Überschreitung Schlieren und Uri Rotstock
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Der Uri Rotstock war vermutlich einer der ersten "richtigen" Berge, den ich beging. Sein Anblick aus dem Flachland, aber auch die Aussicht von dessen Gipfel ist beeindruckend und zieht an schönen Wochenenden zurecht ganze Heerscharen über die Wanderwege an. Demgegenüber ist man auf dem Nordgrat und dem benachbarten Schlieren wild und einsam unterwegs. Oder etwa doch nicht?
Eigentlich wollte ich mit einem frühen Start und einem zügigen Zu- und Abstieg genug Zeit für das Nachmittagsprogramm lassen. Also starte ich kurz nach der Dämmerung in St. Jakob und mache mich auf Richtung Biwaldalp. Die weitere Route ist im SAC-Portal und hier auf hikr sehr gut beschrieben, bsp. (Alpinist). Die Abzweigung vom URS-Normalweg hinauf Richtung Einstieg am Nordostgrat des Schlieren über Geröll und steile Wiesen kann man einigermassen frei wählen – im oberen Teil empfiehlt es sich, zunächst in Aufstiegsrichtung links über gestuftes Gelände zu gehen, bevor man nach rechts traversiert und anschliessend direkt durch die Rinne steigt. Hier keinen Steinschlag auszulösen ist vermutlich das Schwierigste am ganzen Unterfangen. Mir geht jedenfalls ein blumenkohlgrosser Brocken ab, der fast bis zu den Wanderwegen donnert! Nun durch die rechte Rinne hinauf zur Grasflanke, die steil, aber gut gestuft zum Grat führt. Zu meinem Erstaunen erblicke ich dort einen weiteren Berggänger, der gerade den Grat in Angriff nimmt.
Der Grat wird nun über schönen, aber teilweise brüchigen Kalk meist im zweiten Grad erkraxelt. Die Routenfindung ist dank der blauen Markierungen problemlos, jedoch muss stets die Steinschlaggefahr beachtet werden. Zwei Schlüsselstellen auf abschüssigen Kalkplatten sind mit relativ neuen Seilen ausgerüstet. Nach dem zweiten Seil treffe ich auf den vorausgehenden Tourengeher, der sich als der legendäre Cornel Suter entpuppt! Nach einem kurzen Gespräch gehen wir gemeinsam weiter und haben einiges zu Quatschen und Lachen, sodass sich meine Pläne, früh zurückzukehren, schnell in Luft auflösen. Die Route auf den Schlieren folgt zuletzt Pfadspuren in die Ostflanke ausweichend – wir steigen jedoch möglichst dem Grat entlang, was ich durchaus empfehlen kann. Natürlich kennt Cornel die Route bestens, doch selbst für ihn ist der Blick vom Schlierengipfel hinüber zum URS eindrücklich: Was für eine Ansicht und was für ein Kunstwerk von einem Berg! Definitiv ein Highlight dieser Tour.
Der Weiterweg führt nun durch Schutt hinunter zur Schlierenlücke und anschliessend über den imposanten Rotstock-Nordgrat durch das charakteristische Felsenfenster hinauf – das zweite Highlight der Tour. Zuletzt geht es nochmals etwas ausgesetzt und brüchig zum Gipfel, wo angenehme Temperaturen zu einer längeren Pause einladen. Der Abstieg nach St. Jakob erfolgt dann über die Normalroute, auf der man die eindrucksvollen Westwände der soeben überschrittenen Berge studieren kann.
Fazit: Eine landschaftlich beeindruckende Tour in eher gutmütigem T6-Gelände. Ob die Tour als Hochtour zu werten ist, ich bin mir nicht sicher. Die vielen Markierungen erleichtern die Routenfindung doch erheblich, und die Schwierigkeiten beschränken sich auf das sichere Begehen der brüchigen und schuttigen Passagen mit wenigen Schlüsselstellen. Gemäss Cornel Suter ist die Variante über den Chli Schlieren deutlich attraktiver, was mich nicht überraschen würde.
