Hammerspitzen-Überschreitung
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Bei den chronisch ausgebuchten beliebten Hütten in den Allgäuer Alpen waren wir froh, dass wir kurzfristig für Samstagabend noch 2 Plätze ergattern konnten. Wir wussten, dass es dann eine volle Hütte sein würde, aber sei es drum, diese Tour stand schon zu lange auf dem Wunschzettel.
Wir fuhren bereits am Freitagabend ins Kleinwalsertal, hatten uns eine Übernachtung im Ortsteil Höfle-Mittelberg besorgt, was gleich drei Vorteile bot. Erstens konnten wir bei nicht ganz stabiler Wettervorhersage ausgeschlafen und früh starten, zweitens hatten wir die Touristenkarte inklusive, womit Bus und Bergbahn kostenfrei eingeschlossen war und drittens durften wir das Auto kostenfrei stehenlassen, und da sich die Unterkunft nahe der Abstiegsroute befindet, war das eine wirkliche monetäre und auch zeitliche Ersparnis.
Wir fuhren mit dem 9-Uhr-Bus los, konnten im Spar gegenüber der Kanzelwandbahn noch unser Vesper ergänzen und waren so ziemlich gegen 10 Uhr an der Bergstation der Bergbahn. Hier waren viele Menschen unterwegs, aber es war nicht ganz so Halli-Galli wie ich befürchtet hätte.
Die Wanderung beginnt mit einem minimalen Abstieg in eine Senke. Dort setzt der leichte Wanderweg an, der in die Scharte rechts des Gipfels der Kanzelwand führt. Wir bogen dort links ab, um mit der Kanzelwand den ersten Gipfel mitzunehmen. Obwohl Richtung Gipfel etwas ruppiger, bietet dieser erste Aufstieg keine nennenswerte Schwierigkeiten. T2, 25 min
Man kann den Gipfel auch über einen kurzen Klettersteig erreichen, was wir aber nicht taten.
Zurück in der Scharte setzt der Grat an, dem man bis zur Walser Hammerspitze folgt. Wir nahmen den ersten Weg rechts und überschritten einen ersten Höcker (T4-), was schon mal ein wenig luftig ist. Einfacher ist es, diesen Höcker auf dem normalen Wanderweg links zu umgehen und dann zum Grat aufzusteigen.
In der Folge wandert man auf und neben dem Grat über eine nicht zu verfehlende Spur bis zur Walser Hammerspitze. Es gibt vielleicht zwei Passagen, die etwas steiler, leicht ausgesetzt und etwas schwieriger sind, aber letztlich halten sich die Schwierigkeiten doch arg in Grenzen. T3+, 1 h 00 min
Eigentlich wollten wir an diesem zweiten Gipfel eine längere Pause machen, was uns aber fliegende Ameisen vermiesten. Leider ein Phänomen, welches sich auch an den nächsten 2 Gipfeln wiederholen sollte.
Der weitere Weg zur Hochgehrenspitze scheint dann etwas schwieriger zu werden, bleibt aber überraschend leicht. Nur im letzten Drittel ist der einfachste Weg nicht so ganz klar und man kann auch in Gelände geraten, wo man ab und an die Hände benutzen muss. Letztlich stiegen wir dann nicht direkt zum Gipfel auf, sondern über ein markantes Band nach rechts und von dort zum Gipfel. Der "Weg" würde den Gipfel ganz auslassen. T3+, 25 min
Vom Gipfel schaut man zur Oberstdorfer Hammerspitze hinüber und denkt, dass man das doch unter einer halben Stunde schaffen müsste. Gut, das Gelände scheint schon etwas unübersichtlicher zu werden und auch steiler, aber weit ist es definitiv nicht.
Zunächst steigt man weitestgehend über Wegspuren hinab, mal abgesehen von einer kurzen Kraxelstelle in einen Spalt. Dann kommt die erste richtige Kletterstelle. Es geht hinab in eine Art Kamin, den man komplett abklettern muss. Sicherungen gibt es nicht. Zunächst sind die Griffe und Tritte sehr üppig (eine steile I), dann muss man schon etwas genauer schauen. Schwieriger als eine II wird es aber nicht.
Jenseits geht es dann wieder zum Grat hinauf, wobei man einmal vor dem Grat rechts abbiegt und nochmals die Hände braucht. Dann zurück am Grat beginnt nach links unten ein Drahtseil, welches einen sicher hinabführt und etwaige Kletterpassagen deutlich entschärft. So gelangt man an den tiefsten Punkt zwischen den zwei Gipfeln. Jenseits wieder deutlich leichter geht es dann hinauf auf die Oberstdorfer Hammerspitze. T5, II, 1 h 00 min
Nach dem Gipfel wartet unmittelbar, ich meine sofort (!), das "berühmte" Wandl. Den Puristen mögen die drei Eisenbügel ein Dorn im Auge sein, mir waren sie sehr willkommen, denn ohne sie hätte ich eine Seilsicherung gebraucht. So trauten wir uns das ungesichert zu und das ist schon nahe an unserem Limit. Und die drei Bügel machen aus der Stelle noch längst keinen Spaziergang - zumindest im Abstieg (II+).
