Gehrenspitze (2163m)


Publiziert von Tef , 23. November 2009 um 20:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:vom Lechtal kommend, noch bevor es nach Nesselwängle abgeht, vor einer Brücke, Parkplatz.
Kartennummer:Kompass Nr.4

Zeigte sich das Tannheimer Tal mit seinen umliegenden Bergen im Oktober bereits tief verschneit, ist nun Ende November wieder (fast) alles möglich.
Wir nutzten dies zu einer wunderschönen Tour zur Gehrenspitze, wegen seiner nach Osten zum Lechtal hin vorgeschobenen Position wohl der beste Aussichtsgipfel der Tannheimer Berge, und erweiterten die Runde noch mit der Überschreitung des Schneids und der Besteigung des Hahnenkamms. Für die Gaichtspitze reichte leider die Zeit nicht mehr.
Unglaublich einsam ist es momentan in den sonst recht überlaufenen Tannheimern. Wir hatten heute einen Traumtag erwischt.
Unten beim Parkplatz südlich vom Nesselwängle war es noch frostig, als wir starteten, doch mit jedem Meter höher wurde es wärmer. Wir folgten zunächst der Forststraße am Waldrand Richtung Nesselwängle.
Man muß jedoch nicht bis zum Ort gehen, sondern kann beim Strommasten nach rechts weglos über Wiesen hochsteigen und stößt so automatisch wieder auf den Wanderweg 416, der zunächst noch einer Forststraße folgt, ehe es nach links über eine Wiese in den Wald hinein geht. Auf dem recht ruschtig-matschigen Pfad geht es zügig bergan.
Bald kommt man zu einer Verzweigung. Nach rechts geht es zur Schneetalalpe (hier kommen wir später zurück), wir folgen dem Weg Nr. 416a Richtung "Gimpelhaus" weiter gleichmäßig bergan und kommen bei der "Einsiedlerhütte" zu einem kleinen Wiesenabsatz.
Nun geht es nach rechts über freie Wiesenhänge eben dahin. Dabei haben wir den kecken Schneid im Blickfeld (nomen est omen), ehe der Weg nach links in den grandiosen Kessel zu Füßen der Köllenspitze führt.
Wir folgen nun nach rechts dem Pfad und steigen dann schräg nach links hoch zum Sabachjoch (1860m). Hier erblicken wir erstmals die Gehrenspitze, links davon sieht man hinaus ins Alpenvorland mit der Allgäuer Seenplatte.
Rechts ginge es über den Westgrat zur Schneid hoch und könnte so über den Nordostgrat auch zum Gehrenjoch gelangen -wäre bei der jetzigen Situation die schnellere Variante gewesen. Wir wählten nämlich den Weg Nr. 417a, der leicht fallend die Nordflanke des Schneids quert und dann wieder zum Gehrenjoch (1858m) hoch führt. Und diese Nordflanke war von hart gefrorenem Schnee bedeckt, was uns nur langsam vorwärts kommen ließ.
Ab dem Gehrenjoch geht es wieder aper weiter, und zwar erst ein Stück nach Norden den Grat hoch, ehe der Weg unter den Felswänden nach Osten in den Hang führt.
Geschickt schlängelt sich der Pfad nun den steilen Schrofenhang langsam bergan, bis wir nach einer Rippe die Aufstiegrinne erreichen. Diese Rinne ist im Sommer bei Andrang extrem Steinschlag gefährdet, da es hier kein Entrinnen gibt. Heute war niemand da, zudem war die Rinne mit weichem Schnee gefüllt, so daß der Aufstieg recht problemlos vonstatten ging.
Oben ab der Scharte wechselt man auf die Nordseite. Diese war größtenteils abgeblasen, nur vereinzelt gab es Schnee oder Eisfelder, doch auf diese hieß es besonders aufpassen, da das Gelände doch recht abschüssig ist. Der Weg quert ein Stück nach Osten und steigt dann über Schrofen in leichter Kletterei (I) zum Grat empor.
Über diesen geht es dann das kurze Stück hinüber zum Kreuz, von wo man einen genialen Rundumblick genießt: Ammergauer Alpen, Zugspitze, Lechtaler und Allgäuer Alpen präsentieren sich uns, aber auch das Alpenvorland mit den Seen und den Schlössern von König Ludwig.
Nach unserer Pause steigen wir auf gleichem Weg ab zum Gehrenjoch. Von hier erklimmen wir über den etwas schmalen, aber unschwierigen Nordostgrat die Schneid (2009m) mit großem Gipfelkreuz und tollem Blick auf die Tannheimer Hauptdarsteller.
Nun folgen wir dem Westgrat ein Stück abwärts, bis in nach einem kleinen Absatz ein kaum sichtbarer Pfad in die Südflanke führt. Dieser bringt uns steil hinab ins Hochjoch (1754m), wo sich einige Wege verzweigen.
Wir bleiben am Kamm in südlicher Richtung und steigen empor zu einem Hügel, genannt Die Diezl (1817m).
Wieder geht es steil hinab ins Tiefjoch (1717m). Auch hier gehen einige Wege ab.
Wir queren in den Osthang des Hahnekamms, verlieren kurz an Höhe, um dann wieder bergan zu steigen. So kommen wir ums Eck zum Skigebiet.
Hier entscheiden wir uns wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit, nicht mehr bis zur Gaichtsüitze weiter zu gehen. Anstattdessen stiegen wir zum Hahnenkamm mit riesigem Antennenmast hoch. Nicht der schönste Berg, aber ein schöner Aussichtsplatz für eine letzte Pause, vor allem weil unser ganzer Weg zu überblicken ist.
Über tragfähigem Altschnee stiegen wir über den Nordgrat zum Tiefjoch ab und folgtem hier dem Weg nach links zur Schneetalalpe. Hier geht es noch eine Weile quer zum Hang, ehe der Pfad 416 uns im letzten Tageslicht zurück nach Nesselwängle bringt.
Ohne Schnee und Eis ist die Gehrenspitze noch etwas leichter

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 30. Juli 2011 um 19:27
Hallo, du schreibst: "Diese Rinne ist im Sommer bei Andrang extrem Steinschlag gefährdet, da es hier kein Entrinnen gibt"

Ist denn hier im Sommer (Samstags) viel los? Kann ich mir bei diesem eher unzugänglichen Berg irgendwie nicht vorstellen, die allermeisten Wanderer gehen doch (wenn sie mit der Bahn hochfahren) bestimmt eher aufs Hahnenkamm, Gaicht, Schneid?

Viele Grüße
Sven

felixbavaria hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2011 um 18:02
Wir waren letztes Jahr an einem perfekten Hochsommertag im Juli auf der Gehrenspitze, keine Leute, kein Steinschlag. Wenn doch andere Leute in der Rinne sind, würde ich notfalls warten.

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Juli 2011 um 21:01
Servus Sven,
wie Felix schreibt, ist anscheinend nicht so viel los wie auf anderen Bergen in den Tannheimern. Und warten, wenn man jemanden drin sieht, ist sicher eine gute Idee
beste Grüße
Tef


Kommentar hinzufügen»