Buochserhorn 1807m (via Gitzitritt), Musenalp 1785m


Publiziert von Bombo , 8. Mai 2010 um 21:14.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 8 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1630 m
Abstieg: 1630 m
Strecke:Buochs P. 536 (Wasserreservoir bei Rübimattli) - Bawald - Buggenried - Forsthaus - Ribihuisli - Gitzitritt - Guberentossen - Buochserhorn - Bleikigrat - Rätzelen - Musenalper Grat - Ober Musenalp - Wanderweg Richtung Bleiki - P. 1481 - Hüetleren - Arhölzli (Kafi Träsch!) - P. 1272 - P. 1034 - Buggenried - Bawald - P. 536
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Buochs - beim Kreisel hoch - auf geteerter Strasse bis P. 536 (kostenlose Parkplätze vor dem Reservoir) Es hätte auch einen grossen Parkplatz im Dorf, jedoch beschränkt auf max. 3h. Weiter gibt es Plätze beim Spar (Bushaltestelle "Post"), werden jedoch nur für "Spar"-Kunden geduldet. Am besten wäre es sowieso, man fährt hoch bis zur markanten Holzbeige bei Buggenried (dort Fahrverbotstafel, genügend kostenlose Parkplätze). Alles was unterhalb Buggenried ist, ist nicht wirklich spannend (ausser die 3 sonnigen Bänkli auf dem Dach des Reservoir...)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:LK 1:25'000, Bl 1171 "Beckenried"

Von Buochs via Gitzitritt auf's Buochserhorn und via Musenalp zurück nach Buochs

Dass ich heute mit Ausnahme von ein paar Wanderweg-Instandhalter und einzelnen Bauern keinen einzigen Wanderer angetroffen habe, erstaunte mich schon ein wenig (zugegeben, die Musenalp-Bahn ist immer noch in den "Winterferien"), gelten die Wanderungen rund ums Buochserhorn und vorallem auf der Musenalp im Sommer doch zu Recht als Wander-Klassiker. Umso mehr genoss ich diese einmalige Ruhe inmitten saftig grünen Wiesen und unzähligen Tierstimmen, welche wohl alle ein wenig den Frühling spüren.

Start beim Wasserreservoir Buochs 536m (Standort Rübimattli) und immer den blauen Markierungen nach hoch in den Bawald nach Buggenried, weiter zum Forsthaus und langsam steiler Richtung Ribihuisli 1219m. Bis hierhin ist der Weg mehr oder weniger unspektakulär und gäbe es den Gitzitritt nicht, so wäre diese Routenvariante nicht wirklich eine Empfehlung wert. Doch endlich dürfen die Hände mal wieder ein wenig gebraucht werden - sei es, um sich einfach nur an den zahlreichen Drahtseilen zu halten (mir kam's aufgrund sehr matschigen und nassen Verhältnissen entgegen) oder auch mal den einen oder andern Stein als Haltegriff zu verwenden. Markierungen sind genügend vorhanden und meiner Meinung nach können auch Ungeübte, dank oben erwähnten Drahtsicherungen, sich an den Gitzitritt wagen.

Nach dieser attraktiven Aufstiegsvariante erreicht man den Grat in der Nähe von Guberentossen, und folgt nun südwärts, inkl. Vernichtung von ein paar Höhenmeter beim Guberengrätli P. 1516. Der markierte Weg verläuft nun weiterhin dem Grat entlang hoch zum Buochserhorn 1807m, wo ein grosses Gipfelkreuz mit 2 Bänkli und einer Feuerstelle auf einem wartet (sogar ein paar Prügel Holz sind vorhanden, jedoch aktuell durchnässt).

Die Aussicht war alles andere als berauschend - je nachdem in welche Richtung ich schaute, aber auf einer Talseite hatte es immer eine graue Wand davor. Mal war es im Norden über der Buochser Allmend, dann wieder im Süden , wo ich eigentlich gerne meine Fortsetzung vorausgeschaut hätte (wenigstens konnte ich später bei schönem Wetter zurückschauen...).