Danach nicht in die Rinne rechts, sondern über das anschließende Köpfle nochmals leicht kraxelig drüber. Dort beginnt ein Weg, der einen bald tiefer zur Rinne zurückführt. In diesem Bereich muss es eine Abzweigung auf einen oberen Weg geben, die wir aber nicht erkannt haben. So landeten wir auf dem unteren Weg, der die Rinne sehr schnell nach rechts verlässt und nach einer Kehre wieder nach links abwärts führt. Weiter unten wird die Route dann wieder eindeutiger und zunehmend leichter und am Ende wandert man ganz gemütlich zur nahen Hütte. T5, II+, 0 h 35 min
Die Hammerspitzenüberschreitung von der Kanzelwand ist für die meisten wahrscheinlich eine zu kurze Etappe für einen Tag. Für uns war es aber ein Genuss und die perfekte Ouvertüre für den Mindelheimer Klettersteig. Nur sollte man trittsicher und schwindelfrei sein, sonst hat man auf der Route nichts verloren. Man kann aber auch von der Walser Hammerspitze die beiden nächsten Gipfel weiträumig rechts umgehend auslassen. Das bezahlt man zwar mit einem längeren Ab- und Wiederaufstieg, ist aber eine Variante, wenn man sich die Überschreitung ganz nicht zutraut.
Von der Fiderepasshütte waren wir dann positiv überrascht. Aufgrund der üppigen Sitzplätze versenden sich die vielen Besucher irgendwie, so dass man sich nicht eingeengt füllt. Die Hüttencrew ist gut organisiert, so dass man auf Getränke oder Speisen nicht lange wartet. Wir bekamen zwei Plätze im Lager direkt am Fenster und zwar in einem 16er-Zimmer (wo wir letztlich 14 waren) und zu zweit eine Dreier-Koje hatten. Gar nicht beengt.
Ob ich der Aussage nochmals trauen würde, dass das Hahnenwasser problemlos trinkbar sei, weiß ich nicht, denn am nächsten Tag füllte ich meinen Trinkflaschen und im Laufe des Tages bekam ich dann doch Anzeichen, dass das eventuell nicht die beste Idee war, darüber aber morgen mehr.
Wir fuhren bereits am Freitagabend ins Kleinwalsertal, hatten uns eine Übernachtung im Ortsteil Höfle-Mittelberg besorgt, was gleich drei Vorteile bot. Erstens konnten wir bei nicht ganz stabiler Wettervorhersage ausgeschlafen und früh starten, zweitens hatten wir die Touristenkarte inklusive, womit Bus und Bergbahn kostenfrei eingeschlossen war und drittens durften wir das Auto kostenfrei stehenlassen, und da sich die Unterkunft nahe der Abstiegsroute befindet, war das eine wirkliche monetäre und auch zeitliche Ersparnis.
Wir fuhren mit dem 9-Uhr-Bus los, konnten im Spar gegenüber der Kanzelwandbahn noch unser Vesper ergänzen und waren so ziemlich gegen 10 Uhr an der Bergstation der Bergbahn. Hier waren viele Menschen unterwegs, aber es war nicht ganz so Halli-Galli wie ich befürchtet hätte.
Die Wanderung beginnt mit einem minimalen Abstieg in eine Senke. Dort setzt der leichte Wanderweg an, der in die Scharte rechts des Gipfels der Kanzelwand führt. Wir bogen dort links ab, um mit der Kanzelwand den ersten Gipfel mitzunehmen. Obwohl Richtung Gipfel etwas ruppiger, bietet dieser erste Aufstieg keine nennenswerte Schwierigkeiten. T2, 25 min
Man kann den Gipfel auch über einen kurzen Klettersteig erreichen, was wir aber nicht taten.
Zurück in der Scharte setzt der Grat an, dem man bis zur Walser Hammerspitze folgt. Wir nahmen den ersten Weg rechts und überschritten einen ersten Höcker (T4-), was schon mal ein wenig luftig ist. Einfacher ist es, diesen Höcker auf dem normalen Wanderweg links zu umgehen und dann zum Grat aufzusteigen.
