Roteck 2931m - Ohne große Schwierigkeiten


Publiziert von georgb , 22. August 2024 um 12:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1850 m

Uns fällt nichts besseres ein, als wieder ins Pfunderer Tal zu ziehen, andere Optionen passen heute einfach nicht. Außerdem warten in Pfunders noch ein paar Gipfel auf uns. Mir fehlt das Roteck und die Dannelspitze wird von den Einheimischen Dandlspitz genannt, das ist natürlich ein Muss für einen Dandl!?
Wir finden im Internet eine Beschreibung, anscheinend kann man den Kamm dazwischen "ohne große Schwierigkeiten" überschreiten. Auch Cammelli gibt I-II an, das sollte im Bereich unserer Möglichkeiten liegen!?
Doch vorher zieht es uns zur Sentealm und zur Weisswand, auch so kann man die Dandlscharte und den Dandlspitz erreichen, mit ein wenig Auf und Ab. Der angekündigte Sonnenschein braucht noch bis er Pfunders erreicht und dazu bläst ein empfindlich kalter Wind. Bald sind die Füße nass und wir legen zusätzliche Schichten an.
Die Überschreitung der Weisswand und der Weissensteinspitze wäre ein wunderschönes Unternehmen ecco, in wildem, felsigen Gelände und mit herrlichen Ausblicken. Aber die ungemütlichen Bedingungen trüben die Laune und wir sind froh, als wir in der Dannelscharte und in den ersten zaghaften Sonnenstrahlen stehen.
Hier beginnt unsere eigentliche Tour, wir folgen kurz dem Pfunderer Höhenweg nach Westen und steigen dann der Dannel-, bzw. Dandlspitze entgegen. Ein Felsriegel steht im Weg (I+), man könnte ihn aber auch umgehen.
So steht Dandl auf dem Dandlspitz und das Roteck wartet. Mit der Internetbeschreibung von bergportal im Kopf steigen wir dem ersten Felsabsatz entgegen. Ohne Schwierigkeiten kommen wir hier aber nicht weiter, da hängt eine Schlinge und wir weigern uns, in dem brüchigen, ausgesetzten 2er Gelände abzusteigen!? Es braucht eine Umgehung auf der Westseite und wenig später stehen wir wieder auf dem Kamm. Wir übersteigen ein paar Erhebungen, umgehen einen Gendarm, alles im I/IIer Schwierigkeitsgrat, so gefällt uns das.
Das Roteck ist bald zum Greifen nahe, nur ein kurzer Absatz muss noch abgeklettert werden, angeblich auch "ohne große Schwierigkeiten"!? Dandl steigt voraus und schaut sich um. "Hier gehts nicht weiter!" höre ich und wo Dandl umdreht, geht es ohne große Schwierigkeiten definitiv nicht weiter. Ich habe nichtmal den Mut, mir die Stelle aus der Nähe anzuschauen!!!
Wir fragen uns, wie der Kollege von bergportal diese Stelle gemeistert hat und suchen eine Umgehung. Nach ein paar heiklen Querungen und viel Abstiegsmetern stehen wir in dem Kessel unter dem Roteck. Wir beraten... Es sind noch 350 Höhenmeter und der Tag ist fortgeschritten!
Trotzdem nehmen wir die Beine unter die Arme, den Kopf tief und steigen weiter. Von hier ist der Aufstieg tatsächlich ohne große Schwierigkeiten im Gehgelände möglich und nach einer knappen Stunde stehen wir am Roteck. Haben wir es trotzdem noch geschafft, warum einfach, wenns auch schwierig geht!? Die unrealistischen Beschreibungen wirken natürlich noch nach, geholfen haben sie uns nicht, im Gegenteil!
Nach kurzer Rast steigen wir über den Westgrat ab, dort steht sogar ein Steinmännchen und Trittspuren sind zu erkennen. Ein paar Felsen müssen über- oder umstiegen werden (I) und dann stehen wir in dem weiten Kessel über der Engbergalm. Eine faszinierende, beinahe magische Gegend, nur ein paar Kühe schauen uns verdutzt an. Hier bewegt sich niemand, erst am Pfunderer Höhenweg treffen wir heute die ersten Wanderer.
Wir folgen den Viehsteigen und stoßen auf den langweiligen Wirtschaftsweg nach Dun. Dandl vermisst sein E-bike, aber auch zu Fuß kommen wir ohne große Schwierigkeiten zurück zum Auto ;-)

Tourengänger: georgb


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