Nach einer ausgiebigen Pause (bis zum Gipfel hatte ich übrigens rund 2h reine Marschzeit) zog ich weiter nach Bleikigrat 1592m und dort zwar nicht mehr auf markierten, jedoch klar ersichtlichen Pfadspuren über die Rätzelen auf den Musenalper Grat. Die Rätzelen ist meiner Meinung nach die schönste und spannendste Etappe in dieser Tour - endlich geht es auch mal ein bisschen "wild" und "urchig" zu und her, die Hände dürfen für einzelne Kletterstellen im I. Grat eingesetzt werden und hin und wieder muss man auch den Bauch einziehen, wenn sich der Pfad durch sehr enge Felskanten windet. Der Musenalper Grat mit dem Aussichtspunkt bei P. 1776 ist dann wieder ein Mix aus Wiesen und Matsch, jedoch eröffnet dieser ab P. 1785 eine schöne Aussicht auf die Ober Musenalp mit den Höfen und den saftig grünen Wiesen rund herum. Hier lässt es sich im Sommer ganz bestimmt stundenlang verweilen!

Nach einer weiteren Pause folgte ich dem markierten Wanderweg richtung Bleiki - dieser zieht von der Musenalp östlich vorbei am Stollen 1742m und sticht dann steil hinunter entlang der Südwest-Wand der Rätzelen. Der schöne Wasserfall dürfte den einen oder anderen bei dieser Abstiegsvariante zum Fotografieren zwingen. Man kommt aus dem Wald, erreicht eine Alphütte und steht dann bei P. 1481.

Von hier könnte man - je nach Müdigkeit - nach Niederrickenbach absteigen, wo dann die Möglichkeit besteht mit der Luftseilbahn nach Dallenwil hinunter zu gondeln. Von dort müsste man dann aber mittels Postauto nach Buochs zurückdüsen. Ich entschied mich für die Variante "per Pedes", vorallem weil ich wusste, dass man bei der Alp Arhölzli gute Kafi Träsch kriegt... So folge ich also der Strasse, komme an Hüetleren vorbei und erreiche wenige Minuten später die besagte Alp Arhölzli 1388m, wo gerade der Alphöhi einige Reparaturen unternimmt. Ich sei der einzige weit und breit, meint er, aber ein Kafi hätte er für mich auf alle Fälle noch eines bereit... Er bringt die Kaffeekanne, stellt eine Schüssel mit Zucker und eine Flasche Träsch auf den Tisch - hier oben darf noch jeder sein Gebräu selbst zusammen mixen. Zugeben, nach dem Träsch hatte ich nicht mehr den selben Tritt wie davor, aber es ging ja sowieso nur noch nach Hause :-) Ah ja, man darf ruhig den verlangten Kafi-Preis verdoppeln - denn für diese Summe würde man im Unterland nicht einmal eine leere Tasse kriegen!

Der Abstieg geht nun auf markiertem Weg vorbei an P. 1272, P. 1034 und trifft wieder auf den Aufstiegsweg unterhalb dem Forsthaus. Somit weiter via Buggenried, Bawald, für mich dann noch eine kurze Einkehr in der Kapelle, und hinunter zum Reservoir 536m, wo 3 Bänkli auf dem Dach warten, von Sonnenhungrigen besessen zu werden (mittlerweilen war es traumhaftes Frühlingswetter).


Fazit: Schöne, einsame Frühlingstour, spannend vorallem der Gitzitritt und der Aufstieg zur Musenalp via Rätzelen. Die Tour in umgekehrter Reihenfolge kann ich wegen der Einkehr im Arhölzli nicht empfehlen :-)

Reine Marschzeit: zwischen 4h 30min und 4h 45min, wobei der Aufstieg eher gemütlich war, während dessen der Abstieg nach dem Arhölzli in flottem Tempo geschah.



Tourengänger: Bombo


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Kommentare (1)


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alpinos hat gesagt: Wunderbar!
Gesendet am 8. Mai 2010 um 21:31
Vielen Dank für Deinen Tourenbericht! Wir brühten seit ner Weile über Karten und Berichten und da kam Dein ausführlicher Bericht gerade recht. Wir werden die Tour für morgen mal in Betracht ziehen.
Viele Grüße,
A&R.


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