Piz Starlera 2735m und Piz Grisch 3060m
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GRISCHUN ALPIN VOM FEINSTEN.
Gemäss SAC-Tourenführer und Eintragungen im Gipfelbuch wird der Piz Grisch jährlich nur etwa zehnmal bestiegen, wohl weil es unterwegs keine Stützpunkte gibt, die Anstiege alle steil sind und auch keine wirkliche Kletterrouten existieren. Mit gefallen solche Berge die auch noch eine hervorragende Aussicht haben (obwohl ich keine hatte auf dem Gipfel). Besonders schön war die Besteigung über den spannenden alten Bergwerkweg mit Biwak oberhalb. Vom Biwak ging ich über den Piz Starlera zum Einstieg der Piz Grisch Normalroute den ich bei Tagesanbruch erreichte. Die Schlüsselstelle mit etwas heikler Kraxelei im Abstieg war dann auf der Normalroute die Felsstufe in den Geröllkessel Pariel, danach war die Besteigung über den Südgrat zum Westgipfel und der Übergang zum Hauptgipfel reinster Genuss. Eben, Grischun Alpin vom Feinsten!
Allgemeines zum Piz Grisch:
Der 3060m hohe Piz Grisch liegt nordöstlich von Innerferrera (1481m) im Kanton Graubünden. Der Berg gehört zu den Oberhalbsteiner Alpen und wird eher selten besucht obwohl er vor allem gegen Westen eine Aussicht mit aussergewöhnlicher Fernsicht hat. Die Dominanz vom Piz Grisch beträgt zum 6,6km entfernten Piz Forbesch (3261,8m) und die Schartenhöhe ist 547m was ihn zu einem sehr selbstständigen Berg macht.
Der Berg besteht aus dem 3022m hohen Westgipfel und dem östlichen Hauptgipfel. Nach Norden fällt der Doppelgipfel in einer über 250m hohen Nordwand zum kleinen Gletscher „Glatscher da Sut Fuina“ ab. Gegen Süden hat der Berg ebenfalls zwei Felsstufen mit dem dazwischen liegenden Geröllfeld „Pariel“. Nachbargipfel sind im Westen der Piz la Mazza (2815,2m), Piz Alv (2854,5m) im Südosten und Piz Starlera (2735m) im Süden bei dem anfangs des 20.Jahrhunderts Eisen und Mangan abgebaut wurde.
Die erste dokumentierte Besteigung erfolgte 1861 durch Christian Hössli 1861 anlässlich einer Adlerjagd. Hirten hatten den Gipfel allerdings schon früher erreicht. Die an häufigsten begangene Route (Schwierigkeit T5 / WS-; Fels I+) auf den Gipfel ist aus Süden über Pariel, Südgrat und Westgipfel. Als einfachste, aber mühsame Route (T4 / L) gilt die Flanke des Nordostgrates. Auch alle anderen Anstiege über die Grate sind nicht besonders schwierig: Nordwestgrat (WS), Nordostgrat (WS) und Südostgrat (WS-).
Die Tour
TAG 1 (20.8.): Für die genaue Routenführung verweise ich auf die Beschreibung der Fotos und dem beigelegten Kartenausschnitt. Dank bisherigen HIKR-Besteigungen vom Piz Grisch entdeckte ich die spannendste Anstiegsroute über den alten Bergwerkweg durch die Felsflanke Paré Granda in der Südflanke vom Piz Starkera die ich absolut weiterempfehlen kann. Von Innerferrera gelangte ich mit lockerem Einlaufen auf die Alp Bleis. Nach einer Rast ging es von dort nur noch steil und meistens weglos hinauf. Ich wanderte über Alpweiden zur Rinne vom Val Puspes. Der alte Weg würde nun westlich der Rinne verlaufen, ich stieg direkt darin 90 Höhenmeter hoch bis 2140m was sehr gut ging und sehr effizient war. Dort würde der Weg die Rinne queren und ich stand am Einstieg der Wand Paré Granda durch die sich der alte Bergwerkweg bis auf 2505m durchschlängelt. Der alte Pfad ist nur stellenweise sichtbar, lediglich wenige Steinmännchen und wenige einzementierte Eisenstangen weisen ungefähr den Weg. Geklettert werden muss eigentlich nie, doch ist die Route oft sehr steil über Grasbänder und einige Rinnen, Auf 2250m ging ich bei einer Kehre nach Osten zu früh direkt hinauf und verlor etwas Zeit für die Suche nach der richtigen Route. Schlussendlich war es mir aber egal, denn ich durchstieg die Wand ohne Zeitdruck mit schwerem Gepäck. Direkt beim Ausstieg von Paré Granda entdeckte ich eine Quelle mit einer schönen kleinen Grasfläche zum Biwakieren. Spontan entschloss ich dort mein Lager aufzuschlagen.
