Zum Abschluss unserer Zeit in Madeira wagen wir die wohl beliebteste Wanderung der Insel: den PR 1 zwischen Pico do Arieiro und Pico Ruivo. Die Wetteraussichten sind nicht optimal, aber wir entscheiden uns trotzdem, das Abenteuer zu riskieren. Frühmorgens, kurz vor 06:00 Uhr, erreichen wir den Ausgangspunkt auf dem Pico do Arieiro – gerade noch rechtzeitig.
Als wir kurz nach 06:00 Uhr loswandern, ist es neblig und die Temperatur liegt bei etwa 0 °C. Der erhoffte Sonnenaufgang bleibt uns aufgrund des Nebels leider verwehrt. Doch das ist gar nicht so schlimm, denn auch ohne Aussicht und ohne Sonnenaufgang ist diese Wanderung einfach spektakulär! Der Weg ist sehr abwechslungsreich, mit ständigen Auf- und Abstiegen, und führt über gewaltige Felstürme, die manchmal durch Tunnel hindurch umrundet oder durchquert werden. Dabei kommen mehr Höhenmeter zusammen, als man zunächst erwartet – besonders, wenn man denselben Weg wieder zurück muss.
Nach etwa zwei Stunden erreichen wir die Berghütte Casa da Abrigo, wo mehrere Wanderwege zusammentreffen. Von hier aus kann man in 15 Minuten den Pico Ruivo, den höchsten Gipfel Madeiras, erklimmen. Übrigens ist der Pico Ruivo nicht nur der höchste Berg der Insel, sondern auch der dritthöchste Berg Portugals. Nur der Pico auf den Azoren und der Serra da Estrela auf dem portugiesischen Festland sind noch höher. Kaum erreichen wir den Gipfel, bessert sich das Wetter ein wenig, der Nebel zieht sich stellenweise zurück, und wir geniessen bei dieser wunderbaren Aussicht ein zweites Frühstück.
Anschliessend steigen wir wieder zur Casa da Abrigo hinab und wandern noch ein Stück in Richtung Encumeada, um auch von dieser Seite die Aussicht zu erleben. Zurück bei der Casa da Abrigo überlegen wir, nach Achada do Teixeira abzusteigen und von dort mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt zu fahren. Da die Busfahrt jedoch sehr lange dauern würde, entscheiden wir uns dagegen und machen uns auf den Rückweg zum Pico do Arieiro. Nach 6 Stunden und 15 Minuten erreichen wir wieder den Ausgangspunkt und wärmen uns im Café am Parkplatz auf. Danach fahren wir mit dem Auto hinunter nach Funchal, wo uns 20 Grad mehr erwarten, und geniessen den Nachmittag in der Stadt.
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