Hammerspitzen & Mindelheimer Klettersteig - Überschreitung mit Abstieg nach Riezlern


Publiziert von boerscht , 28. August 2022 um 16:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:17,8 km

Mal wieder im Allgäu unterwegs. Neben dem Hindelanger Klettersteig vom Nebelhorn zum Großen Daumen gibts noch den zweiten großen allgäuer Klettersteig, der Mindelheimer Klettersteig. Da der alleine dann doch etwas zu kurz ist, lässt sich noch gut davor oder danach die angeblich so spannende Überschreitung der Hammerspitzen anhängen. Mit Nutzung der Kanzelwandbahn ergibt sich eine schöne Rundtour ab und nach Riezlern. Einen guten Berichts gibts bereits hier von Andy84 in etwas abgeänderter Tour, der Kern ist jedoch gleich.

Kanzelwandbahn - Kanzelwand T2, WS+; 20 min:

Von Riezlern gehts entspannt mit der Kanzelwandbahn hinauf. Von der Bergstation aus durch Skigebiet hinüber unter die Kanzelwand. Über den Walsersteig-Erlebnisklettersteig gehts dann in einem Bogen um die Kanzelwand einfach auf diese hinauf. Der Klettersteig ist kurz und einfach zu gehen. Klettersteigset sparen wir uns hier, Helm allerdings lieber auf, da ein paar Leute unterwegs sind. Topo gibts hier.

Kanzelwand - Walser Hammerspitze - Hochgehrenspitze - Oberstdorfer Hammerspitze - Fidererpasshütte T5, II; 2 h:

Von der Kanzelwand über den Wanderweg hinab in die Scharte unterhalb und nun nicht ausgeschildert, jedoch auf guter Wegspur den wenig ausgesetzten Grat entlang zur Walser Hammerspitze. Hier gibts bereits die eine oder andere ganz kurze Kraxeleinlage, welche jedoch max I ist. Die Nebelstimmung ist super und immer wieder spitzt eine der Hammerspitzen hindurch. Sieht spannend aus. Leider wie sich herausstellen sollte spannender als es dann letztendlich ist.
Von der Walser Hammerspitze weiter auf gutem und einfachem Weg den Grat entlang in Richtung Hochgehrenspitze. Der Grat ist durchwegs breit und nur wenig ausgesetzt. Wirklich klettern muss man bis zur Hochgehrenspitze nicht und ein Pfad ist immer bestens ersichtlich. Das hätten wir uns irgendwie doch spannender vorgestellt. Immerhin die Nebelschwaden die immer wieder am Grat vorbeiziehen sind spannend zu beobachten. Zwischen Hochgehrenspitze und Oberstdorfer Hammerspitze wirds dann doch noch etwas anspruchsvoller. Eine lange abkletterstelle ist jeoch mit Stahlseil versichert und abklettern ist somit eigentlich das falsche Wort. Eine weitere Rinne muss dann ohne Seil runtergekraxelt werden. Etwas in der Flanke traversiert man nun unter die Oberstdorfer Hammerspitze und steigt dann einfach wieder zu dieser auf. Der Fels ist erstaunlich fest und gut zu gehen. Die Wegfindung durchwegs einfach und mit Steinmännchen oder auch mal roten Punkten markiert.
Direkt unterhalb des Gipfels der Ohberstdorfer Hammerspitze dann die viel angepriesene "Schlüsselstelle" der Tour. Ein ca. 5 m hohes Wandl mit Sprossen entschärft. Schade der Fels wäre so oder so sehr gut gestuft und ist gut abzuklettern. Oben gäbs sogar Borhaken um abzuseilen, bzw. zu sichern. Nun weiter hinab zur Fiderepasshütte. Hier versteigen wir uns tatsächlich doch kurz, da wir in eine Schuttrinne absteigen und nicht weiter dem Grat folgen, naja egal geht auch so gut.

Fidererpasshütte - Mindelheimer Klettersteig - Kemptner Köpfl - Fluchtalpe - Riezlern T4, ZS-;

Nach kurzer stärkung mit Apfelstrudel und Getränken gehts weiter in Richtung Fiderescharte. Zum eigentlichen Einstieg in den Mindelheimer Klettersteig gehts dann noch etwas den Grat entlang bis dieser rechterhand abzweigt. Gurt mit Bandschlinge und Helm haben wir dabei und legen den Kram an. Auf den Gurt hätten wir im Nachhinein auch verzichten können. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen und soll an dieser Stelle kein Vorbild sein. Topo mit Zeitangaben und Schwierigkeiten gibt es hier, daher erspar ich mir die Beschreibung des Steigs.
Der Steig führt in schöner Linie über den Grat der Schafalpenköpfe, wobei die eigentlichen Gipfel immer etwas abseits des Stahlseils liegen, jedoch einfach erkraxelt werden können. Für den Steig haben wir vom Einstieg bis Ende ca. 1,5 h benötigt. Wer langsamer unterwegs ist benötigt sicherlich die angegebenen 4 h, es ist schon ordentlich lange. Auch uns kamen heute wieder ziemlich überforderte Aspiranten entgegen.
Nach Ende des Steigs gehts noch weiter den Grat entlang aufs Kemptner Köpfl und hinab in die Kemptner Scharte. Nun steht noch ein langer Abstieg bis nach Riezlern bevor. Über die Hintere Wildenalpe und die schöne Fluchtalpe, bei der wir noch ausgiebig einkehren gehts hinab ins Tal. Hier hätten wir uns ja jetzt ein Bike gewünscht um damit nach Riezlern zurück fahren zu können. Auf den Bus verzichten wir und laufen das letzte Stück dann doch auch noch zurück zum Parkplatz an der Kanzelwandbahn.


Schöne Runde im Allgäu mit doch recht langem Abstieg. Wer nicht zügig im Kraxelgelände unterwegs ist, für den ist die Tour so sicherlich zu lang. Wirr waren froh an einem Montag unterwegs zu sein. Am Wochenende ist hier sicherlich einiges mehr los, was doch etwas den Spaß trüben könnte.

Tourengänger: boerscht
Communities: Photographie


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