TAG 2 (21.8.): Nach einer gemütlichen und erholsamen Nacht war ich bei hellem Mondlicht doch überrascht wie viel Wolken es hat. Alle hohen Berge waren im Wolken gehüllt und auch in den Täler unten zogen Wolkenfetzen als Nebel umher. Ich brach noch in der Dunkelheit auf und erreichte über Grashänge um 6 Uhr morgens rasch den Piz Starlera in der Dämmerung. Nun zeigte sich der Piz Grisch erstmals – natürlich mit Wolkendeckel! Vom Piz Grisch wanderte ich hinüber zum Einstieg der Normalroute hinauf zum Geröllkessel Pariel. Gleich zu Beginn ist die Schlüsselstelle der Tour über den Felsgürtel. Das Klettern ist einfach, doch liegt viel feiner Schutt herum und der Boden war feucht. Konzentriert überwand ich die Stelle, danach war der Aufstieg einfach und reinster Genuss. Über eine Geröllrampe von Pariel stieg ich zum Südgrat hoch. Der Grat zum Westgipfel ist im unteren Teil noch mit Gras bewachsen, weiter oben besteht er aus festen Granitblöcken über die der Aufstieg mächtig Spass machte. Auf dem Vorgipfel sah ich durch Nebelfetzen nun den Hauptgipfel. Die Wolken und die aufgegangene Sonne ergaben eine mystische und schöne Stimmung. Ich folgte meist direkt dem schönen Grat zum Hauptgipfel, nur nach der Einsattelung weichte ich kurz nach Süden aus bei einem Felsaufschwung. Schon kurz darauf stand ich auf dem höchsten Punkt mit Steinmann und Gipfelbuchbüchse. Wegen Wolken hatte ich kaum Aussicht, doch der tolle Aufstieg war schon Faszination genug. Ich bleib etwa eine halbe Stund auf dem Piz Grisch. Der Abstieg zum Biwak war wiederum Genuss, einzig bei der Schlüsselstelle musste ich mich nochmals konzentrieren da dort ein Ausrutscher böse Folgen gehabt hätte. Auf dem Rückweg zum Biwak ging ich nicht mehr über den Piz Starlera sondern querte einfach auf Schafwegen dessen Osthänge. Rasch räumte ich mein Biwakmaterial in den Rucksack und sogleich ging es über den Bergwegweg durch die Felswand wieder hinunter. In der Wand war nochmals Konzentration gefragt da das Gras of feucht und rutschig war wegen Tau der letzten Nacht. Schliesslich war ich um Mittag wieder in Innerferrera wo ein kühles Calanda die herrliche Tour abschloss.
Tour im Alleingang.
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.
Gemäss SAC-Tourenführer und Eintragungen im Gipfelbuch wird der Piz Grisch jährlich nur etwa zehnmal bestiegen, wohl weil es unterwegs keine Stützpunkte gibt, die Anstiege alle steil sind und auch keine wirkliche Kletterrouten existieren. Mit gefallen solche Berge die auch noch eine hervorragende Aussicht haben (obwohl ich keine hatte auf dem Gipfel). Besonders schön war die Besteigung über den spannenden alten Bergwerkweg mit Biwak oberhalb. Vom Biwak ging ich über den Piz Starlera zum Einstieg der Piz Grisch Normalroute den ich bei Tagesanbruch erreichte. Die Schlüsselstelle mit etwas heikler Kraxelei im Abstieg war dann auf der Normalroute die Felsstufe in den Geröllkessel Pariel, danach war die Besteigung über den Südgrat zum Westgipfel und der Übergang zum Hauptgipfel reinster Genuss. Eben, Grischun Alpin vom Feinsten!
Allgemeines zum Piz Grisch:
Der 3060m hohe Piz Grisch liegt nordöstlich von Innerferrera (1481m) im Kanton Graubünden. Der Berg gehört zu den Oberhalbsteiner Alpen und wird eher selten besucht obwohl er vor allem gegen Westen eine Aussicht mit aussergewöhnlicher Fernsicht hat. Die Dominanz vom Piz Grisch beträgt zum 6,6km entfernten Piz Forbesch (3261,8m) und die Schartenhöhe ist 547m was ihn zu einem sehr selbstständigen Berg macht.
Der Berg besteht aus dem 3022m hohen Westgipfel und dem östlichen Hauptgipfel. Nach Norden fällt der Doppelgipfel in einer über 250m hohen Nordwand zum kleinen Gletscher „Glatscher da Sut Fuina“ ab. Gegen Süden hat der Berg ebenfalls zwei Felsstufen mit dem dazwischen liegenden Geröllfeld „Pariel“. Nachbargipfel sind im Westen der Piz la Mazza (2815,2m), Piz Alv (2854,5m) im Südosten und Piz Starlera (2735m) im Süden bei dem anfangs des 20.Jahrhunderts Eisen und Mangan abgebaut wurde.
