Der Streifberg - ein fränkischer Vulkan?
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Vulkan gefällig?
Der Streifberg, ein markanter, 317 Meter hoher Hügel beim fränkischen Ostheim, der auch "Ölberg", "Wolfshügel" oder offiziell "Ostheimer Hügel" genannt wird, sieht schon von fern so aus, als wäre er einer. Und tatsächlich birgt er gleich zwei geologische Besonderheiten: Tertiären Vulkanismus und charakteristische Sedimentgesteine der Trias.
Klingt nach Vulkan. Nix wie hin!
Am Vortag waren wir dem Geheimnis der Dunkelgrafen auf der Spur gewesen, nun sollte es also um etwas ganz anderes gehen. Die
Waldelfe, Quentin und ich düsten los. Im Player: "Le Recueuil Des Âges" von First Fragment. Start unserer kleinen vulkanischen Rundwanderung war das fränkische Örtchen Ostheim (250 m). Wir parkten unmittelbar an der Kirche.
Im 18. Jahrhundert war der alte Kirchenbau dann baufällig geworden. Er musste abgerissen werden. Der Grundstein für den Neubau wurde am 15.10.1725 gelegt, Baumeister war Johann Georg Bierdümpfel aus dem nahen Goßmannsdorf, ein Steinhauer- und Maurermeister, vor allem aber ein ehemaliger Palier und Schüler des Würzburger Hofbaumeisters Joseph Greissing. Dessen Einflüsse sind an der Ostheimer Kirche bis heute zu erkennen.
Schon 1726 konnte der barocke Neubau gesegnet, ausgestaltet und genutzt werden: Die Stuckaturen an der Decke zum Beispiel wurden bereits 1726 angebracht.
Der Hochaltar ist die Arbeit eines Schreiners aus Gabolshausen, das Altarbild (1774) stammt von Johann Peter Herrlein. Es zeigt das Martyrium der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Etwas älter sind den Formen nach die beiden Seitenaltäre: Der linke (der Frauenaltar) zeigt Maria, die HIl. Barbara und Katharina von Alexandrien, der rechte (der Männeraltar) den HI. Josef mit Jesuskind sowie die Hll. Markus und Sebastian. Die Kanzel stammt aus der Werkstatt von Thomas Wagner (aus dem nahen Theres), er zeigt Figuren der vier Evangelisten. Auf dem Schalldeckel ist Johannes d. Täufer mit einem Lamm zu sehen.
Auch das benachbarte Ensemble ist interessant:
Nun aber los! Bevor der Vulkan noch ohne uns ausbricht!
Es ging die Marktstraße nach Nordosten entlang und am Ortsende rechts in die Straße Am Marktgraben. An deren Ende überquerten wir die hübsch benannte Frühlingsstraße und wandten uns drüben nach links, in den hilfreich "Zum Straifberg" genannten Weg. Wir passierten einen Spielplatz (Check!) und wanderten dann endgültig aus dem Örtchen hinaus auf die Ebene.
Der Streifberg, ein markanter, 317 Meter hoher Hügel beim fränkischen Ostheim, der auch "Ölberg", "Wolfshügel" oder offiziell "Ostheimer Hügel" genannt wird, sieht schon von fern so aus, als wäre er einer. Und tatsächlich birgt er gleich zwei geologische Besonderheiten: Tertiären Vulkanismus und charakteristische Sedimentgesteine der Trias.
Klingt nach Vulkan. Nix wie hin!
Am Vortag waren wir dem Geheimnis der Dunkelgrafen auf der Spur gewesen, nun sollte es also um etwas ganz anderes gehen. Die

Die katholische Ortskirche St. Nikolaus wurde in mehreren Phasen erbaut: Der älteste Bauteil ist der Turm, der in seinem Unterbau noch aus dem Spätmittelalter stammt. 1678/79 wurde sein gotischer Spitzhelm durch die heutige barocke Zwiebelhaube mit zwei gestapelten Laternen ausgetauscht, und zwar von Zimmermeister Johann Völkel von Dietersdorf. So eine Doppelung ist recht selten, sie könnte daher rühren, dass man den neuen Helm genauso hoch haben wollte wie den alten.
