ab Ämsigen via Ober Ruessi zu Matthorn und Pilatus Kulm
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Sehr wechselhafte Wetter- und Terrainverhältnisse treffen wir heute an: von schönen sonnigen Aus- und Tiefblicken zu wolkenverhangenen Gipfeln sowie zu teils arg tiefem Wiesensumpfgelände reicht die Palette - die Bergschuhe bedürfen danach einer äusserst gründlichen Reinigung …
Bei Sonnenschein starten wir in Aemsigen, bei der Mittelstation der Pilatus-Zahnradbahn, und machen uns nach Verlassen der WW-Tafel kurz (wiederum) auf die Suche nach dem Weiterweg - erst im nahen Wald ist ein Durchlass zu erkennen, der Weg dorthin verdient dieses Prädikat nicht …Doch einmal im Wald, wird die Streckenführung klar; länger, erst abwärts, leitet der BWW nach Stöcken.
Die leicht knifflige Überquerung des Wolfortbaches überführt zu einer Traverse im Wald, bevor ein kurzer Serpentinenanstieg zu den letzten wieder flachen Metern zum Kreuz Gross Turren (mit Rastbank - um die Aussicht ins Tal entsprechend geniessen zu können; wenn diese denn vorhanden ist …) leitet.
Bald folgen ausgangs Walds die länger anhaltend, teils sehr tiefen, von Nässe vollen, Weideabschnitte; der WW ist davon nicht ausgenommen. So mühen wir uns um die Alp auf P. 1363 herum und kämpfen uns hinüber zur Alp Unter Chretzen.
Wegverhältnisse und Feuchte ändern nun zum Besseren, sind wir doch ab hier auf einem breiten, steindurchsetzten Fahrweg unterwegs, auf welchem wir den hier „jungfräulichen“ Hüenerbach queren. Darauf holen wir weit aus, erreichen die Schleife - und Hohle Gasse - bei P. 1488; ab hier sind wir auf einem BWW unterwegs, welcher oberhalb Alp Ober Chretzen zum Waldrand und Wald leitet, oberhalb welcher die massiven Lawinenverbauungen errichtet worden sind.
Wir streben nun auf dem markierten Fahrweg P. 1596 zu, eine Tafel erinnert hier eine erste Grosslawine; ein Fahrweg zweigt hier einer weit oben gelegenen Hütte zu (auf welche uns vor kurzer Zeit auf einer unserer Touren in diesem Gebiet zwei Wanderer aufmerksam gemacht haben) - wir schalten hier eine Znünipause ein.
Alsbald setzen wir unseren erst gemächlichen Marsch fort, umrunden dabei das Hörnli / Ruessi Hörnli auf dessen Westseite.
Auf der Zufahrtsstrasse zur (wohl nicht mehr bewohnten) Alp Ober Ruessi steigen wir weiter wenig anstrengend an. Wir folgen weiterhin dem BWW, um nochmals in der wenig später folgenden Rechtskurve den Abzweig mit der beschrifteten Steinbank („Ober Ruessi - bim Nacht-Ferch“) zum Chlusband einsehen zu können.
Noch wandern wir angenehm hoch bis auf ~ 1780m, hier wechselt der Weg in einen schmalen, eher ruppigen Pfad über; noch leitet er jedoch sanft ansteigend weiter, bis auf 1830 m der Wechsel in den Steilabschnitt erfolgt. Mehrheitlich unter Wolkenbänken steigen wir nun auf eher ruppigem Terrain an zum Gratübergang (auf welchem wir später nach N wechseln werden).
Hier halten wir uns - nun nicht mehr markiert) - nach E, folgen der Spur bis kurz vor den Gipfel; diesen erreichen wir weglos - ein metallener Gipfelmast steht auf dem höchsten Punkt; weglos steigen wir kurz ab, um auf der bekannten Spur zu Gipfelkreuz und -bank Matthorn zu gelangen.
Zu kühl und windig ist es hier, so dass wir uns zurück in eine steinerne Mulde nahe des erwähnten Überganges begeben und hier unsere Mittagsrast geniessen.
Der Abstieg beginnt mit moderatem Gang in der Grasflanke, erste abschüssige Passagen weist auch dieser auf; danach setzt der zwar gut versicherte Part im sehr steilen, teils ausgesetzten Felsgelände ein - viel Mühe bekunde ich auf dem ruppigen, teils hochtrittigen Weg mit dem Fortkommen hinunter (die Kniegelenke resp. deren Instabilität und Schmerzempfinden lassen grüssen). Wieder im Grasgelände erfreuen uns Aberhunderte der Kalk-Glockenenziane und weitere Blumenfelder. So ist’s eine Freude, gemächlich den Chilchsteinen entgegen zu streben.
Ein letzter, knapp 200 Höhenmeter umfassender, Aufstieg im Geröllhang steht nun noch an, bevor wir den heute höchsten Punkt erreichen werden. Nachdem wir auf P. 1866 einer einzigen Berggängerin begegnet sind, sind wir auch hier - wie bereits vorher - ohne „Begleitung“ unterwegs. Dies ändert sich - nach dem weit ausholenden Serpentinenweg sowie dem Umgehen eines beachtlichen Restschneefeldes unterhalb der touristischen Anlagen - schlagartig. Die Touristenmenge auf Rigi Kulm ist enorm - wussten wir ja; staunen doch immer wieder - und erfreuen (und amüsieren) uns zeitweise ob der „quer“ anmutende „Fremdlinge“ - auf Pilatus Kulm gehört ein offener Horizont dazu …
Immerhin konnten wir vor dem altehrwürdigen Hotel ein längeres, interessantes Gespräch mit einem (ehemaligen) Einheimischen führen.
Nach der Rückfahrt mit der neuen Zahnradbahn (die steilste in Europa sei sie) kehren wir im Gleis 3 im Bahnhof Alpnachstad bei Dani ein - war gediegen (und aufschlussreich), dieses Wiedersehen.
⇩⇧ 1 h 25 min bis P. 1596
⇧ 1 ¼ h bis Matthorn
⇩⇧ 1 ¼ h bis Pilatus Kulm
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