Die erste dokumentierte Besteigung erfolgte 1861 durch Christian Hössli 1861 anlässlich einer Adlerjagd. Hirten hatten den Gipfel allerdings schon früher erreicht. Die an häufigsten begangene Route (Schwierigkeit T5 / WS-; Fels I+) auf den Gipfel ist aus Süden über Pariel, Südgrat und Westgipfel. Als einfachste, aber mühsame Route (T4 / L) gilt die Flanke des Nordostgrates. Auch alle anderen Anstiege über die Grate sind nicht besonders schwierig: Nordwestgrat (WS), Nordostgrat (WS) und Südostgrat (WS-).
Die Tour
TAG 1 (20.8.): Für die genaue Routenführung verweise ich auf die Beschreibung der Fotos und dem beigelegten Kartenausschnitt. Dank bisherigen HIKR-Besteigungen vom Piz Grisch entdeckte ich die spannendste Anstiegsroute über den alten Bergwerkweg durch die Felsflanke Paré Granda in der Südflanke vom Piz Starkera die ich absolut weiterempfehlen kann. Von Innerferrera gelangte ich mit lockerem Einlaufen auf die Alp Bleis. Nach einer Rast ging es von dort nur noch steil und meistens weglos hinauf. Ich wanderte über Alpweiden zur Rinne vom Val Puspes. Der alte Weg würde nun westlich der Rinne verlaufen, ich stieg direkt darin 90 Höhenmeter hoch bis 2140m was sehr gut ging und sehr effizient war. Dort würde der Weg die Rinne queren und ich stand am Einstieg der Wand Paré Granda durch die sich der alte Bergwerkweg bis auf 2505m durchschlängelt. Der alte Pfad ist nur stellenweise sichtbar, lediglich wenige Steinmännchen und wenige einzementierte Eisenstangen weisen ungefähr den Weg. Geklettert werden muss eigentlich nie, doch ist die Route oft sehr steil über Grasbänder und einige Rinnen, Auf 2250m ging ich bei einer Kehre nach Osten zu früh direkt hinauf und verlor etwas Zeit für die Suche nach der richtigen Route. Schlussendlich war es mir aber egal, denn ich durchstieg die Wand ohne Zeitdruck mit schwerem Gepäck. Direkt beim Ausstieg von Paré Granda entdeckte ich eine Quelle mit einer schönen kleinen Grasfläche zum Biwakieren. Spontan entschloss ich dort mein Lager aufzuschlagen.
TAG 2 (21.8.): Nach einer gemütlichen und erholsamen Nacht war ich bei hellem Mondlicht doch überrascht wie viel Wolken es hat. Alle hohen Berge waren im Wolken gehüllt und auch in den Täler unten zogen Wolkenfetzen als Nebel umher. Ich brach noch in der Dunkelheit auf und erreichte über Grashänge um 6 Uhr morgens rasch den Piz Starlera in der Dämmerung. Nun zeigte sich der Piz Grisch erstmals – natürlich mit Wolkendeckel! Vom Piz Grisch wanderte ich hinüber zum Einstieg der Normalroute hinauf zum Geröllkessel Pariel. Gleich zu Beginn ist die Schlüsselstelle der Tour über den Felsgürtel. Das Klettern ist einfach, doch liegt viel feiner Schutt herum und der Boden war feucht. Konzentriert überwand ich die Stelle, danach war der Aufstieg einfach und reinster Genuss. Über eine Geröllrampe von Pariel stieg ich zum Südgrat hoch. Der Grat zum Westgipfel ist im unteren Teil noch mit Gras bewachsen, weiter oben besteht er aus festen Granitblöcken über die der Aufstieg mächtig Spass machte. Auf dem Vorgipfel sah ich durch Nebelfetzen nun den Hauptgipfel. Die Wolken und die aufgegangene Sonne ergaben eine mystische und schöne Stimmung. Ich folgte meist direkt dem schönen Grat zum Hauptgipfel, nur nach der Einsattelung weichte ich kurz nach Süden aus bei einem Felsaufschwung. Schon kurz darauf stand ich auf dem höchsten Punkt mit Steinmann und Gipfelbuchbüchse. Wegen Wolken hatte ich kaum Aussicht, doch der tolle Aufstieg war schon Faszination genug. Ich bleib etwa eine halbe Stund auf dem Piz Grisch. Der Abstieg zum Biwak war wiederum Genuss, einzig bei der Schlüsselstelle musste ich mich nochmals konzentrieren da dort ein Ausrutscher böse Folgen gehabt hätte. Auf dem Rückweg zum Biwak ging ich nicht mehr über den Piz Starlera sondern querte einfach auf Schafwegen dessen Osthänge. Rasch räumte ich mein Biwakmaterial in den Rucksack und sogleich ging es über den Bergwegweg durch die Felswand wieder hinunter. In der Wand war nochmals Konzentration gefragt da das Gras of feucht und rutschig war wegen Tau der letzten Nacht. Schliesslich war ich um Mittag wieder in Innerferrera wo ein kühles Calanda die herrliche Tour abschloss.
Tour im Alleingang.
Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.
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