Gitzitritt und Buochserhorn


Publiziert von TomClancy , 8. Dezember 2009 um 22:34.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:20 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1361 m
Abstieg: 1361 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Postauto von Stans nach cff logo Buochs, Post

Auf der Rückfahrt von einem interessanten Kurs in Chur packt mich zum möglicherweise letzten Mal in diesem Herbst die Wanderlust. Den Chef anrufen, einige Dispositionen treffen und der Freitag ist "freigeschaufelt".  Da meine Mutter uns anlässlich ihres Geburtstags zum Kaffee eingeladen hat, soll es etwas Halbtägiges mit ÖV sein. So beehre ich wieder einmal das Buochserhorn. Ich entscheide mich für die Variante via Gitzitritt.

Im Nebel komme ich um 0900 Uhr in Buochs an. Zügigen Schrittes geht's unter der Autobahn durch Richtung Berg. Ich folge dem Ribibach und staune über das gewaltige Ausmass der fertiggestellten Verbauungen, die das Dorf vor den Naturgewalten schützen. Das Jahrhundertwerk wird mit der Ribikapelle vervollständigt, die seit über hundert Jahren für den geistlichen Beistand sorgt. Den Ribibach treffe ich auf meiner Tour noch einige Male an.

Auf angenehmen Wegen geht es am Forsthaus Stutzboden vorbei immer höher hinauf. Der Weg ist gut markiert (blau-weiss). Aus der Ferne hört man die Forstarbeiter arbeiten. Sie transportieren mit einer Seilbahn das Holz aus dem unwegsamen Gelände ab. Bei der Schutzhütte Ribihuisli gibt es die letzte Gelegenheit den Wasservorrat aufzufüllen. Danach kommt der lang ersehnte Gitzitritt. Bis jetzt war der Weg nicht sonderlich spektakulär. Was jetzt folgt, ist aber wirklich spannend. Quer durch die Felsbänder unterhalb des Guberentossen zieht sich der gut sanierte Weg. Wer weiss, wie schwer eine Drahtseilstruppe ist, kann ermessen, wieviel Schweiss wohl für die Sanierung geflossen ist. Aber so sind sie halt die Nidwaldner: gutherzige Stieregrinde, die sich nicht so schnell von einem Vorhaben abbringen lassen, wenn sie sich einmal darauf eingelassen haben. So habe ich sie jedenfalls kennen und schätzen gelernt. Der Weg führt steil nach oben, sogar zwei Leitern sind verbaut!

Auf dem Grat angekommen, geniesse ich den Blick ins weite Rund. Viele Bekannte von dies- und letztjährigen Touren grüssen herüber. Der Weg zum Gipfel ist zum Teil ziemlich stotzig, aber immer gut zu meistern. Schon bald bin ich beim mächtigen Gipfelkreuz und geniesse mein Mittagessen und den tollen Rundblick. Was mich am Buochserhorn immer wieder fasziniert, ist die Nähe der Zivilisation und die gleichzeitige Abgeschiedenheit. Bis jetzt bin ich seit Buochs keiner Menschenseele begegnet.

Der Abstieg in der Herbstsonne über die Ochsenweid und das Arhölzli ist angenehm. Beim Arhölzli werde ich sehr freundlich empfangen. Der Älpler bietet mir ein ordentliches Kafi Zwätschge an. Auf meine Frage was ich ihm zahlen könne, antwortet er "Trink zwerscht emol, öber s'zahle rede mer de speter." So lasse ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen und schaue ihm beim rueppnen (Holz schälen) zu. Er ist gerade dabei einen neuen Turner für sein Chäskessi anzufertigen.

Der Aufbruch fällt mir schwer, zu gerne hätte ich noch etwas geplaudert und Kafi getrunken. Schon bald geht hinter dem Stanserhorn die Sonne unter. Der Rest des Rückwegs nach Oberdorf ist dann etwas kühler, da auch noch der Wind einsetzt.


Tourengänger: TomClancy


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