Auf und Ab in Lang und Weit


Publiziert von ZHB , 15. Juli 2024 um 07:22.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:14 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   CH-GR   A 
Zeitbedarf: 16:30
Aufstieg: 3060 m
Abstieg: 2760 m
Strecke:34km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW aufgrund des frühen Startzeitpunkts

Nach einem passiven Samstag sollte eine aktiver Sonntag her mit möglichst vielen Höhenmetern und der Option auf eine Tour mit über 3000 Höhenmetern im Aufstieg.

Als Option schwebten mir seit langem zwei Varianten im Kopf herum::

  • Umrundung des Glärnisch: Luchsingen - Schwander Sienen - Vorder Glärnisch - Klöntaler See - Zeinenfurggl
  • Tour um das Martinsloch: Elm Tschinglenbahn - Mittagshoren - Martinsmaadhütte - Laaxer Stöckli - Ofen - Abstieg Il Vonn - Segnespass - Elm Tschinglenbahn

Aufgrund des skitourseitigen sehr guten Winters in hohen Lagen, schloss ich beide Touren jedoch aus, da dort noch recht viel Schnee liegen dürfte und ich keine Motivationen  hatte Eispickel und Steigeisen mitzunehmen, sowie die Bedingungen mir zu unbekannt waren.


Kurzfristig fiel mir ein, dass in Liechtenstein so gut wie alles schneefrei sein sollte, was mehrere Besuche in den vergangenen Wochen mehr bestätigten, so bastelte ich mir die heutige Tour zusammen.

Mit viel Vorschlaf ausgestattet kurvte Ich nach Liechtenstein – Steg, wo ich um circa 2:30 Uhr morgens eintraf und mich parat machte und wenige Minuten später los lief. 

Zuerst ging es die Rodelbahn hoch zum alten Tunnel auf asphaltierte Straße, welche ich vor dem Tunnel links verließ und mich in Richtung Chrüppel aufmachte. Ab Hier begleitete mich trief nasses Gras welches mich Bis zum Falknis begleiten sollte und meine Schuhe nach wenigen Stunden in ein mobiles Fussbad verwandelte - Gamaschen wären bei diesen Bedingungen eine gute Idee gewesen.

Der Weg bis zur Kolme - welche ich kurz bestieg - Ist an sich nichts besonderes, falls sie doch in ein, zwei Stellen wenig exponierte Stellen auf Und war bis auf einen abgezäunten Bereich, welchen ich linksseitig passierte, heute komplett Kuh frei So dass ich nicht mit plötzlich aufspringen, Bistern rechnen musste.

Ab der Kolme Wanderte die Stirnlampe langsam in den Rucksack und ich auf den Rappenstein, Auf welchem ich den Sonnenaufgang bei einer kurzen Pause genoss und gleich darauf weiter zog in Richtung Lawena. Ich Wählte hierfür den markierten Wanderweg, alternativ wäre sicherlich möglich, auch direkt vom Gipfel ins Lawena Zu steigen auf Schaftritten. Aufgrund der weiterhin vorliegenden Nässe der Gräser, schlug ich dies heute aus.

Im Kessel der Alp Lawena querte ich auf dem höhengleichen Weg in Richtung Punkt 1814, dieser Weg wird wohl recht wenig begangen, was ich aufgrund des hüfthohen nassen Grases vermute, welches nun meine Hose bis zur Hüfte auch in Wasser tränkte. Ein Rasenmäher könnte die Tourenaustattung hier sinnvoll ergänzen ;), zumal die biologischen Mäher sich auf der anderen Zaunseite befanden. Hier füllte ich auch erstmals und für heute letztmals meine Wasservorräte auf, welche meine zuckrigen Flüssigmalzeiten ergänzen sollten - zuvor gab es entsprechend dem Gratverlauf geschuldet keine Wasserquellen ohne vom Grat nennenswert abzusteigen.

