Schafbergkante und -chöpf
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Wühlen in alten Alpstein-Erinnerungen mit Lokalmatador
Maveric
Es gab Zeiten, in denen ich fast jedes Wochenende auf Alpstein-Graten unterwegs war. Das passt mittlerweile so nicht mehr rein, aber ab und zu sollte man die schönen Erinnerungen wieder aufleben lassen. Und mit wem ginge das besser als mit dem Alpstein-Kenner,
Maveric? Endlich haben wir es wieder einmal geschafft, eine gemeinsame Tour zu machen. Und die erwies sich als eine super Kombination zwischen klassischem Klettern und dem wohl schärfsten Grat des Alpsteins - ein absoluter Traum!
Etwas nach halb sieben Uhr marschieren wir bei angenehmen Temperaturen in Wildhaus gegen Gamplüt los. Zum Einstieg der Schafbergkante wählen wir (unabsichtlich) den indirekten Zugang über die Schöferhütte. Dazu muss von einer Scharte rund 50m in die Schlucht angestiegen werden, oben recht steil (T5-T6). Direkt von unten wäre logischer, aber nicht unbedingt schneller. Die Schafbergkante hatte ich vor fast einem Vierteljahrhundert (!) mit
xinyca das letzte Mal geklettert - so vergeht die Zeit. Nun, mit deutlich weniger Kletterroutine als damals, bin ich froh, dass Kollege
Maveric mich sauber durch die Route führt. Die Kletterei ist klassisch und schön. Einige steile Passagen (bis ca. 5b) wechseln mit einfacheren Abschnitten ab. Während an den wichtigen Stellen viele Bohrhaken stecken, kann man gut mit Schlingen zusätzlich sichern. Die Route ist spannend und abwechslungsreich, und natürlich mit besten Ausblicken in alle Richtungen gesegnet. Nach ca. 10 Seillängen flacht der Grat ab. Der Übergang zum Gipfel ist ebenfalls genussreich auf dem Legföhrenkamm, teils mit etwas Kraxelei. Beim Abstieg könnte man 2x abseilen, doch bei Trockenheit kann man auch gut abklettern. Das ist in der Rinne, welche links über ein Grasband erreicht wird, kurz etwas unangenehm (III). Die Rast halten wir im kühlen Schatten unter der Schafbergwand, bevor wir uns wieder in die Sommer-Sonne hinauswagen.
Heisser Aufstieg gegen den Schafberg und vom Wegweiser in den eindrücklichen Kessel hinein. Die Schafbergchöpf leuchten als messerscharfe, weisse Mauer vor dem stahlblauen Himmel. Was für ein traumhaftes und exklusives Gipfelziel. Während die Kletterei über die 4-5 Felstürme relativ kurz, wenn auch sehr exponiert ist, stellt der T6-Zustieg (auf beiden Seiten) das Eintrittsticket ins Reich der Schafbergchöpf dar. Wir beginnen heute im Sattel östlich. Dieser ist gut erreichbar (T5). Der folgende Grasgrat ist definitiv ein Highlight im Alpstein: Steil, scharf, aber immer gut gestuft - ein absoluter Genuss, auch wenn das Gras stellenweise fast senkrecht erscheint (T6). Unter der Verschneidung seilen wir an. Während auf der ganzen Überschreitung gerade einmal zwei Schlaghaken stecken, kann man gut mit Zackenschlingen und Friends absichern. Die Kletterschwierigkeiten dürften nirgends über dem 3. Grad liegen. Doch einige Abschnitte können an Luftigkeit fast nicht überboten werden. Vor allem ein leicht überhängender Absatz am mittleren Turm, wo man direkt auf eine messerscharfe Gratpassage abklettert, den Schwebebalken. Erst etwas später ist der Grat dann wieder genug breit, dass man darüber reiten kann. Einfach fantastisch! Auch ein Highlight ist der Eintrag ins neue Gipfelbuch, das
Maveric ab 1950 sorgfältig abgeschrieben hat (in Originalschrift). Etwa jedes zweite Jahr verirrt sich jemand hierhin. Zwischen 1986 und 2011, als wir das Buch wieder ausgegraben haben, gibt es sogar gar keine Einträge. Vom Westgipfel ist man wieder in T6-Gelände. Hier es zwar nicht mehr so steil, aber eine mühsame Flanke mit Gras, Fels und losem Geröll muss gemeistert werden - für mich der unangenehmste Teil der Tour. Dann via Wildhuser Schafbode und Flürentobel zurück nach Wildhaus. Danke,
Maveric, für die perfekte Führung dieser Nostalgie-Tour!
Durchgangszeiten:
Wildhaus: 6.38
Schafbergwand (Gipfel): 10.28
Schafbergchöpf: 12.15
Wildhaus: 14.46

Es gab Zeiten, in denen ich fast jedes Wochenende auf Alpstein-Graten unterwegs war. Das passt mittlerweile so nicht mehr rein, aber ab und zu sollte man die schönen Erinnerungen wieder aufleben lassen. Und mit wem ginge das besser als mit dem Alpstein-Kenner,

Etwas nach halb sieben Uhr marschieren wir bei angenehmen Temperaturen in Wildhaus gegen Gamplüt los. Zum Einstieg der Schafbergkante wählen wir (unabsichtlich) den indirekten Zugang über die Schöferhütte. Dazu muss von einer Scharte rund 50m in die Schlucht angestiegen werden, oben recht steil (T5-T6). Direkt von unten wäre logischer, aber nicht unbedingt schneller. Die Schafbergkante hatte ich vor fast einem Vierteljahrhundert (!) mit


Heisser Aufstieg gegen den Schafberg und vom Wegweiser in den eindrücklichen Kessel hinein. Die Schafbergchöpf leuchten als messerscharfe, weisse Mauer vor dem stahlblauen Himmel. Was für ein traumhaftes und exklusives Gipfelziel. Während die Kletterei über die 4-5 Felstürme relativ kurz, wenn auch sehr exponiert ist, stellt der T6-Zustieg (auf beiden Seiten) das Eintrittsticket ins Reich der Schafbergchöpf dar. Wir beginnen heute im Sattel östlich. Dieser ist gut erreichbar (T5). Der folgende Grasgrat ist definitiv ein Highlight im Alpstein: Steil, scharf, aber immer gut gestuft - ein absoluter Genuss, auch wenn das Gras stellenweise fast senkrecht erscheint (T6). Unter der Verschneidung seilen wir an. Während auf der ganzen Überschreitung gerade einmal zwei Schlaghaken stecken, kann man gut mit Zackenschlingen und Friends absichern. Die Kletterschwierigkeiten dürften nirgends über dem 3. Grad liegen. Doch einige Abschnitte können an Luftigkeit fast nicht überboten werden. Vor allem ein leicht überhängender Absatz am mittleren Turm, wo man direkt auf eine messerscharfe Gratpassage abklettert, den Schwebebalken. Erst etwas später ist der Grat dann wieder genug breit, dass man darüber reiten kann. Einfach fantastisch! Auch ein Highlight ist der Eintrag ins neue Gipfelbuch, das


Durchgangszeiten:
Wildhaus: 6.38
Schafbergwand (Gipfel): 10.28
Schafbergchöpf: 12.15
Wildhaus: 14.46
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