Schwarzhorn, Grauspitz, Demmerahöhi, Plasteikopf


Publiziert von dani_ , 24. September 2024 um 12:02.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum: 2 September 2024
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   FL   Rätikon 
Zeitbedarf: 10:45
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m

Gerne wollte ich nach 2009 noch einmal auf den Grauspitz, den höchsten Berg Liechtensteins. 2009 hatte ich den Berg im Nebel nur mit Mühe gefunden. Wegen des Nebels hatte ich damals keine Aussicht.

Zudem hatte ich viele Tourenberichte gelesen, die von der heiklen Passage vom Schwarzhorn zum Grauspitz berichteten. Die Passage war mir jedoch gar nicht heikel vorgekommen. Ich wollte nun nochmal über den Grat zwischen den beiden höchsten Bergen Liechtensteins gehen, um bei guter Sicht zu prüfen, ob ich mich nur deshalb damals so sicher gefühlt hatte, weil ich die Abgründe durch den Nebel nicht gesehen und die technische Schwierigkeit aus Gewohnheit nicht wahrgenommen hatte, oder ob ich die Bewertungen der anderen Tourengänger für übertrieben halte.


Steg - Obersäss (T1)

Von Steg zum Warmwerden auf der Alpstrasse wenig steil zur Alp Valüna. Hinter der Alp wird die zur Pfälzerhütte führende Strasse steiler. Bei Obersäss zweigen eine Wegspur und ein Weg für geländegängige Weidewirtschaftsfahrzeuge rechterhand (nach Süden) von der Strasse ab.

Obersäss - Ijesfürggli (T3)

Ich nahm den Weg für geländegängige Fahrzeuge. Der vereinigt sich nach 60 Höhenmetern mit der erwähnten Wegspur. Auf 1750m zweigt ein Wanderweg nach Osten durch das Naaftal zur Pfälzerhütte ab. Ich bleibe auf der Wegspur Richtung Süden, die im Endeffekt ein unmarkierter Wanderweg zum Ijesfürggli ist. Auf meiner Karte waren zwischen Obersäss und Ijesfürggli unzusammenhängende Abschnitte mit Wegspuren eingezeichnet. Vor Ort hatte ich jedoch eine gute und durchgehende Wegspur, die recht steil war. Dadurch kann man schnell Höhenmeter überwinden. Der Weg ist knapp T3. Ich hatte auch eine T2-Bewertung erwogen, wegen der fehlenden Markierung jedoch davon Abstand genommen.

Ijesfürggli - Schwarzhorn (T3)

Auf Wegspuren entlang des Grates unschwierig auf das Schwarzhorn.

Schwarzhorn - Grauspitz (T5)

Der Westabstieg Schwarzhorn ist der schwierigste Teil der Tour. Kurz unterhalb des Gipfels gibt es eine Stelle, an der es über drei Meter sehr wenige Griffe und Tritte hat. Sie ist steil, darunter viel Luft. Ein Abrutschen hätte ernsthafte Konsequenzen. Ich schaute daher links und rechts des Grates, ob die Stelle einfacher umgehbar ist. Ich versuchte mehrmals und stieg wieder etwas auf. Vom Gipfel aus sagte mir ein Berggänger "Links und rechts ist scheisse. Da musst du durch. Nach der Stelle wird es einfacher." Er hatte bei allem recht. Die Stelle fand ich schon gfürchig, aber danach wurde es deutlich weniger schwierig.

Der nachfolgende Aufstieg vom Sattel zum Grauspitz ist vergleichsweise einfach (leichtes T4).

Grauspitz Schwarzhorn (T5)

Auf gleicher Route zurück zum Schwarzhorn.

Den Aufstieg über den Westgrat finde ich an der Schlüsselstelle psychologisch viel einfacher als den Abstieg. Man schaut nicht in die gähnende Leere. Ausserdem sind die Griffe und Tritte im Aufstieg viel besser zu sehen und einzuschätzen.

Schwarzhorn - Plasteikopf (T4)

Hatte wegen meiner geringen verbliebenen Vorräte und Kondition überlegt, ob ich leicht und schnell über meine Aufstiegsroute absteige. Habe mich dann entschieden, mir stattdessen meinen Wunsch Besteigung des Plasteikopfes zu erfüllen, wo ich schon ganz in der Nähe bin.

Nehme statt des Ostgrates zum Ijesfürggli den Nordgrat. Dieser wendet sich nach Westen und ich erreiche die Demmerahöhi. So bin ich nun auch auf diesem Gipfel, den ich 2009 im Nebel in seiner Südwestflanke umgangen hatte.

Weiter auf dem Grat in nordwestlicher Richtung zum Plasteikopf. Der Aufstieg sieht schwierig aus (T5), ist es dann aber nicht (T4).

Plasteikopf - Undara Bärawang 1545m (T4)

Ich steige entlang des Westgrates des Plasteikopfes ab, da mir der Nordgrat zu heikel ist. Auf etwa 2250m habe ich das Gefühl, nicht auf 2080m absteigen zu müssen, um nördlich des Plasteikopfes zum Sattel zwischen Plasteikopf und Hochspeler und damit auf den Grat zwischen Lawena und Valüna zu kommen. So ist es. Ich finde eine gute Querung durch die Nordflanke des Plasteikopfes, die mich leicht absteigend in den Sattel und damit zur Bärawang bringt.

Froh, so bequem den Sattel erreicht zu haben, wähnte ich mich im bequemen Abstieg auf einer Wiese, bald die Alp Valüna erreichend. Ähnlich bequem wie Ijesfürggli-Obersäss.

Doch weit gefehlt. Was wie eine Wiese aussieht, ist in Wahrheit ein grosser, steiler Haufen loser Steine, die durch Bewuchs mit Gras und anderen Pflanzen meist verdeckt sind. Im Schnitt bei jedem zweiten Tritt rutschte ich. Ich probierte auch die Stellen ohne Pflanzbewuchs. Dort waren die Steine besser sichtbar, jedoch noch loser als die mit Gras. Man kann leider auch nicht auf den Steinen hinuntersliden, da nur Schuh auf Stein rutscht, aber nicht obere Steineschicht auf darunterliegender Schicht. Verschlimmert wurde der Abstieg noch durch meine aufgebrauchte Kondition (Schmerzende Muskeln, die keine Lust auf Ausgleichsbewegungen zum Erhalt des Gleichgewichtes hatten).

Bis Bärawang war es eine schöne Tour. Der Abstieg in dieser war leider der Ablöscher. Auch weiter unten, als ich parallel zu einem Weidezaun für Ziegen abstieg, wurde der Untergrund nicht trittfester.

Ich erreichte die Strasse Gapfahl-Valüna auf 1545m.

Undara Bärawang 1545m - Steg (T1)

Auf Strasse bis Alp Valüna. Dort ausgiebige Einkehr. Danach auf der flachen Alpstrasse zurück nach Steg.

Zeiten
08:45  Steg 1276
09:25  Alp Valüna 1408
10:00  Obersäss 1646
11:25  Ijesfürggli 2348
12:10  Schwarzhorn 2574
13:00  Grauspitz 2599
13:55  Schwarzhorn 2574
15:10  Demmerahöhi 2300
15:50  Plasteikopf 2356
18:00-19:00  Alp Valüna 1408
19:35  Steg 1276

Tourengänger: dani_


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