Der Grubsee -Triathlon: Spazierwandern, Schwimmen und Radeln im Südöstlichsten Estergebirge


Publiziert von Vielhygler , 13. Juli 2024 um 12:54.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 8 Juni 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bikedepot am P. Grubsee; Cardepot in einer Parkbucht am Bahnhof Klais (ohne Gebühr).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Unzählige in der Umgebung, unterwegs keine Schutzhütte ;-)
Kartennummer:AV Karwendel Nordwest / Soierngruppe

Der kleine Grubsee im südöstlichsten Estergebirge hat für Badegäste keine Zufahrt - zum Glück! Zu Fuß oder per Bike kann man sich ihm allerdings von allen möglichen Seiten nähern. Ich möchte ihn heute von Klais aus angehen, dabei aber nicht die vielbegangene "Geißschädelroute" nehmen, sondern en route abschweifen und endlich einmal den Hügelzug Grubreut abwandern, eine vielversprechende subalpine Spazierwanderung, die mir schon lange vorschwebt. Umso besser, daß ich jetzt, im Sommer, auf dieser Unternehmung nicht nur Spazierwandern, sondern auch noch Schwimmen und Radeln kann. Ich bin schon gespannt auf meinen Grubsee- Triathlon - geschüttelt oder gerührt - die Mischung macht' s! 

Der südöstlichste Teil des Estergebirges...
    
...hat auf der mit "Estergebirge" benannten Papierkarte des AV gar keinen Platz mehr, weil er sich so weit nach Süden vorstreckt. Er befindet sich in einem Dreieck, das von den drei Krüner Ortsteilen GeroldBarmsee und Klais gebildet wird. Auch drei Seen gibt es hier, nämlich GeroldseeBarmsee und Grubsee, außerdem vier Erhebungen: Ötzwald (1053 m), Geißschädel (1001 m), den Dimpl (975 m) und schließlich den kleinsten Aufschwung des Quartetts, Grubreut (956 m), auf das es heute gehen soll.

Der Höhenzug Grubreut...

...nimmt an einer Senke zwischen dem Geißschädel und dem Ötzwald seinen Ausgang.und führt als langgestreckter, fast ebener Rücken nach Nordosten zu einem Skilift direkt oberhalb des Grubsees. Die Orientierung ist hier besonders leicht, weil  eine Hochspannungsleitung mit fünf Masten über Grubreut hinwegführt. Der Höhenzug hat zwei höchste Punkte: den Wiesengipfel P. 956 und weiter nordöstlich noch den P. 952 , der sich direkt an einem der fünf Masten befindet.
Heute möchte ich zunächst von Klais aus den beschilderten Grubsee-Wanderweg einschlagen und dann von der o.e. Senke aus über beide Gipfelpunkte von Grubreut hinweg zur Bergstation des Skilifts vordringen und von dort weiter zum Grubsee hinuntergehen. Nach einer erfrischenden Schwimmpause soll es zum Bikedepot an der Landstraße und von dort im dritten Triathlon-Abschnitt radelnd zum Cardepot in Klais zurückgehen.

Grubsee-Triathlon- erster Abschnitt: subalpin Spazierwandern

Ich mache, nachdem ich mein Bike am P. Grubsee deponiert habe, in Klais Car-Depot und starte meine Unternehmung an der Landstraße B2 unmittelbar am Bahnhof. Die eigentliche Challenge meines heutigen Grubsee-Triathlons liegt, wie immer hier, im unfallfreien Überqueren der Bundesstraße. Augen auf und durch bzw. drüber!
Auf der nördlichen Seite der B2 gehe ich ein paar Schritte nach Westen in Richtung einer Tankstelle und prompt weist schon ein gelbes Schild nach rechts (Norden) auf einen 1A Top-Komfort-Wanderweg. Auf dem Schild stehen, wie erwartet, "Grub- sowie ".Barmsee" "über Geißschädel". Der Wanderweg wird allerdings nicht über den Geißschädel hinwegführen, sondern an seiner westlichen Seite entlangqueren, aber wer wird es schon so genau nehmen?
Schon nach wenigen Minuten im Wald zweigt nach rechts ein weiterer, gebietstypischer 1A Top-Komfort-Wanderweg zum "Sonnenhügel" ab - diesen nehme ich natürlich nicht, sondern steige auf der westlichen Seite des Geißschädels weiter sanft an. Ich erreiche eine Bank und gleich darauf einen Stadel mit rotem Dach inmitten freier Almwiesen.
Nun beginnt der Weg wieder ganz sachte abzufallen. Nach einem Blechdach-Stadel linkerhand wird so schnell eine kleine Senke bzw. ein Sattel erreicht, der den Geißschädel im Südosten und den Ötzwald im Nordwesten trennt. In dieser Senke befindet sich auch eine T-Kreuzung zweier Wanderwege und  natürlich stehen hier auch Schilder. Nach Norden könnte ich, so wie die meisten Wanderer das tun, den Top-Komfort-Wanderweg weiter zum Grubsee hinab verfolgen. Es ist auch noch ein Wirtschaftsweg mit "Krün" und "Tennsee" beschildert, der nach rechts (Nordosten) abzweigt. Diesen nehme ich. Direkt über mir befindet sich schon, wie erwartet. die Hochspannungsleitung, die mit ihren Masten über den ganzen kleinen Höhenzug Grubreut hinweg nach Nordosten führt.