In der Folge wandert man auf und neben dem Grat über eine nicht zu verfehlende Spur bis zur Walser Hammerspitze. Es gibt vielleicht zwei Passagen, die etwas steiler, leicht ausgesetzt und etwas schwieriger sind, aber letztlich halten sich die Schwierigkeiten doch arg in Grenzen. T3+, 1 h 00 min
Eigentlich wollten wir an diesem zweiten Gipfel eine längere Pause machen, was uns aber fliegende Ameisen vermiesten. Leider ein Phänomen, welches sich auch an den nächsten 2 Gipfeln wiederholen sollte.
Der weitere Weg zur Hochgehrenspitze scheint dann etwas schwieriger zu werden, bleibt aber überraschend leicht. Nur im letzten Drittel ist der einfachste Weg nicht so ganz klar und man kann auch in Gelände geraten, wo man ab und an die Hände benutzen muss. Letztlich stiegen wir dann nicht direkt zum Gipfel auf, sondern über ein markantes Band nach rechts und von dort zum Gipfel. Der "Weg" würde den Gipfel ganz auslassen. T3+, 25 min
Vom Gipfel schaut man zur Oberstdorfer Hammerspitze hinüber und denkt, dass man das doch unter einer halben Stunde schaffen müsste. Gut, das Gelände scheint schon etwas unübersichtlicher zu werden und auch steiler, aber weit ist es definitiv nicht.
Zunächst steigt man weitestgehend über Wegspuren hinab, mal abgesehen von einer kurzen Kraxelstelle in einen Spalt. Dann kommt die erste richtige Kletterstelle. Es geht hinab in eine Art Kamin, den man komplett abklettern muss. Sicherungen gibt es nicht. Zunächst sind die Griffe und Tritte sehr üppig (eine steile I), dann muss man schon etwas genauer schauen. Schwieriger als eine II wird es aber nicht.
Jenseits geht es dann wieder zum Grat hinauf, wobei man einmal vor dem Grat rechts abbiegt und nochmals die Hände braucht. Dann zurück am Grat beginnt nach links unten ein Drahtseil, welches einen sicher hinabführt und etwaige Kletterpassagen deutlich entschärft. So gelangt man an den tiefsten Punkt zwischen den zwei Gipfeln. Jenseits wieder deutlich leichter geht es dann hinauf auf die Oberstdorfer Hammerspitze. T5, II, 1 h 00 min
Nach dem Gipfel wartet unmittelbar, ich meine sofort (!), das "berühmte" Wandl. Den Puristen mögen die drei Eisenbügel ein Dorn im Auge sein, mir waren sie sehr willkommen, denn ohne sie hätte ich eine Seilsicherung gebraucht. So trauten wir uns das ungesichert zu und das ist schon nahe an unserem Limit. Und die drei Bügel machen aus der Stelle noch längst keinen Spaziergang - zumindest im Abstieg (II+).
Danach nicht in die Rinne rechts, sondern über das anschließende Köpfle nochmals leicht kraxelig drüber. Dort beginnt ein Weg, der einen bald tiefer zur Rinne zurückführt. In diesem Bereich muss es eine Abzweigung auf einen oberen Weg geben, die wir aber nicht erkannt haben. So landeten wir auf dem unteren Weg, der die Rinne sehr schnell nach rechts verlässt und nach einer Kehre wieder nach links abwärts führt. Weiter unten wird die Route dann wieder eindeutiger und zunehmend leichter und am Ende wandert man ganz gemütlich zur nahen Hütte. T5, II+, 0 h 35 min
Die Hammerspitzenüberschreitung von der Kanzelwand ist für die meisten wahrscheinlich eine zu kurze Etappe für einen Tag. Für uns war es aber ein Genuss und die perfekte Ouvertüre für den Mindelheimer Klettersteig. Nur sollte man trittsicher und schwindelfrei sein, sonst hat man auf der Route nichts verloren. Man kann aber auch von der Walser Hammerspitze die beiden nächsten Gipfel weiträumig rechts umgehend auslassen. Das bezahlt man zwar mit einem längeren Ab- und Wiederaufstieg, ist aber eine Variante, wenn man sich die Überschreitung ganz nicht zutraut.
Von der Fiderepasshütte waren wir dann positiv überrascht. Aufgrund der üppigen Sitzplätze versenden sich die vielen Besucher irgendwie, so dass man sich nicht eingeengt füllt. Die Hüttencrew ist gut organisiert, so dass man auf Getränke oder Speisen nicht lange wartet. Wir bekamen zwei Plätze im Lager direkt am Fenster und zwar in einem 16er-Zimmer (wo wir letztlich 14 waren) und zu zweit eine Dreier-Koje hatten. Gar nicht beengt.
Ob ich der Aussage nochmals trauen würde, dass das Hahnenwasser problemlos trinkbar sei, weiß ich nicht, denn am nächsten Tag füllte ich meinen Trinkflaschen und im Laufe des Tages bekam ich dann doch Anzeichen, dass das eventuell nicht die beste Idee war, darüber aber morgen mehr.
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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