Mysterywandern II: Das Geheimnis der Dunkelgrafen


Publiziert von Nik Brückner , 27. März 2025 um 12:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Thüringer Wald
Tour Datum:21 März 2025
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:19 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:In Hildburghausen

In der Nacht des 7. Februars 1807 gingen in der thüringischen Residenzstadt Hildburghausen seltsame Dinge vor sich. Eine Kutsche passierte das Stadttor, offenbar unkontrolliert. Sie hielt vor dem Hotel "Englischer Hof" am Marktplatz, in den bereits Tage zuvor eine ganze Etage für die Fahrgäste gemietet worden war: ein offenbar ebenso vornehmer wie wohlhabender Herr und eine scheue, zierliche Dame, beide begleitet von einem Diener. 

Die beiden lebten von nun an völlig zurückgezogen und pflegten ausschließlich die allernötigsten Kontakte. Den Herrn, dessen Post an "Louis de Vavel de Versay" adressiert war, sah man gelegentlich spazierengehen, die Dame dagegen war nie allein unterwegs, und dabei stets verschleiert und eine grüne Brille tragend. Aufgrund ihres vornehmen Aussehens hielt man die beiden für ein Grafenpaar - aber niemand wusste, wer sie wirklich waren.

Dann sah der Freiherr Carl Friedrich von Bibra die Dame 1827 oder 1828 zufällig auf der Straße in Hildburghausen – und meinte, eine auffällige Ähnlichkeit mit den Zügen der Bourbonen zu bemerken - den französischen Königen, die nicht lange vorher durch die Guillotine von der Weltbühne gefegt worden waren…


Doch auch danach blieb die Identität der beiden im Dunkeln. Und so wurden sie, spätestens nach ihrem Tod, als die "Dunkelgrafen" bezeichnet - ein Name, der aus Ludwig Bechsteins Roman "Der Dunkelgraf" (1854) stammt.


Die Geschichte, die die Waldelfe, unser Quentin und ich hier erzählen wollen, hat nicht nur diesen Roman inspiriert. Sie hat schon im 19. Jahrhundert derartige Kreise gezogen, dass sogar der berühmte Kriminologe Anselm Ritter von Feuerbach (1775-1833) versucht hat, mehr über die Identität des Paares in Erfahrung zu bringen. Genau, das ist der, der auch versucht hat, die Identität Kaspar Hausers zu klären. Zu mir drang diese Geschichte in den 80ern, als "Mysterium der Madame Royale", zusammen mit dem Geheimnis der russischen Zarentochter Anastasia, auf deren Spuren ich vor einigen Wochen unterwegs war. Im Gegensatz zu Anna Anderson weiß man allerdings bis heute nicht, wer die Dunkelgräfin wirklich gewesen ist...


Hm? Musik? "Baphomets Aeon" - nicht mein Geschmack, aber von einer Band namens Dunkelgrafen. Black Metal, was sonst.

Start unserer Tour auf den Spuren der Dunkelgrafen war das Stadtmuseum Hildburghausen (384 m), das seit einiger Zeit schon eine Ausstellung zu den Dunkelgrafen beherbergt, die wir uns im Anschluss an diese Tour natürlich angesehen haben. Wir durchwanderten von hier aus aber erste einmal die hübschen Gassen Hildburghausens (381 m).

Der angebliche "Vavel de Versay" kommt also eines Nachts mit der Dunkelgräfin und dem Diener Scharr in Hildburghausen an. Sie nehmen zunächst Quartier im Englischen Hof, ziehen danach aber mehrfach um. Der Englische Hof existiert heute nicht mehr, die anderen Quartiere der beiden sind aber noch erhalten.

Unsere Runde führte uns zu sämtlichen Unterkünften der Dunkelgrafen; zunächst zu denen in Hildburghausen:

Nach etwa einem halben Jahr zieht das geheimnisvolle Paar in das herzogliche Gästehaus, ebenfalls am Marktplatz, noch ein halbes Jahr später beziehen sie dann das am Rande der Altstadt ruhiger gelegene Haus der Witwe Radefeld. Hier konnten die beiden ungesehen ihre Kutsche besteigen und verlassen. Die Radefeldsche Villa soll ihnen von der Herzogin Charlotte vermittelt worden sein - ein erster Beleg dafür, dass der Hildburghäuser Hof das Paar bevorzugt behandelte. Es sollten noch mehr zusammenkommen...

Wir machten die Runde: Vom Radefeldschen Haus (an der Unteren Allee, neben dem Museum) zum Marktplatz, und dort zum Standort des Englischen Hofs und zum herzoglichen Gästehaus. Schließlich verließen wir den alten Stadtkern durch die Straße Am Schloßberg, und stiegen hinunter zum Schloßpark Hildburghausen (370 m).
 
Auch das vermeintliche Grafenpaar verließ mehrfach die Stadt: Zwischen 1808 und 1810 unternahmen sie mehrtägige Reisen. Vermutlich ging es nach Gotha, Frankfurt und Mainz. 