Aalsbald ich mit dem Wiederaufstieg hoch zum Guschastattel begonnen hatte, empfing mich dort die Sonne und drei Herdenschutzhunde. Letztere befanden sich zum Glück jenseits des Schafzauns und wurden gerade vom Alpler zum zu Morge' eingesammelt. Den Bergwanderweg verliess ich auf dem blau-weissen Wanderweg. 

Etwas vorsichtig, ob des weiterhin nassen Grases stieg ich eben jenen Alpinwanderweg hoch, passierte dabei die Gedenktafel der abgestürtzem Person, an welcher die erste gesicherte Passage auf ca. 2400 hm beginnt. Kurz darauf, die erste Gruppe Steinböcke, welche auf einem Vorsprung etwas abseits des Wanderweges sassen. Nachfolgend erwartet, einen prättigauer Brösel in seiner feinkörnigen Sorte als Wanderwegunterlage. Alsbald setzten hier weitere Sicherungen ein welche einen über die steilen Flanken geleiten, welche ich heute gerne annahm. 

Um circa 9:00 Uhr traf ich - als vermutlich zweiter des Tages -  am Falknis ein und stieg nach einer Sonnencremepause ins Fläscher Tal via Fläscher Fürggli ab und wanderte an den drei Seen vorbei, bis ich nach dem letzten See mit einem ständigen auf und ab, auf einem wohl selten begangenden Wanderwegteil schliesslich die Fahrstrasse zur Alp Ijes erreichte. Diese führt durch zwei Tunnel, und quält auf Grund ihrer kurzweiligkeit einen nicht unnötig lange, nach kurzer Zeit ist bereits die Alp Ijes erreicht. Vor der Alp Ijes Mach dich eine erste Pause und führte Kohlenhydrate und Zucker in rauen Mengen nach, so dass der folgende Aufstieg mir leicht fiel.

Von dort folge ich dem Wanderweg in Richtung Bartümeljoch / Schesaplanahütte. Der leicht ansteigender Weg ist zuerst ein Quad Weg, welcher sich dann in ein klassischen Wanderweg transformiert und einen effizient zum Abzweig Richtung Bartümeljoch bringt.

Diesen Abzweig nehme ich, dieser weist mehr oder weniger ohne Pfadspuren direkt die Wiese hoch, da der alte Wegrechter Hand abgerutscht ist, und verliert sich bis zum Bartümeljoch aus Perspektive des aufsteigenden, mehrmals. Auf dem Weg zum Joch ging ich noch kurz vor zum Hüttli, welches jedoch heute bewohnt war, sodass ich kurz davor umdrehte um nicht zu stören.
Im allgemeinen wird der Weg auch als Mountainbikeroute verwendet - vor allem in Richtung Schweiz, wobei die mir entgegenkommen, den Mountainbiker aufgrund der Steilheit Ihr Gefährt jeweils bergab schoben. Dieser Wanderweg hoch zum Joch, ist ein kleines Bijou hinsichtlich der Landschaft.

Nach dem Bartümeljoch führt der Wanderweg auf österreichisch Gebiet in die entgegengesetzte Richtung meines Ziels, welchen ich jedoch gezwungenermaßen Folgte – die Option über den Grad, direkt zum Naafkopf schlug ich aus, da ich vermutete, dass ich auf dem Weg dorthin, viele und steile Schneefelder passieren müsste. Rückblickend wäre dies die bessere erfolgsversprechendere Wahl gewesen. Ich folgte also dem Liechtensteiner Höhenweg, umging dabei ein grosses steiles Schneefeld oberhalb. Bis etwa auf die Hälfte der Strecke zwischen der Pfälzer Hütte und dem Bartümeljoch , hier begann ich, direkt hoch zum Naafkopf mich zwischen den Schneefällen hoch zu mogeln. Auf dem Weg dorthin kam mir eine Dreiergruppe entgegen, welche den ostseitigen Abstieg Vom Naafkopf gespurt hatte, was im Rahmen eines kurzweiligen Gespräches aus österreichischer Perspektive wohl ein weiterer Anstieg sei - Dieser stellt wohl bei vielen Schneefeldern am Naafkopf eine variable - Subjektiv sichere Alternative zum Normalweg dar, mehr dazu gleich.