Im 18. Jahrhundert war der alte Kirchenbau dann baufällig geworden. Er musste abgerissen werden. Der Grundstein für den Neubau wurde am 15.10.1725 gelegt, Baumeister war Johann Georg Bierdümpfel aus dem nahen Goßmannsdorf, ein Steinhauer- und Maurermeister, vor allem aber ein ehemaliger Palier und Schüler des Würzburger Hofbaumeisters Joseph Greissing. Dessen Einflüsse sind an der Ostheimer Kirche bis heute zu erkennen.
Schon 1726 konnte der barocke Neubau gesegnet, ausgestaltet und genutzt werden: Die Stuckaturen an der Decke zum Beispiel wurden bereits 1726 angebracht.
Der Hochaltar ist die Arbeit eines Schreiners aus Gabolshausen, das Altarbild (1774) stammt von Johann Peter Herrlein. Es zeigt das Martyrium der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Etwas älter sind den Formen nach die beiden Seitenaltäre: Der linke (der Frauenaltar) zeigt Maria, die HIl. Barbara und Katharina von Alexandrien, der rechte (der Männeraltar) den HI. Josef mit Jesuskind sowie die Hll. Markus und Sebastian. Die Kanzel stammt aus der Werkstatt von Thomas Wagner (aus dem nahen Theres), er zeigt Figuren der vier Evangelisten. Auf dem Schalldeckel ist Johannes d. Täufer mit einem Lamm zu sehen.
Auch das benachbarte Ensemble ist interessant:
Unmittelbar neben der Kirche befindet sich ein historischer Zehnthauskomplex, bestehend aus einem Solitärbau von 1671, dem eigentlichen Zehnthaus von 1701 und einem 1741 angefügten Schüttbau. Einst Sitz der Lichtenstein'schen Vögte, wurde es 1871 als Rat- und Schulhaus umgebaut.
Auf der Nordostseite findet sich am Obergeschoss schönes Fachwerk, mit einem reich geschnitzten Eckständer mit Schreckmaske. Über dem Hauptportal ist das Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp II. von Greiffenclau (reg. 1699–1719) als aufwändig geschnitztes Holzrelief eingelassen. Bei der Erweiterung 1741 brachte man darüber eine Inschrift für den zu dieser Zeit regierenden Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (reg. 1729–1746) an.
Auf der Nordostseite findet sich am Obergeschoss schönes Fachwerk, mit einem reich geschnitzten Eckständer mit Schreckmaske. Über dem Hauptportal ist das Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp II. von Greiffenclau (reg. 1699–1719) als aufwändig geschnitztes Holzrelief eingelassen. Bei der Erweiterung 1741 brachte man darüber eine Inschrift für den zu dieser Zeit regierenden Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (reg. 1729–1746) an.
Nun aber los! Bevor der Vulkan noch ohne uns ausbricht!
Es ging die Marktstraße nach Nordosten entlang und am Ortsende rechts in die Straße Am Marktgraben. An deren Ende überquerten wir die hübsch benannte Frühlingsstraße und wandten uns drüben nach links, in den hilfreich "Zum Straifberg" genannten Weg. Wir passierten einen Spielplatz (Check!) und wanderten dann endgültig aus dem Örtchen hinaus auf die Ebene.