Wir durchwanderten den Schlosspark und verließen ihn über die Brücke auf seiner Südseite. Drüben nahmen wir den Weg, der am Kanal entlang nach Westen führt.

Aus dieser Zeit, datiert auf den 22. September 1808, ist ein Brief erhalten, den die Dunkelgräfin an "Vavel de Versay" anlässlich seines 39. Geburtstags schrieb. Großen Aufschluss über die Identität der beiden liefert er allerdings nicht:

"Lieber guter Ludwig, ich wünsche Dir zu Deinem Geburtstag viel Glück und Segen, der Himmel erhalte Dich gesund bis in daß späteste Alter. Ach lieber Ludwig, es sind schon so viele Geburtstage, die ich bei Dir erlebe. Ach lieber guter Ludwig, der Himmel segne Dich für alles, was Du schon an mir getan hast und an mir tust. Ach lieber guter Ludwig, es tut mir leid, daß ich Dir auf Deinen Geburtstag keine Freude mache kann. Ach lieber Ludwig, ich habe hier eine Kleinigkeit für Dich gemacht. Ich schäme mich, daß ich Dir keine bessere Freude machen kann. Ach lieber guter Ludwig, Du wirst es doch von Deiner armen Sophie annehmen als ein Beweis meiner Liebe und Dankbarkeit. Ach lieber Ludwig, verzeihe mir doch, wenn ich dich beleidigt habe. Ach, ich bete zum Himmel, daß ich meine Fehler verbessern kann, daß Du guter Ludwig doch zufrieden mit mir sein möchtest und doch im Stande sei, Dir alles zu Deinem Gefallen zu tun, wie es Dir angenehm zu machen. Ach lieber guter Ludwig, ich weiß, daß meine Lage schrecklich war und ich danke Dir nochmals und bete zum Himmel, daß er Dich segnen möchte für alles. Ach lieber guter Ludwig, behalte mich lieb, ich danke Dir noch mal. Ich empfehle mich dem Schutz Marias. Deine arme Sophie bis ins Grab."


Wir lernen: die Dunkelgräfin ist schon seit vielen Geburtstagen bei "Vavel de Versay", er hat viel Gutes an ihr getan, wofür sie Liebe und Dankbarkeit empfindet, vor allem dafür, dass er sie aus einer schrecklichen Lage errettet habe. Und wir lernen, dass er Ludwig hieß und sie Sophie.

Oder?

Im Moment hilft uns das eh nicht weiter. Weshalb wir anderswo weiterforschen müssen: im sieben Kilometer entfernten Dorf Eishausen:

Im September 1810 zog das mysteriöse Grafenpaar nämlich in das Schloss Eishausen, das 1802 vom Hildburghäuser Hof erworben und 1810 an den Senator Andreä vermietet worden war. Dieser untervermietete es nun an "Vavel de Versay". Auch ihr Diener zog mit, und die Köchin - die es fortan nicht mehr verlassen durfte....

Also auf nach Eishausen!

An der Südwestecke des Schlossparks überquerten wir die Wiesenstraße, nahmen eine niedrige Unterführung unter der Eisenbahnlinie hindurch, stiegen zur B89 hinauf, überquerten sie und wanderten schließlich auf dem Zunftweg aus Hildburghausen hinaus. Dieser biegt bald nach rechts und dann nach links und geht schließlich am Waldrand in einen Wanderweg über. Dieser führt steil hinauf auf den Stadtberg.
 
Hier heroben steht der 15 Meter hohe Bismarckturm (496 m), von dem aus man eine herrliche Rundsicht hat.

Der Aussichtsturm wurde 1882 errichtet und 1905 in "Bismarckturm" umbenannt. Oben fallen zunächst einmal die beiden Gleichberge ins Auge, ziemlich genau im Westen, die wir fast genau ein Jahr zuvor bestiegen hatten. Im Südwesten sind Nußhügel und Schwedenschanze zu sehen, im Süden die Burgruine Straufhain auf ihrem markanten Kegelberg. Dann Altenstein, die Veste Heldburg und die Veste Coburg. Im Osten dann der Bleßberg bei Eisfeld und im Nordwesten schließlich der Dolmar bei Meiningen. Im Tal nördlich des Stadtbergs erstrecken sich die Häuser Hildburghausens. Die Hildburghäuser.


Wir blickten aber nach Süden, Richtung Eishausen, und wunderten uns darüber, dass die Herzöge von Sachsen-Hildburghausen die Dunkelgrafen offensichtlich bevorzugt behandelten. Was da wohl dahintersteckte? Wussten sie vielleicht mehr über die Identität der Dunkelgrafen?

Wie schon gesagt, half ihnen die Herzogin Charlotte bei der Vermittlung der Radefeldschen Villa. Herzog Friedrich wies seine Regierung an, den Grafen auch in einer anderen Mietangelegenheit zuvorkommend zu behandeln. Und selbst als der Herzog 1826 Hildburghausen verließ, um das Herzogtum Sachsen-Altenburg zu übernehmen, blieb unter dem nachfolgenden Herzogtum Sachsen-Meiningen die rücksichtsvolle Behandlung des Paares bestehen. Am 24. 5. 1827 erhielt "Vavel de Versay" sogar die Ehrenbürgerschaft der Stadt Hildburghausen. Warum?