Der höchste Punkt von Grubreut (956 m)

Bald wandelt sich der mit "Krün" beschilderte, etwas rumpelige Wirtschaftsweg, auf dem ich die Senke in östlicher Richtung verlasse, zu einem hübschen, old fashioned Gloaßenweg (Weg mit Grünstreifen in der Mitte) und auf ihm erreiche ich, gleich zu Beginn des Höhenzugs Grubreut idyllisches Almgelände mit einem Zaun, einem Stadel und Schafen, die es sich im Schatten gut gehen lassen.. Damit es nicht zu gemütlich wird, steht auch ein großer Hochspannungsmast inmitten der Szenerie, das ist der erste von fünf solchen, die auf Grubreut von Südwest nach Nordost entlangziehen.
Der Gloaßenweg biegt nach der Alm, die Kammhöhe Grubreuts verlassend, nach Osten ab.  Am einfachsten wäre es nun, einfach on top of Grubreut weglos auf der breit ausgeschlagenen Schneise bis zum zweiten Masten zu gehen, denn nur ein paar Schritte südöstlich von diesem muß sich mit dem P. 956 schon sein erster und höchster Gipfelpunkt befinden. Aber zwischen dem ersten und dem zweiten Masten befindet sich noch eine eingezäunte Pferdeweide. Ich möchte die Pferde nicht aufschrecken, mache lieber ein Foto und wende mich auf der Straße nach rechts.
Nun passiere ich - beinahe im Minutentakt - ein Gesperrt-Schild nach links, wohl zur Pferdeweide ("Schranke 30 Meter"), des weiteren ein Schild "Naturschutz" direkt am Weg und gleich danach erreiche ich nach der Überquerung eines sehr wenig ausgeprägten, kleinen Grabens die Almwiese, die linkerhand zum P. 956 von Grubreut ansteigt. Der Weg beginnt hier, zum Kranzbachtal mit dem Tennsee abzufallen. Ich steige stattdessen auf der Almfläche zum Sichtgipfel von Grubreut hinauf - es sind nur ein paar Schritte. Oben, an einen dürren Baum gelehnt, mache ich eine gemütliche Pause und sehe mich um. Es lohnt sich!
Der eigentliche höchste Punkt von Grubreut (956 m) hingegen, den ich als Pflichtübung vor meiner Pause auch noch aufsuche, liegt nur etwa zehn, beinahe ganz flache Meter, vom Sichtgipfel entfernt im Wald und bietet statt Aussichten eher Einsichten, wenn überhaupt...

"Unter Strom" - die Grubreut - "Überschreitung"

Zurück auf der ausgelichteten Schneise, die ich weglos und ganz einfach durch lichten Wald spazierend beim zweiten Hochspannungsmasten erreiche (auch ein großer Hochsitz steht dort) finde ich überraschenderweise eine Straße (es ist sogar ein weiteres Mal ein Gloaßenweg: Vintage im besten Sinne!), die mich mitten auf der ausgeschlagenen Stromtrasse, in etwa die Kammhöhe von Grubreut haltend, bis zum dritten Masten und noch etwas über ihn hinaus bringt.
Anschließend macht die Straße einen Schlenker nach links (Norden) und verläuft dann im Wald wieder etwa parallel zur Stromtrasse nach Nordosten. Ich spähe durch' s Geäst und kann den vierten Masten leicht ausmachen. Etwa dort muß sich der zweite Gipfelpunkt, der P. 952 befinden. Und prompt führt auch zwei Minuten nach einem beschämend niedrigen Hochsitz rechterhand ein ebenfalls nach rechts (Süden)  abzweigender Karrenwegstich genau dorthin. Der Masten befindet sich direkt am höchsten Punkt P. 952 des Grubreut.
Der nordöstliche Gipfelpunkt von Grubreut ist ganz nett, bisserl in die Soiern kann ich schauen und eine kleine, sehr idyllische Wildfütterung gibt es auch, sie ist beinahe baugleich der Futterstelle an Ötzwalds P. 947 (siehe Hinweis weiter unten)!
Nach dem zweiten Höhepunkt des subalpinen Spazierwanderabschnitts meines heutigen Triathlons klingt die erste Etappe am Grubsee aus, den ich nicht, wie es auch möglich wäre, weglos durch' s Gebüsch erreiche, sondern, indem ich zur Straße zurück und auf ihr noch ein Stück nach Nordosten gehe. Ich erreiche so die Bergstation des kleinen Grubreut-Teller-Schlepplifts. Daß es so etwas noch gibt! Die Babyliftpiste hinunter dauert es nur ein paar Minuten und von der Talstation geht es dann in wenigen Schritten zum Grubsee.

Grubsee-Triathlon - zweiter Abschnitt: Schwimmen.

Die Badeanstalt ist noch nicht in Betrieb, das Kassenhäuschen noch zu, aber man kann im Grubsee bei angenehmen 20° schon Schwimmen. Platsch, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Anschließend in etwa 10 Minuten zum Bike-Depot am Grubsee-P- an der B2.

Grubsee-Triathlon - dritter Abschnitt: Radeln

Ich fahre mit dem Bike in stetiger, leichter Steigung by fair means, also ohne E-Motor, auf der Bundesstraße 2 nach Klais zum Car-Depot zurück. Angenehmerweise gibt es auf diesem Straßenstück einen Fahrradweg.

Hinweis

Verstreute Schilder an Forststraßen weisen das Gebiet um Dimpl, Ötzwald, Geißschädel  und Grubreut als "Wald-Wild-Schongebiet" der Gemeide Klais aus, so etwa wie es der AV mit Gemeinden für Ski-und Schneeschuhwanderungen vielerorts vereinbart hat.
Man kann sich erkundigen: offiziell ist dieses Schongebiet nicht, aber ich denke, man sollte dem Wunsch nach Winterruhe in der Nähe von Wildfütterungen, so etwa auch an der heute erreichten Futterstelle am P. 952,, auf jeden Fall nachkommen!

Tourengänger: Vielhygler


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