Danke Cornel für die ausführliche Tourenbeschreibung und die spontane Begleitung auf dieser landschaftlich imposanten Tour!
Routenzustand August 2024: An den Schlüsselstellen sind neuwertig wirkende Seile installiert.
Eigentlich wollte ich mit einem frühen Start und einem zügigen Zu- und Abstieg genug Zeit für das Nachmittagsprogramm lassen. Also starte ich kurz nach der Dämmerung in St. Jakob und mache mich auf Richtung Biwaldalp. Die weitere Route ist im SAC-Portal und hier auf hikr sehr gut beschrieben, bsp. (Alpinist). Die Abzweigung vom URS-Normalweg hinauf Richtung Einstieg am Nordostgrat des Schlieren über Geröll und steile Wiesen kann man einigermassen frei wählen – im oberen Teil empfiehlt es sich, zunächst in Aufstiegsrichtung links über gestuftes Gelände zu gehen, bevor man nach rechts traversiert und anschliessend direkt durch die Rinne steigt. Hier keinen Steinschlag auszulösen ist vermutlich das Schwierigste am ganzen Unterfangen. Mir geht jedenfalls ein blumenkohlgrosser Brocken ab, der fast bis zu den Wanderwegen donnert! Nun durch die rechte Rinne hinauf zur Grasflanke, die steil, aber gut gestuft zum Grat führt. Zu meinem Erstaunen erblicke ich dort einen weiteren Berggänger, der gerade den Grat in Angriff nimmt.
Der Grat wird nun über schönen, aber teilweise brüchigen Kalk meist im zweiten Grad erkraxelt. Die Routenfindung ist dank der blauen Markierungen problemlos, jedoch muss stets die Steinschlaggefahr beachtet werden. Zwei Schlüsselstellen auf abschüssigen Kalkplatten sind mit relativ neuen Seilen ausgerüstet. Nach dem zweiten Seil treffe ich auf den vorausgehenden Tourengeher, der sich als der legendäre Cornel Suter entpuppt! Nach einem kurzen Gespräch gehen wir gemeinsam weiter und haben einiges zu Quatschen und Lachen, sodass sich meine Pläne, früh zurückzukehren, schnell in Luft auflösen. Die Route auf den Schlieren folgt zuletzt Pfadspuren in die Ostflanke ausweichend – wir steigen jedoch möglichst dem Grat entlang, was ich durchaus empfehlen kann. Natürlich kennt Cornel die Route bestens, doch selbst für ihn ist der Blick vom Schlierengipfel hinüber zum URS eindrücklich: Was für eine Ansicht und was für ein Kunstwerk von einem Berg! Definitiv ein Highlight dieser Tour.
Der Weiterweg führt nun durch Schutt hinunter zur Schlierenlücke und anschliessend über den imposanten Rotstock-Nordgrat durch das charakteristische Felsenfenster hinauf – das zweite Highlight der Tour. Zuletzt geht es nochmals etwas ausgesetzt und brüchig zum Gipfel, wo angenehme Temperaturen zu einer längeren Pause einladen. Der Abstieg nach St. Jakob erfolgt dann über die Normalroute, auf der man die eindrucksvollen Westwände der soeben überschrittenen Berge studieren kann.
Fazit: Eine landschaftlich beeindruckende Tour in eher gutmütigem T6-Gelände. Ob die Tour als Hochtour zu werten ist, ich bin mir nicht sicher. Die vielen Markierungen erleichtern die Routenfindung doch erheblich, und die Schwierigkeiten beschränken sich auf das sichere Begehen der brüchigen und schuttigen Passagen mit wenigen Schlüsselstellen. Gemäss Cornel Suter ist die Variante über den Chli Schlieren deutlich attraktiver, was mich nicht überraschen würde.
Danke Cornel für die ausführliche Tourenbeschreibung und die spontane Begleitung auf dieser landschaftlich imposanten Tour!
Routenzustand August 2024: An den Schlüsselstellen sind neuwertig wirkende Seile installiert.
Tourengänger:
Sperber

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