 
Wir wanderten nun über den Stadtberg (496 m) nach Süden, einen Hang hinunter und weiter, einem Feldweg folgend, der bald nach links biegt und die L 1134 überquert. Drüben ging es - grob - in östlicher Richtung weiter, hin- und herkurvend hinunter in das Tal zwischen Birkenfeld im Norden und Eishausen im Süden. Im Tal angekommen, wandten wir uns am Ortsrand Birkenfelds Richtung Süden.

Etwa zwei Kilometer weiter südlich nahmen wir den (erst) zweiten Rechtsabzweig, um zwischen einigen Waldungen hindurch auf dem westlichen zweier Feldwege nach Eishausen (328 m) zu gelangen. Wir betraten den Ort auf der Hinteren Gasse, und nahmen dann die Straße Hinterdorf, um zur Dorfkirche zu gelangen. Hier auf dem Kirchhügel sollte eigentlich ein Model des Schlosses von Eishausen stehen - das allerdings (zur Zeit? In den Wintermonaten?) nicht am Ort war.

Das sogenannte "Hintere Schloss" gehörte bis zur 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den beiden Rittergütern der Herren von Heßberg. 1780 wurde es neu erbaut. 1802 musste das Gut wegen hoher Schulden an die herzogliche Kammer verkauft werden.
 
Bis auf die Wohnung des Verwalters war das Schloss unbewohnt. Wahrscheinlich nutzte der Herzog das Gebäude als Jagdunterkunft. Von 1810 bis 1845 war es dann an die Kaufleute Andreä vermietet, die es während dieser Zeit an den Dunkelgrafen untervermieteten.

Das Schloss wurde 1873 abgerissen, sein ehemaliger Standort ist aber noch zu sehen.
 

Und den wollten wir uns natürlich noch anschauen! Von der Kirche aus nach Süden, und am zweiten Abzweig links. Hier, in der Neustadt, ist die Stelle bezeichnet, mit einem Schild und einer Infotafel. Das ehemalige Schloss Eishausen (322 m), Wohnsitz der Dunkelgrafen...

Am 30. September 1810 übersiedelten die Dunkelgrafen also nach Eishausen, wo sie von nun an bis zu ihrem Tod wohnen blieben. Ihr Leben in vollkommener Abgeschiedenheit und die immer noch ungeklärte Herkunft der beiden weckten allerdings weiterhin großes Interesse. Vavel de Versay achtete daher genau darauf, dass die beiden auch hier in Eishausen nicht gestört wurden. Er schützte die Dunkelgräfin vor jeglichen Unannehmlichkeiten: So verbarg eine dichte Hecke das Schloss vor neugierigen Blicken, Spaziergänge unternahm der Graf nur alleine und Ausfahrten zu zweit fanden sehr selten statt. Ein Zeitzeuge berichtete, dass die Dame dabei stets verschleiert war. Zwei riesengroße pechschwarze Rappen zogen den ebenfalls verhüllten Wagen, der Kammerdiener in silberstrotzender Livree als Kutscher auf dem Bock. Als Vavel de Versay um 1817 einen Garten in der Nähe anmietete, ließ er diesen durch einen Zaun einfassen. So konnte die Dunkelgräfin unbeobachtet spazierengehen. Er ging bei seinen Maßnahmen sogar so weit, das traditionelle Neujahrsschießen der Eishäuser Jugend zu unterbinden, um seiner Begleiterin die erforderliche Ruhe zu sichern. Dass dies mit behördlicher Unterstützung geschah, ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Hildburghäuser Hof das Paar bevorzugt behandelte.

Die Dunkelgräfin konnte allerdings trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen doch von Zeit zu Zeit beobachtet werden. So berichtete etwa Karl Kühner, der Sohn des Dorfpfarrers:

 
"Es mag im Jahre 1818 gewesen sein. Die Gräfin stand am offnen Fenster und fütterte mit Backwerk eine Katze, die unter dem Fenster war. Sie erschien mir wunderschön; sie war brünett; ihre Züge waren ausnehmend fein; eine leise Schwermuth schien mir eine ursprünglich lebensfrische Natur zu umhüllen". 


Wir verließen nun den Standort des Schlosses, auf einem hübschen Pfad entlang einem Bach. Die Gebäude mussten sich rechts von uns befunden haben - heute ist davon kaum noch eine Spur zu sehen. Als erstes verschwand allerdings die geheimnisvolle Dunkelgräfin:
 
Am 27. November 1837 starb die Dame, die 27 Jahre lang verborgen vor der Öffentlichkeit im Eishäuser Schloss gelebt hatte. Sieben Jahre später starb dann auch Vavel de Versay. Er wurde auf dem Eishäuser Friedhof beerdigt.