Während des Direktaufstiegs traf ich auf eine mehr und mehr bröselige Unterlage und nassen geneigten Felsfläche stand. Hier brach ich den Versuch ab, auf den Naafkopf zu steigen und stieg etwas ab, um auf exponierten grünen Matten, nach dem versehentlichen vertreiben einer Gruppe von Steinböcken, die Abstiegsversuche auf dem Normalweg von der Pfälzer Hütte der Naafkopf Absteiger auf einem heiklen im Schneefeld bei einer weiteren Nahrungsaufnahme mit Besorgnis beäugte.

Im Anschluss stieg ich zum Liechtensteiner Höhenweg ab und in der Folge zur Pfälzer Hütte, der Weg dorthin ist jedoch im letzten Viertel vor der Pfälzer Hütte mehrfach abgerutscht, und es fanden sich nur schmale, Tritte auf dem ehemaligen Weg - wobei diese die ideale Melange aus Feuchtigkeit und Trockenheit hatten, teil, welches das vorankommen meinerseits verlangsamte, erwartete ich doch hier mehr oder weniger eine Wanderautobahn. Den Spuren zu urteilen, sind eine Handvoll Mountainbiker, wagemutig zu Fuss und das Velo in der linken Hand? Diesen Weg in die entgegengesetzte Richtung des Bartümeljoch gegangen.

An der Pfälzer Hütte angekommen, besorgte ich mir, trank, um davon gestärkt den letzten Aufstieg zum Augustenberg in Angriff zu nehmen. Auf dem Weg dorthin besuchte ich noch den eigentlich höheren Punkt 2365 Vor dem Augustenberg, welcher ganze 5 m höher ist.

Ab dem Augustenberg Folgte der lange Abstieg, Richtung Malbun – Angemerkt sei an dieser Stelle, dass es noch einen kürzeren Weg gibt, welcher westlich vom Augustenberg Als unmarkierter Weg (T4) Richtung Richtung Silberhorn und Tälihöhi führt, welcher wohl streckenmässig deutlich kürzer ist, als der sichelförmige Normalabstieg vom Augustenberg. Hinter dem Spitz traf ich auf ein Schneehuhn mit Küken, welches unmittelbar auf dem Weg sass um dieses nicht zu stören, versuchte ich, es zu umgehen. Dieses versuchte jedoch, sich gegenüber mir zu verteidigen und vereitelten auf den nächsten 50 m weitere Umgebung Versuche meinerseits bis es endlich die Hoffungslösigkeit einsah und vom Weg wich, ich hoffe das ist danach wieder ihr Küken gefunden hat.

Nach circa 16 1/2 Stunden Wanderzeit inklusive Pausen kam ich in Malbun An, wo ich kurz noch den Essens- und Getränkeautomaten der Postautohaltestelle „plünderte“ Und wenige Minuten später ins Postauto stieg, um runter nach Steg zu fahren.

Fazit:
Definitiv eine lange Tour, bedingt durch die mehreren zwischen Aufstiege und Zwischenabstiege ist diese Tour vom Gefühl her nicht so knieintensiv wie andere Touren mit beispielsweise 2000 oder mehr Höhenmetern abstiegen en Bloc. Die langen Flachpassagen - Fläscher Tal, Liechtensteiner Höhenweg oder der Schlussabstieg ab Augustenberg machen die Tour jedoch sehr zeitintensiv, zumindest bei der Begehung mit meinen Bergschuhen.







Tourengänger: ZHB
Communities: Monstertouren


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