Die Verebnung rund um den Streifberg wird von einer harten Dolomitbank verursacht, die den Namen "Bleiglanzbank" trägt. Die Kuppe des markanten Hügels, der sich darüber erhebt, besteht dagegen aus Basalt, der wegen seiner Härte wohl für die Erhebung verantwortlich ist. Die Gesteine dieses langgestreckten Ganges (10 m breit und 200 m lang) sind an der westlichen Steilwand noch zu sehen. Die vulkanische Lava drang hier im Tertiär auf, ist vermutlich etwa gleich alt wie die Basalte vom Bramberg oder Zeilberg und gehört ebenfalls zur Heldburger Gangschar. Die Flanken des Hügels bestehen aus Gesteinen der Myophorienschichten, von denen hier vor allem graue und braune Tonsteine und Mergel angeschnitten sind. Sie sind Teil der Grabfeld-Formation.
Wir passierten den Ostheimer Friedhof (254 m) und blieben auf dem Weg Zum Streifberg. An einer Gabelung hielten wir uns rechts. Bald passierten wir einen Geologiepunkt mit Infotafel, kurz darauf weisen Schilder rechts hinauf zum Gipfel. Über eine Wiese geht's hinauf in den Wald, dann befindet sich rechts unterhalb des Weges ein erster Aussichtspunkt mit "Dischunbängg", wie man hier sächd.
Der Blick reicht bis hinüber zur Nassacher Höhe, zur Schwedenschanze und zur Bettenburg.
Ein paar Meter weiter oben führt links ein Abstecher hinein in einen ehemaligen Basaltsteinbruch (305 m).
Den Kern des Streifbergs bildet ein 12 Meter breiter und über 50 Meter langer Basaltbrecciengang, der in den obersten Myophorienschichten aufsetzt. Er gehört zu einem System von über 100 Basaltgängen, der sog. "Heldburger Gangschar". Die basaltgefüllten Spalten und ebenso auch die Basaltschlote (Bramberg, Zeilberg) entstanden im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Rhön. Das vulkanische Gestein im Aufschluss ist hellgrau bis dunkelblaugrau und stark verwittert.
Früher wurde dieser Basalt abgebaut. Der heute in NO-SW-Richtung aufgeschnittene alte Steinbruch zeugt davon, dass hier vor und nach dem 2. Weltkrieg das Gestein gewonnen wurde. Das Material wurde in den 50iger Jahren für die Flurbereinigungswege in der Umgebung als Pflaster, Randsteine oder Schotter verwendet.
Früher wurde dieser Basalt abgebaut. Der heute in NO-SW-Richtung aufgeschnittene alte Steinbruch zeugt davon, dass hier vor und nach dem 2. Weltkrieg das Gestein gewonnen wurde. Das Material wurde in den 50iger Jahren für die Flurbereinigungswege in der Umgebung als Pflaster, Randsteine oder Schotter verwendet.
Zuletzt geht es noch ein paar Treppen hinauf, dann ist der Gipfel des Streifbergs (317 m) erreicht.
Eine Schneise Richtung Nordwesten erlaubt einen Blick hinüber zur Rhön, die mit Platzer Kuppe, Totnansberg, Schwarzenberg, Kreuzberg, Hoher Hölle und Heidelstein aufwarten kann.
Auf der Südwestseite des Streifbergs ging's dann bergab. Gleich passiert man ein Naturdenkmal, die große Linde auf der Trift ins Tal.
Diese Winterlinde (Tilia cordata) ist ca. 200 Jahre alt. Seit 1971 steht sie als Naturdenkmal unter Schutz. Sie hat eine Höhe von über 20 Metern und der Stamm misst 1,20 Meter Durchmesser bei 3,80 Metern Umfang.
2005 wurde die Lindenkrone durch die Entnahme von bedrängenden Eichen im Traufbereich des Baumes teilweise freigestellt.
Ein Gedicht von Friedrich Rückert (1788-1866), einem berühmten Lyriker aus der Gegend, ziert den Baum:
Ein Gedicht von Friedrich Rückert (1788-1866), einem berühmten Lyriker aus der Gegend, ziert den Baum:
Ich atmet' einen linden Duft!
Im Zimmer stand
Ein Zweig der Linde,
Ein Angebinde
Ein Angebinde
Von lieber Hand.