Das Schloss stand, wie gesagt, danach erst einmal leer. Anfragen von Interessenten wurden abgewiesen. 1873 wurde das Gebäude schließlich abgerissen, nachdem es über 28 Jahre lang dem Verfall preisgegeben war.
 

Die Gartenstraße und die Straße Am Kühberg brachten uns nun zur nächsten Station: zum Friedhof von Eishausen. Dabei passierten wir erneut die Dorfkirche Eishausens.

Der rätselhafte Dunkelgraf hatte irgendwann eine recht rege schriftliche Korrespondenz mit dem Eishäuser Pfarrer Heinrich Kühner aufgenommen. Sie dauerte viele Jahre an, bis zum Tod des Pfarrers. Merkwürdig dabei: die beiden Männer wechselten zeitlebens kein Wort miteinander, obwohl sie sich in all der Zeit in dem kleinen Örtchen oft genug über den Weg gelaufen sein müssen...


Kurz vor dem Ortsrand befindet sich linkerhand der Friedhof Eishausen (338 m). Dort liegt der Dunkelgraf begraben.

Jetzt machen wir kurz einen Sprung nach vorn in unserer Geschichte, zum Tod des Dunkelgrafen. Wir kehren dann aber zu seiner Begleiterin zurück, versprochen. Also: Vavel de Versay überlebte seine Begleiterin um mehr als sieben Jahre. Er starb, fast achtzigjährig, am 8. April 1845 und wurde auf dem Eishäuser Friedhof beerdigt, nahe dem Grab von Pfarrer Kühner. Sein Grab ist beschildert und bezeichnet.

"Dunkelgraf"...


Denn seine Identität hatte er bis in seinen Tod hinein zu schützen versucht: Wie seine Dienerschaft berichtete, verbrannte er kurz vor seinem Tod noch zahlreiche Dokumente...
 

Wir verließen schließlich Eishausen, den Kühberg hinauf wandernd. Nach einem Denkmal wendet sich das Sträßchen nach links zum Wald. In einer Rechtskurve führt ein Feldweg geradeaus in das Tal hinunter, durch das wir nun wieder zurück nach Birkenfeld wanderten. Kurz vor dem Ortseingang bogen wir links ab, und nahmen oben den Weg wieder auf, den wir einige Stunden zuvor verlassen hatten. Er führt nach Norden hinüber zum Werra-Burgen-Steig, der dann den Krautberg auf dessen Nordseite passiert und uns schließlich zurück nach Hildburghausen brachte. Auf der Straße Zur Kaiserbuch betraten wir die Stadt wieder.

Gegenüber: der Stadtberg mit dem Bismarckturm. Hier hatte Vavel de Versay 1833 das "Haus Schulersberg" erworben, das am Osthang des Berges stand. Das Ehepaar Schmidt, das in den Diensten der Dunkelgrafen stand, bewohnte das Anwesen. Ein Berggarten oberhalb des Hauses gehörte zu den Lieblingsplätzen der Dunkelgräfin, und so kam das Paar regelmäßig zu Tagesausflügen hierher.


Und wir jetzt auch! Die Straße Am Stadtberg hinauf, dann weisen Schilder auf die nächste Station hin: das Grab der Dunkelgräfin...

Im Aufstieg passiert man zunächst den Standort des Hauses Schulersberg (433 m), das 2002 einstürzte, und von dem seither nur noch talseitige Mauererste zu sehen sind. Einige Höhenmeter weiter oben steht man dann vor einem Monument aus Quadersteinen, das auf dem Berghang zu ragen scheint: dem Grab der Dunkelgräfin (435 m).

Die geheimnisvolle Dame verstarb, wie gesagt, 1837 im Schloss Eishausen. Sie hatte in ihren letzten Lebensjahren unter erheblichen gesundheitlichen Problemen gelitten, insbesondere im Zahn- und Kieferbereich. Obwohl sie erhebliche Schmerzen gehabt haben muss, wurde doch nie ein Arzt herbeigerufen. Und so starb sie schließlich nach längerer Krankheit am 25. November 1837.

Vavel de Versay ließ seine langjährige Begleiterin - nach besonderer Genehmigung durch das herzogliche Konsistorium - an ihrem Lieblingsplatz am Schulersberg beisetzen und schließlich über dem Grab das heute noch zu sehende Monument aus errichten. 

Eine herzogliche Verfügung sorgte danach dafür, dass ihr Nachlass an Vavel de Versay ging und ein Erbenaufruf nicht stattfand. Beschwerden dagegen wurden nach Anweisung des Herzogs von Sachsen-Meiningen abgewiesen. Im Zuge dieser Vorgänge weigert sich Vavel de Versay zunächst, die erforderlichen Angaben zur Person der Verstorbenen zu machen. Schließlich gibt er nach und an:  


"Name. Sophie Botta. Stand. Bürgerlich. Geburtsort. Westphalen. Wohnort. Eishausen. Alter. 58. Ledig oder verheirathet. Ledig. Zeit des Ablebens. den 25. Novbr. 1837."


Ob diese Angaben allerdings der Wahrheit entsprachen, war bis heute nicht zu ermitteln....

