Crno Jezero, Montenegros Antwort auf den Eibsee


Publiziert von klemi74 , 20. Oktober 2024 um 00:04.

Region: Welt » Montenegro (Crna Gora)
Tour Datum:16 Oktober 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MNE 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Žabljak der Hauptstraße bis nach den Häusern folgen, parken kann man auf einem Großparkplatz (5€ pro halber Tag) oder auf einem kleinen, der nicht ausgewiesen ist (dann 2€, obwohl näher am See)
Unterkunftmöglichkeiten:Im Žabljak gibt es alles, egal ob Hotel, Ferienhaus, Appartement oder einfach nur ein Zimmer

Auf der Fahrt von Kolašin nach Žabljak war irgendeiner der vielen Steine auf der Straße der Eine zuviel: die Anzeige im Auto rät mir, natürlich mitten in der Pampa, den Reifendruck doch mal bitte zu überprüfen. Scherzbold, so irgendwo im Nirgendwo... Immerhin, man sieht nichts, also weiter. 25km später am Ziel sieht man schon deutlich mehr, Aufpumpen alleine wird da nicht mehr reichen. Also ab in die nächste Kneipe und hoffen, dass dort jemand halbwegs Englisch spricht und jemanden kennt, der helfen kann. Der Bedienerich kennt den Goran, für eine Verständigung mit ihm reicht es am Ende nicht ganz...
Also Zimmersuche und auf die Hilfe der Rezeptionistin hoffen, die kennt tatsächlich wen, den Goran halt... Sie ruft ihn an, im Ergebnis soll ich in 10min am Auto sein. 30min später kommt Gorans Kollege Milan (spricht sehr gut Englisch, wie viele jüngere Leute in Žabljak und in völligem Kontrast zu Kolašin) mit dem Abschleppwagen, fährt die Karre in die Werkstatt, die ausschaut wie die klassische abgefuckte Hinterhof-Bastelbude und meint, dass das heute nichts mehr wird. Er ruft seinen besten Spezl an, der mich wieder ins Hotel fährt,  das nennt sich im lokalen Slang "Taxi" und kostet 2€ für etwa 3km.
Einige Nachrichten später steht fest, dass der Reifen nicht vorrätig ist und erst im eine Stunde entfernen Nikšić geholt werden muss, morgen gegen 14:30 h wird man fertig sein. Ist man auch, nur leider fällt dadurch die für den Folgetag geplante Tour auf den Bobotov Kuk ins Wasser, die wird verschoben und das Zeitfenster reicht für eine Wanderung zum und um den Crno Jezero, zu dem ich an sich gleich nach der Ankunft in Žabljak gewollt hätte, was aber ja nichts geworden ist; schon alleine der gedämpften Laune wegen. Der Spaß mit dem Reifen kostet übrigens wahlweise insgesamt tatsächlich nur 100€ oder 130€, je nach dem, ob ich eine Rechnung brauche... Ääähm nein, ich brauche keine!

Die Tour ist an sich schnell erklärt: von der Unterkunft aus gehe ich ins Zentrum von Žabljak und folge der Hauptstraße in Richtung des Sees. Die letzten Häuser liegen schon im dunklen Fichtenwald, dann trifft man auf den Parkplatz samt Kassenhäuschen (5€ Eintritt für den Nationalpark). Zum See gelangt man auf kurzem Steig, dann auf der für den Verkehr gesperrten Zufahrt, wo sich der eine oder Verkaufsstand mit lokalen Köstlichkeiten in flüssiger (Raki, Slivovic & Co), halbflüssiger (Honig) und fester (Steinpilze in Scheiben, im Ganzen oder getrocknet) Form befindet.
Nun geht es einmal um den See herum, ich begehe ihn gegen den Uhrzeigersinn, es ist aber hin wie wurst. Der Weg ist längere Zeit flach und breit, am der Zufahrt abgewandten Ufer geht es einige Male ein paar Meter hinauf, hier wird der Weg auch etwas grob und definitiv nicht kinderwagentauglich - von "Dangerous", wie auf einem Warnschild steht, kann aber keine Rede sein, die mitteleuropäische Mentalität der Absicherung feiert halt auch auf dem Balkan fröhliche Urständ...
Zurück am Anfang des Sees gibt es im Restaurant ein Getränk, essen werde ich hier nicht, da für hiesige Verhältnisse Mondpreise aufgerufen werden - und das am hellichten Tag! Stattdessen geht es zurück in den Ort, wo ich schon bald das Auto zum Hotel gebracht kriege, ich muss den Mitarbeiter halt wieder zur Werkstatt fahren. 

Fazit:
Ein äußerst schöner See mit Kalkwänden im Hintergrund und dunklen Wäldern am Ufer. Viel los und eine überteuerte Gastronomie, das erinnert halt schon an den heimischen Eibsee... Lohnt sich aber definitiv, wenn man grob in der Gegend ist!

Reine Gehzeit etwa 2h

Tourengänger: klemi74


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