Wie lieblich war der Lindenduft!
Wie lieblich ist der Lindenduft!
Das Lindenreis
Das Lindenreis
Brachst du gelinde!
Ich atme leis
Ich atme leis
Im Duft der Linde
Der Liebe linden Duft.
Es geht nochmal kurz steil hinunter, dann tritt man aus dem Wald hinaus auf eine Streuobstwiese. Spätestens hier wird nun klar, woher der Streifberg seinen Namen hat.
Die sich um den Hügel ziehenden Waldungen und Streuobstwiesen sind in viele Flurstreifen eingeteilt und im Besitz zahlreicher Ostheimer Bürger. Im Volksmund wird er "Wolfshügel" oder auch "Ölberg" genannt, die offizielle Flurbezeichnung lautet aber "Streifberg". Die am Fuße des Hügels befindlichen Streuobststreifen und das Obst wurden bis Ende der 70iger Jahre verstrichen. Danach blieben die Flächen lange Jahre ungenutzt. Erst seit Anfang der 90iger Jahre werden die Flächen und Obstbäume wieder durch den Landkreis gepflegt und im Rahmen von Naturschutzprogrammen offen gehalten. Heute findet man hier u.a. bis zu 150 Jahre alte Weinstöcke, alte Obstsorten und neben zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten auch aktive Bienenhaltung.
Man quert einen Querweg und wandert hinunter zum nächsten. Hier kurz rechts und gleich danach scharf links zum Himmelsweiher (277 m).
Der Himmelsweiher liegt in einer flachen, abflusslosen Mulde. Durch den stark tonhaltigen Boden kann das Wasser nicht versickern. Er hat auch keinen Zufluss, und wird nur von Regenwasser gespeist.
Der Teich wurde früher als Fischteich genutzt. Allerdings gab es durch Austrocknen und Durchfrieren wieder Probleme.
Wir passierten den Weiher auf dessen Nordseite Richtung Südwesten.
Hier stocken einzelne Hecken, v. a. mit Schlehen, Rosen und Liguster. Besonders gut ausgeprägt sind am Himmelsweiher die Verlandungszonen, d. h. die Abfolge der verschiedenen Pflanzengesellschaften vom Trockenen bis in den wasserführenden Bereich. Der Himmelsweiher ist damit ein wertvoller Lebensraum für Amphibien und Reptilien. In ruhigen Nächten kann man das Froschgequake bis nach Ostheim hinunter hören!
Auch Libellen profitieren vom reichhaltigen Lebensraum: mit 20 nachgewiesenen Arten ist der Ostheimer Himmelsweiher einer der artenreichsten Libellenlebensräume im Landkreis Haßberge. Seltene Vogelarten finden hier Brutmöglichkeiten und die Sumpfschnecke hat ein sehr individuenreichen Bestand in der Flachwasserzone. Im Jahr 1982 wurde das Biotop vom Landkreis Haßberge als Naturdenkmal geschützt.
Hier stocken einzelne Hecken, v. a. mit Schlehen, Rosen und Liguster. Besonders gut ausgeprägt sind am Himmelsweiher die Verlandungszonen, d. h. die Abfolge der verschiedenen Pflanzengesellschaften vom Trockenen bis in den wasserführenden Bereich. Der Himmelsweiher ist damit ein wertvoller Lebensraum für Amphibien und Reptilien. In ruhigen Nächten kann man das Froschgequake bis nach Ostheim hinunter hören!
Auch Libellen profitieren vom reichhaltigen Lebensraum: mit 20 nachgewiesenen Arten ist der Ostheimer Himmelsweiher einer der artenreichsten Libellenlebensräume im Landkreis Haßberge. Seltene Vogelarten finden hier Brutmöglichkeiten und die Sumpfschnecke hat ein sehr individuenreichen Bestand in der Flachwasserzone. Im Jahr 1982 wurde das Biotop vom Landkreis Haßberge als Naturdenkmal geschützt.