Nach einer Pause verließen wir die Grabstätte schließlich, in nördlicher Richtung in die Stadt hinunterwandernd. Und wir riefen uns die letzten Hinweise ins Gedächtnis, die uns Vavel de Versay hinterlassen hat. So äußerte er einst nach ihren Tod:

 

"Meine Lage wird immer unerträglicher; es ist keine getrennte Ehe; es ist mehr, es ist eine Zerreißung eines zusammengewachsenen Geschwisterpaares; das Eine kann nicht ohne das Andere fortleben." "Sie war eine arme Waise, die Alles, was sie besaß, mir verdankte, aber mir das tausendfach vergolten hat." "Meine Verbindung mit ihr hatte etwas Romantisches, einer Entführung Aehnliches."

Und gegenüber seinem Arzt sagte er: "Denken Sie, damals war die Dame schon bei mir; ich mußte unaufhaltsam mit Courierpferden reisen; die Dame konnte ich nicht verlassen, sie mußte mich begleiten, und Niemand durfte ihr Dasein ahnen. Denken Sie, welche Verlegenheit." Und weiter: "Herr, Sie wissen gar nicht, welche Verantwortung Sie auf sich genommen hätten, wenn ich Sie zu dieser Dame geführt hätte." "Meine Zurückgezogenheit war lange eine gezwungene; in letzter Zeit aber war sie freiwillig."

Eine gezwungene Zurückgezogenheit? Eine romantische Verbindung, einer Entführung ähnlich? Niemand durfte ihr Dasein ahnen? Bald nach dem Tod des vermeintlich Grafen verdichteten sich die Spekulationen um die Identität der Dunkelgrafen in eine ganz bestimmte Richtung. Aber nicht in eine nördliche - in dieser Richtung wanderten nur wir hinter dem Stadttheater hinauf in die Altstadt.

Schon wenige Tage nach dem Tod "Vavel de Versays" wurden in der lokalen und regionalen Presse teils wilde Vermutungen darüber angestellt, wer die Dunkelgrafen gewesen sein könnten. Zahlreiche Autoren diskutierten - oft anonym - über die Herkunft und Identität des Paares, über die Gründe für ihre selbstgewählte Einsamkeit sowie über ihre offenbar üppigen Vermögensverhältnisse. 1827 oder 1828 hatte etwa der Freiherr Carl Friedrich von Bibra die Dunkelgräfin zufällig in der Hildburghäuser Marienstraße gesehen. Er behauptete später, dabei eine auffällige Ähnlichkeit mit den charakteristischen Zügen der Bourbonen bemerkt zu haben - jenes Adelsgeschlechts, das sieben französische Könige sowie weitere Monarchen anderer europäischer Staaten stellte. 1882 entdeckte dann ein Forscher im Haus Schulersberg ein katholisches Gebetbuch, das in Wien gedruckt worden war, aber in französischer Sprache, und das er dem Besitz der Dunkelgräfin zuschrieb. Und schließlich nannte sich der Dunkelgraf ja "Vavel de Versay", ein Name, der verdächtig nach "Versailles" - na, zumindest aussieht. Und so wurde er gern für einen Franzosen gehalten.


All das schienen zumindest Hinweise auf eine französische Herkunft des Paares zu sein. Gab es aber darüber hinaus womöglich sogar Verbindungen zum französischen Königshaus?

Um die Mitte des Jahrhunderts kam dann der Name "Dunkelgrafen" auf. Er stammt aus dem 1854 von Ludwig Bechstein verfassten Roman "Der Dunkelgraf". Zu diesem Zeitpunkt wusste man aber zumindest bereits, wer der vermeintliche Graf gewesen war. Überraschung: Er hieß nicht, wie angegeben, "Louis de Vavel de Versay", und er war auch kein Adeliger. Man fand seinen Pass, er war der eines ehemaligen holländischen Diplomaten namens "Leonardus Cornelius van der Valck". Er war am 22.9.1769 in Amsterdam auf die Welt gekommen, seine Eltern waren Kaufleute gewesen.

Verbindungen nach Frankreich gab es allerdings tatsächlich: Van der Valck lebte seit 1792 in Paris und war später als Offizier an verschiedenen Orten stationiert, darunter Mainz, Landau, Speyer und Kaiserslautern. Später dient er in der holländischen Gesandtschaft in Paris. Nach seinem Abschied und zahlreichen weiteren Stationen tauchte er schließlich 1803 in hohenlohischen Ingelfingen auf - begleitet von einer unbekannten Dame und einem Diener. Die drei nahmen Quartier in der Hofapotheke, und Van der Valck unterschreibt mit dem Namen "Louis Charles Vavel de Versay"....



Ein Diplomat in Paris? Noch ein Bezug zu Frankreich!

Dann veröffentlichte der Theologe und Pädagoge Karl Kühner (1804-1872), Sohn des Eishäuser Pfarrers, 1852 einen 120-seitigen Aufsatz, in dem er versuchte, die Vorkommnisse in Eishausen aufzuarbeiten. Titel: "Die Geheimnisvollen im Schlosse zu Eishausen. Eine wahre Geschichte ohne Lösung". Kühner verwarf darin diverse Spekulationen über die Identität des Paares, und machte dann eine gewichtige, bis ins 21. Jahrhundert hinein wirkungsmächtige Andeutung:

"Das Alter der Dame, wie es der Graf angab [...], würde mit dem der Tochter Ludwig‘s XVI. zusammenstimmen, und es würde einem Romandichter nicht schwer werden, eine Intrigue zu erfinden, wodurch diese echte Königstochter, halb mit Gewalt, halb freiwillig, ins Schloß nach Eishausen verbannt und eine untergeschobene Herzogin von Angoulême an ihre Stelle gesetzt würde."


So abwegig diese Spekulation ("Romandichter"!) auch sein mag, sie bildete den Humus für die beliebteste Theorie um die Herkunft der Dunkelgräfin: die Vertauschungstheorie. Dabei geht es um die "Madame Royale", die Tochter von Ludwig XVI. und Marie Antoinette. Und sie besagt nicht weniger, als dass die Dunkelgräfin Marie Thérèse Charlotte, ebendiese Madame Royale gewesen war...

Nachdem das französische Volk in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober 1789 den Palast von Versailles gestürmt hatte, wurde die königliche Familie nach Paris überführt und im Temple einquartiert. Marie Thérèses Vater Ludwig XVI. wurde dann am 21. Januar 1793 enthauptet, ihre Mutter am 16. Oktober desselben Jahres. Als 1795 auch noch Marie Thérèses Bruder starb, war sie das einzige überlebende Kind des einstigen französischen Königs. Von all dem erfuhr sie allerdings erst 1795 - zwei Jahre nach der Ermordung ihrer Eltern. Man kann sich vorstellen, wie es der damals 17jährigen dabei ergangen sein muss.

Am 18. Dezember 1795 wurde Marie Thérèse schließlich freigelassen. Einige Tage später tauschte man sie in Hüningen bei Basel gegen französische Kriegsgefangene ein, dann wurde sie nach Wien gebracht, den Geburtsort ihrer Mutter. Am 9. Januar traf sie dort ein, 22 Tage nach ihrer Befreiung. Einige Jahre später, 1799, heiratete sie schließlich den Herzog von Angoulême.


Oder auch nicht...

Kühners Story suggerierte ja schließlich, dass Marie Thérèse zu einem Zeitpunkt durch eine andere Person ersetzt wurde und sich nach erfolgter Vertauschung unter dem Schutz Van der Valcks nach Hildburghausen bzw. Eishausen zurückgezogen habe.

Das Ganze wuchs über die Jahrzehnte ziemlich an. So vermutete der Historiker und Schriftsteller Friedrich Hofmann gar, dass Marie Thérèse als Dunkelgräfin nicht bloß die Begleiterin, sondern die Gefangene van der Valcks war. Möglicherweise, um ihre Ansprüche auf den französischen Thron zu unterbinden. Dann soll Marie Thérèse während ihrer Zeit im Temple von Wärtern vergewaltigt worden sein, und daraufhin sogar schwanger gewesen sein. Infolgedessen soll sie nach ihrer Freilassung gegen ihre Halbschwester Ernestine Lambriquet ausgetauscht worden sein. Auf diese Weise sollte die - immer noch nur spekulative! - Schwangerschaft vertuscht werden. Oder Ansprüche auf den französischen Thron verhindert. Oder die Folgen einer angeblichen psychische Instabilität infolge ihrer Gefangenschaft ver- ...

Oder, oder, oder. Man brauchte und suchte Beweise für solche Geschichten. Und fand sie auch recht bald. So sollten zwei Porträts, Gemälde von Heinrich Füger und von Alexandre-François Caminade, die vor und nach dem Tausch in Hüningen entstanden waren, angeblich zwei völlig verschiedene Personen zeigen.


Allerdings war Marie Thérèse zum Zeitpunkt der Entstehung von Fügers Bild 18 Jahre alt, während Caminade sie als 49jährige darstellt. Darüber hinaus war Caminade über 30 Jahre jünger als Füger, was für ordentliche stilistische Unterschiede sorgte.


Oh, und natürlich hat man erhebliche Abweichungen in den Charakterzügen der - ähem - beiden Personen bemerkt: Während Marie Thérèse eine schüchterne und liebevolle Person gewesen sei, sie die spätere Herzogin von Angoulême ein schroffer und teilnahmsloser Typ gewesen.


Aber selbst wenn all das nicht auf äußerst wackeligen Beinen stehen würde: Wer wäre dann die Herzogin von Angoulême wirklich gewesen?

Nun, nach der Vertauschungstheorie heiratete der Herzog von Angoulême nicht Marie Thérèse Charlotte, sondern deren Adoptivschwester Ernestine Lambriquet.

...die ihre eigene abenteuerliche Geschichte zu erzählen hat: Während der Revolution floh sie zunächst unter dem Decknamen "Madame Brunyer" zu ihrem leiblichen Vater aufs Land, kehrte dann aber wieder zur königlichen Familie zurück. Die Erstürmung des Schlosses erlebte sie mit, konnte dann jedoch fliehen, während die Königsfamilie festgenommen wurde.


Deckname! Na also! Da haben wir's doch! Nur: Hätte die Vertauschungsaktion tatsächlich wie beschrieben  stattgefunden, hätte es zahlreiche Mitwisser gegeben. Schweigegelder hätten gezahlt werden müssen. Ernestine hätte sich einverstanden erklären müssen und Marie Thérèse hätte sich zeitlebens verbergen müssen. Warum nicht in der thüringischen Provinz?

Die Spurensuche setzte sich fort. Das 1882 entdeckte französische Gebetbuch war ein tolles Indiz, aber lange nicht genug. Im frühen 20 Jahrhundert wurde Otto Viktor Maeckel, Pianist und Klavierlehrer, durch Kühners Text auf die Spur der Dunkelgräfin gesetzt. 1927 brachte er Ernst II. von Sachsen-Altenburg, einen Nachkommen der Hildburghäuser Herzöge und die Irin Elizabeth Alice Aubrey Le Blond, dazu, sich an Grabungen in Eishausen zu beteiligen. Man wollte dort unterirdische Geheimgänge und versteckte Dokumente finden, und fand - aber leider gar nichts, außer dem Nibelungenschatz und dem Bernsteinzimmer.

Und überhaupt. Marie Thérèse, ab 1799 Herzogin von Angoulême, spielte während der Restauration eine wichtige Rolle und setzte sich für die Wiederherstellung der französischen Monarchie ein. Mit Erfolg: Nach fast 25 Jahren im Exil bestieg der jüngere Bruder ihres Vaters 1814 als Ludwig XVIII. den französischen Thron. Seine Politik wurde wesentlich von der Herzogin von Angoulême mitgeprägt - die sich damals angeblich im thüringischen Eishausen versteckte. Nur: wovor denn noch?


Und das waren nur die wildesten Auswüchse dieser Theorie - mit den anderen Theorien mag ich euch gar nicht belästigen. Die meisten sind eh widerlegt, und seit 2012 auch diese. Denn damals wurde auf Initiative des "Interessenkreises Dunkelgräfin" in Zusammenarbeit mit dem MDR das Grab der Dunkelgräfin geöffnet und DNA-Analysen durchgeführt. Stellte sich heraus: die Dunkelgräfin war nicht Marie Thérèse Charlotte de Bourbon.

Wer die Dunkelgräfin aber tatsächlich gewesen ist, konnte aber auch nicht geklärt werden. Auch eine Gesichtsrekonstruktion, die anhand der im Grab vorgefundenen sterblichen Überreste vorgenommen wurde, half nicht weiter...


Wir schlenderten inzwischen durch die Gassen Hildburghausens (381 m), wo wir unsere Tour im Stadtmuseum (384 m) beenden wollten. Zumindest dort sollten doch einige Antworten zu finden sein. Zum Beispiel auf diese Frage: Warum eigentlich kann die Dunkelgräfin nicht wirklich Sophie Botta geheißen haben, so wie van der Valck das angegeben hat?

Nun, weil natürlich die Überreste im Grab in Wirklichkeit gar nicht die der Dunkelgräfin waren! Auch diese wurden ausgetauscht, diesmal durch die Russen. Weil... weil.... weil.....

...weil man wohl seine Lieblingstheorie retten wollte. Aber mal im Ernst, warum sollte man van der Valck eigentlich nicht glauben? Sophie Botta, bürgerlich, aus Westfalen, ledig, 58.

Als diese Angaben nach dem Tod van der Valcks bekannt wurden, schenkte man ihnen keinen Glauben. Erst einmal einfach so, und später, weil man in Westfalen keine Familie Botta auftreiben konnte. Und überhaupt! Warum hätten die Herzöge von Sachsen-Hildburghausen ein bürgerliches Paar so auffällig bevorzugt behandeln sollen?

Nun, vielleicht gab es dafür einen recht einfachen Grund: Schätzungen zufolge haben die Dunkelgrafen in den rund dreißig Jahren, die sie in Hildburghausen und Eishausen zubrachten, nämlich 300.000, vielleicht sogar 500.000 Gulden ausgegeben. Umgerechnet sind das immerhin mehrere Millionen Euro. Da kann man schon mal zuvorkommend sein, auch als Herzog.
 
Und schließlich hat die Dunkelgräfin ihren Geburtstagsbrief vom 22. September 1808 an van der Valck mit "Deine arme Sophie" unterzeichnet. Inzwischen hat man auch gleich mehrere historische Bottas in Westfalen aufgetrieben, darunter einen Kaufmann, der sich zwischen 1793 und 1805 in Hildburghausen aufgehalten hat. Er stammte aus Minden - in Westfalen. Warum also  sollten zwischen ihm und der Dunkelgräfin nicht irgendwelche Verbindungen bestehen? Oder zwischen ihm und van der Valck? Wir erinnerten uns: auch seine Eltern waren Kaufleute gewesen.
 
Oder steckt da doch noch etwas ganz anderes dahinter?

Okay, eine hab' ich noch. Eine der lustigeren Theorien um die Dunkelgräfin wurde nämlich genau an diesen Namen gehängt, Sophie Botta. Und die geht so:

Der österreichischen Kaiser Joseph II. soll - angeblich - in seinen jungen Jahren eine Affäre mit einer gewissen Wilhelmine von Botta gehabt haben. Und da ist er schon, der Name! Aus dieser (der Affäre) soll - angeblich - eine Tochter hervorgegangen sein. Diese soll - angeblich - nach dem Tod ihrer Mutter bei Josephs Schwester Marie Antoinette am Versailler Hof aufgewachsen sein. Eine große Ähnlichkeit mit der französischen Königin setzen wir selbstverständlich voraus, und so soll - die angebliche – Sophie von Botta in den Wirren der Revolution geflohen und in der Obhut van der Valcks schließlich nach Hildburghausen gekommen sein. Der Sophie von Botta – raffiniert wie ein Fuchs! – unter dem großartigen Tarnnamen Sophie Botta hier versteckte.

Klingt recht unwahrscheinlich? Finde ich auch. Dumm nur, dass, wenn all das auch nicht stimmt, die geheimnisvolle und durchaus romantische Geschichte einen recht trivialen und womöglich sogar tragischen Hintergrund hätte. So könnte das auffällig zurückgezogene Leben der beiden und insbesondere das scheue Verhalten der Dunkelgräfin auf eine geistige oder körperliche Krankheit zurückzuführen sein. Angeboren oder ausgelöst durch traumatische Erlebnisse könnte sie an einer Sozialphobie gelitten haben, oder an einer Lichtallergie, beides womöglich, und eventuell könnte ihr Verhalten auch mit ihrer nachgewiesen schlechten Zahngesundheit in Zusammenhang stehen. Wer weiß.


Und damit waren wir am Ende der Geschichte und am Ende unserer Tour angekommen. Und Ihr am Ende dieses Berichts. Eine wirklich spannende Themenwanderung! Müsst Ihr unbedingt mal machen.


Und ich schaue unterdessen, ob ich noch mehr solcher Geschichten auftreiben kann. Ist ja schon auffällig, die Ähnlichkeiten derartiger Geschichten. Sophie Botta, Anna Anderson, - na, ob ich von Nürnberg nach Ansbach wandern will - weiß nicht. Das wären drei Tage! Aber vielleicht finde ich ja etwas anderes. Mysterywandern - ja, das hat was...


...Vulkanwandern aber auch, und so bestiegen wir am nächsten Tag einen fränkischen Volkan.

Tourengänger: Nik Brückner, Waldelfe


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Kommentare (4)


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Nyn hat gesagt: Mystery
Gesendet am 28. März 2025 um 10:59
Boah - was eine schöne Wanderung und eine verschlungen-tragisch-geheimnissvolle und geschichtsträchtige Hintergrundstory.

Zuerst dachte ich, mei also dieses "Kaff" hat da iwen/iwas ausgegraben, um sich "touristisch" fürwengenau=? interessant zu machen...
dann stellt sich heraus, das trotz vielerlei Recherchen das Meiste ungeklärt blieb und weiterhin bleibt (?) - Spannend!

Nik Brückner hat gesagt: RE:Mystery
Gesendet am 28. März 2025 um 11:26
Grüß dich, Markus!

Sich interessant zu machen, gehört bei solchen Geschichten dazu, das konnten viele dieser angeblich Vertauschten sehr gut. Sophie Botta ist da eher schon eine Ausnahme. Heute haben das die Wohnorte dieser rätselbehafteten Personen übernommen, das gehört einfach zum Geschäft. Kaspar Hauser war zu 99,9994% kein badischer Prinz, aber in Ansbach erzählen sie einem diese Geschichte immer noch, mit der Begründung, dass 99,9994 schließlich nicht 100 ist. Naja.

Aber die Geschichte der Dunkelgrafen ist real, genau wie die von Anna Anderson. Und mit dem gewonnenen DNA-Material kann man die Sache irgendwann vielleicht doch noch klären, wer weiß. Freiwillige Bottas vor!

Herzlichen Gruß,

Nik

Nyn hat gesagt: DNA
Gesendet am 28. März 2025 um 11:47
Wenn ich mich recht entsinne, stammen wir ja nach der einen Deutung eh alle von "Adam und Eva" ab...und sind daher-wenn auch inzwischen sehrsehrsehrsehr weit entfernt und gentechnisch "verdünnt"- alle miteinander verwandt..hihi ..
...oder stammen wir doch via konträrer Deutung von den Affen ab? und die entwickelten sich wiederum vor Urzeiten aus iwelchen Einzellern aus dem Wasser ..und soweiter.
Alles nachwievor sehr mysteriös!

Nik Brückner hat gesagt: RE:DNA
Gesendet am 28. März 2025 um 12:01
Und so lang das so mysteriös ist, wandere ich da!


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