden. Mit Beginn des Bärenlochs hatten wir dann für etwa 500 Höhenmeter teils besten Pulver zur Verfügung, entsprechend schnell ging es nach unten. Unterhalb von 2.900 m verlor der Schnee an Qualität, aber mit den breiten 106er Skiern bewältigte ich ohne größere Schwierigkeiten den Bruchharsch. Sandra und Klaus waren im Bruch viel eleganter unterwegs, da hatten sie aufgrund ihres geringeren Gewichtes deutliche Vorteile :)
Die etwas längere Pause war ungemein fein, ein frisch zubereiteter Kaiserschmarrn der sympathischen Hüttenwirtin weckte wieder die Lebensgeister und gegen 14.20 fuhren wir nach Drei Brunnen. Die Abfahrt war wegen der Durchfeuchtung des Schnees etwas rustikal und die Abfahrtsperformance bzw. die Eleganz war aufgrund der Länge der Tour und der Schneebedingungen nur mehr wenig vorhanden. Dennoch verlief alles reibungslos und nach knappen 11 Stunden gelangten wir wohlbehalten zum Auto.
Allgemeine Infos:
Der Aufstieg und die Abfahrt erfolgten entlang der Standardroute, bei mehr oder weniger Schnee sind natürlich auch andere Optionen möglich und sinnvoll. Schneetechnisch gesehen war es wechselhaft: viel Pulver, etwas Bruch, wenig Firn und etwas Sulz bzw. Faulschnee standen uns zur Verfügung. An Ausrüstung hatte ich das komplette Equipment dabei; war an diesem Tag und sollte normalerweise im späten Winter bzw. zeitigem Frühjahr nicht notwendig sein. Eine gewisse Grundkondition ist Voraussetzung, auch dann, wenn in der Berglhütte genächtigt wird. Der versierte Skibergsteiger sollte besonders auf das Zeitmanagement Acht geben, besonders die finale Querung zur Hütte stellt ein kritisches Nadelöhr dar. Aus zeitlichen Gründen und weil ich selbst einmal anders unterwegs war, rate ich von einer Besteigung des Ortlers mit den Schneeschuhen ab.
Fazit: eine herrliche Skitour inmitten einer grandiosen Bergszenerie.
Ein paar Tage vor der Besteigung hatte ich von guten Verhältnissen erfahren und so nahm dann die Tourenplanung ihren Lauf. Ein Kaltlufttropfen bescherte Sulden am 29.03.2025 etwa 30-40 cm Neuschnee, kurzfristig stieg die prognostizierte Lawinengefahr sogar auf 4 der 5teiligen Skala. Nun hieß es einige Tage abwarten und nachdem ich dann die richtige Tourenpartnerin ausgewählt hatte, konnte es am 04.04.2025 losgehen.
Nach einer kurzen Nacht mit unruhigem Schlaf aufgrund der Ungewissheit, ob wir der Tour und den Schwierigkeiten gewachsen sein würden, fuhr ich nach Klausen, wo Sandra zustieg und etwa eindreiviertel Stunden später erreichten wir den Ausgangspunkt, den Parkplatz Drei Brunnen.
Ein kleines weiteres Frühstück brachte noch zusätzliche Energie, ehe wir dann kurz nach 04.00 Uhr den Aufstieg zur Berglhütte antraten. Dieser gestaltete sich in der stockdunklen Nacht und der teils zu geringen Abstrahlung etwas mühselig; im unteren Abschnitt trugen wir die Skier, nach oben hin Richtung Hütte ging es ganz gut mit den Skiern. Die nachfolgende Querung verlief problemlos und dann begann das Spitzkehrenmassaker, das mehr oder weniger bis zum Lombardibiwak anhielt. Unterwegs erhielten wir Verstärkung, Klaus aus Eppan spurte großteils voran, was mir an diesem Tag ganz recht war. Aufgrund der vergangenen Tage und der zu kurzen Nacht war ich einfach nicht auf der Höhe. Ab und zu soll es solche Tage tatsächlich geben.
Auf der Höhe des Biwaks rasteten wir etwas länger und genossen dabei formidable Blicke in die nahe Nordwand. Etwa 100 Höhenmeter weiter oben montierten wir für etwa 30 Höhenmeter die Steigeisen und bewältigten die Schlüsselstelle der Tour. Anschließend stiegen wir am großen Plateau links vom großen Eiswulst höher und etwas westlich vom Gipfel erreichten wir die Schneide. Auf den letzten flachen Metern ging es dann zum höchsten Punkt und zum wunderschönen Gipfelkreuz.
In der etwas längeren Pause genossen wir die ausgezeichnete Fernsicht, Tiefblicke in die Minnigeroderinne und die wärmenden Strahlen einer schon kräftigen Aprilsonne. Reichlich gestärkt wagten wir uns gegen 11.40 Uhr an die Abfahrt. Im schönen, teils etwas gedeckelten Pulver schwebten wir hinab zur Schlüsselstelle, welche mich mehr forderte als Sandra und Klaus. Aber auch diese wenigen Höhenmeter waren schnell überwunden. Mit Beginn des Bärenlochs hatten wir dann für etwa 500 Höhenmeter teils besten Pulver zur Verfügung, entsprechend schnell ging es nach unten. Unterhalb von 2.900 m verlor der Schnee an Qualität, aber mit den breiten 106er Skiern bewältigte ich ohne größere Schwierigkeiten den Bruchharsch. Sandra und Klaus waren im Bruch viel eleganter unterwegs, da hatten sie aufgrund ihres geringeren Gewichtes deutliche Vorteile :)
Die etwas längere Pause war ungemein fein, ein frisch zubereiteter Kaiserschmarrn der sympathischen Hüttenwirtin weckte wieder die Lebensgeister und gegen 14.20 fuhren wir nach Drei Brunnen. Die Abfahrt war wegen der Durchfeuchtung des Schnees etwas rustikal und die Abfahrtsperformance bzw. die Eleganz war aufgrund der Länge der Tour und der Schneebedingungen nur mehr wenig vorhanden. Dennoch verlief alles reibungslos und nach knappen 11 Stunden gelangten wir wohlbehalten zum Auto.
Allgemeine Infos:
Der Aufstieg und die Abfahrt erfolgten entlang der Standardroute, bei mehr oder weniger Schnee sind natürlich auch andere Optionen möglich und sinnvoll. Schneetechnisch gesehen war es wechselhaft: viel Pulver, etwas Bruch, wenig Firn und etwas Sulz bzw. Faulschnee standen uns zur Verfügung. An Ausrüstung hatte ich das komplette Equipment dabei; war an diesem Tag und sollte normalerweise im späten Winter bzw. zeitigem Frühjahr nicht notwendig sein. Eine gewisse Grundkondition ist Voraussetzung, auch dann, wenn in der Berglhütte genächtigt wird. Der versierte Skibergsteiger sollte besonders auf das Zeitmanagement Acht geben, besonders die finale Querung zur Hütte stellt ein kritisches Nadelöhr dar. Aus zeitlichen Gründen und weil ich selbst einmal anders unterwegs war, rate ich von einer Besteigung des Ortlers mit den Schneeschuhen ab.
Fazit: eine herrliche Skitour inmitten einer grandiosen Bergszenerie.
Tourengänger:
Manuel

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