Weiter geht's Richtung Südwesten, an einer bewaldeten Hangstufe entlang.
Bis 1960 wurden diese Hanggrundstücke als Hutungsflächen genutzt. Die Flurbereinigungsgenossenschaft Ostheim forstete sie mit Kiefer, Ulme, Linde und Robinie auf.
Seit Ende der 80iger Jahre färben sich die Kiefernnadeln durch Chlorose gelb. Dies liegt an den kalkhaltigen Myophorienschichten (der schon erwähnten Bleiglanzbank). Die Ulmen werden durch den Ulmensplintkäfer befallen. Auf diesen nach Westen und Süden geneigten tonigen Grenzertragsböden sterben in trockenen Jahren viele geschwächte Kiefern und Ulmen, aber auch Robinien ab.
Man versucht seither, diese aufgelichteten Waldbestände mit standortgerechten, trockenheitsverträglichen Laubbaumarten (Eiche, Elsbeere, Speierling, Kirsche, Feld- und Spitzahorn, Linde) wieder aufzuforsten, was allerdings nicht überall möglich ist.
Der Wanderweg biegt dann bald rechts hinunter. Dann passiert man ein Loch: eine Doline (280 m).
Die Doline ist ein ordentliches Loch: Sie hat einen Durchmesser von über sechs Metern. In der 1963 entstandenen Einsturzdoline sind die violetten dolomitischen Tonmergel der Grundgipsschichten und Hellmitzheimer Bank erschlossen.
Der Wanderweg biegt dann bald rechts hinunter. Dann passiert man ein Loch: eine Doline (280 m).
Die Doline ist ein ordentliches Loch: Sie hat einen Durchmesser von über sechs Metern. In der 1963 entstandenen Einsturzdoline sind die violetten dolomitischen Tonmergel der Grundgipsschichten und Hellmitzheimer Bank erschlossen.
In früheren Zeiten, als das Umweltbewusstsein noch nicht so ausgeprägt war wie heute, wurden solche Dolinen als Schuttabladeplätze genutzt. In solchen Löchern entsorgte man so ziemlich alles, vom Bauschutt über Grünschnitt bis zum Hausmüll. Auch aus dieser Doline musste erst einmal der Abfall entfernt werden.
Dolinen wie diese findet man zwischen Hofheim, Goßmannsdorf und Ostheim immer wieder, vor allem auf den landwirtschaftlichen Flächen, wo sie gut zu sehen sind. Ein Foto auf einer weiteren Infotafel zeigt ein beeindruckendes Beispiel.
Unten geht's aus dem Wald hinaus und am Waldrand entlang nach rechts. Kurz folgt man einem Weg Richtung Ostheim, dann geht es erneut nach rechts, am nächsten Magerrasen vorbei.
Auch dem nächsten Waldrand folgt man, auch dort, wo dieser nach rechts knickt. Bald überquert man einen Weg, der zum Ostheimer Spielplatz hinunter führt. Kurz danach weisen Schilder rechts hinauf zu einer kleinen kunsthistorischen Besonderheit. Mitten im Wald befindet sich eine Ölberg-Gruppe (273 m).
Standorte, auf denen die Land- und Forstwirtschaft an ihre Grenzen stößt, können sich zu sehr wertvollen Lebensräumen entwickeln. Bei entsprechender Nutzung durch Mahd oder Beweidung entstehen arten- und kräuterreiche Magerrasen. Diese blühenden Pflanzengemeinschaften können bis zu 80 Pflanzenarten beherbergen und zählen zu den artenreichsten Pflanzengesellschaften Mitteleuropas. Die durch das große Blütenangebot und dem Reichtum an Blütenformen auffallenden Magerrasen sind auch wertvoller Lebensraum für viele Tierarten. Hier geben im Frühsommer v.a. Margeriten, Acker-Wachtelweizen, mehrere Glockenblumenarten, Karthäusernelke, Bergklee und Großer Ehrenpreis dem Magerrasen ein buntes Blütenkleid. Im Herbst bereichert der tief blau blühende Fransenenzian den Magerrasen.
Für den Erhalt dieses Reichtums ist entweder eine Beweidung oder Mahd mit Abfuhr des Mähgutes nötig. Ohne regelmäßige Pflege verbuschen Magerrasen, der Artenreichtum geht deutlich zurück.
Aufgrund der Seltenheit und Gefährdung sind Magerrasen nach dem Naturschutzrecht geschützt.
Auch dem nächsten Waldrand folgt man, auch dort, wo dieser nach rechts knickt. Bald überquert man einen Weg, der zum Ostheimer Spielplatz hinunter führt. Kurz danach weisen Schilder rechts hinauf zu einer kleinen kunsthistorischen Besonderheit. Mitten im Wald befindet sich eine Ölberg-Gruppe (273 m).
Die Steinfiguren wurden um das Jahr 1800 von der Familie Scheuring aus Ostheim gestiftet. Sie stehen auf deren damaligem Grund. Die Gruppe besteht aus vier nahezu lebensgroßen Sandsteinfiguren und einer Gebetsbank. Zu sehen sind eine knieende Christusfigur, ein stehender Engel mit erhobener Hand, ein liegender Jünger mit einem Buch (Aufschrift "Petrus") und ein weiterer liegender Jünger mit der Aufschrift "Jakobus". Ob es den eigentlich dazugehörigen dritten Jünger Johannes jemals gab (und, wenn ja, wo er hingekommen sein könnte), ist nicht bekannt.
Südwestlich der Ölberg-Gruppe gab es einst noch einen Garten Gethsemane, der mit Holzlatten eingezäunt war. In den 50iger Jahren standen davon noch Reste auf den damals mageren Obsthutungsflächen. Um 1980 wurden die Figuren zur Vermeidung weiteren Verfalls restauriert. 2009 fand eine erneute Reinigung und Versiegelung statt.
Südwestlich der Ölberg-Gruppe gab es einst noch einen Garten Gethsemane, der mit Holzlatten eingezäunt war. In den 50iger Jahren standen davon noch Reste auf den damals mageren Obsthutungsflächen. Um 1980 wurden die Figuren zur Vermeidung weiteren Verfalls restauriert. 2009 fand eine erneute Reinigung und Versiegelung statt.
Im Volksmund heißt der Ostheimer Hügel seit Bestehen der Steinfiguren „Ölberg".
Nach der Besichtigung der kleinen Figurengruppe stiegen wir hinunter zum Waldrand und kehrten auf dem zuvor noch überquerten Weg zurück nach Ostheim (250 m) - wo Quentin auf dem anfangs bereits vorgemerkten Spielplatz seinen nach dieser anstrengenden Wanderung wohlverdienten Spaß hatte.
Fazit:
Hübsche kleine Runde, die sowohl als Kurzwanderung für die ganze Familie funktioniert, als auch höchst interessant und lehrreich ist. Sie ist gut markiert und mit Infotafeln ausgestattet, mehr dazu findet sich hier.
Nach der Besichtigung der kleinen Figurengruppe stiegen wir hinunter zum Waldrand und kehrten auf dem zuvor noch überquerten Weg zurück nach Ostheim (250 m) - wo Quentin auf dem anfangs bereits vorgemerkten Spielplatz seinen nach dieser anstrengenden Wanderung wohlverdienten Spaß hatte.
Fazit:
Hübsche kleine Runde, die sowohl als Kurzwanderung für die ganze Familie funktioniert, als auch höchst interessant und lehrreich ist. Sie ist gut markiert und mit Infotafeln ausgestattet, mehr dazu findet sich hier.
Tourengänger:
Nik Brückner,
Waldelfe


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare