Zu Niks Geburtstag: Schriesheimer Klettersteig


Publiziert von Schubi , 17. Mai 2024 um 13:33. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Odenwald
Tour Datum: 4 Mai 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Schriesheim aus der Beschilderung zur Strahlenburg folgend. Dort befindet sich ein Parkplatz (der an Wochenenden gern mal voll ist).

Der Brückners Nik hat Geburtstag und lädt zur Feier ein. Aber wer feiern will, muss vorher auch was schaffe, und also schlägt Nik mir und Amelie vor, doch mal den nahegelegenen Klettersteig im Schriesheimer Steinbruch zu machen. Das schaffe wir gern :-)

  Ach, die Frankelies! Die hat man so gern als Gäste. Schön sind sie, klug dazu, und kraxeln tun sie auch. Was will man mehr! Aber man muss auch was dafür tun. Also hab ich mir die Zehennägel lackiert (Meerjungfrauenglitzer), mich schlau gemacht und was zum Kraxeln gesucht.
  


Garden Party von Roman Flügel ist der Soundtrack-Tipp zum Tourenbericht. Lief zwar nicht auf Niks Terrassen-Geburtstags-Party, hätt aber gepasst und zur Stimmung am Steig sowieso.

Vorfreude schon auf der Anfahrt, denn der hoch in einer Bergkuppe (es ist die des Ölbergs) gelegene Steinbruch leuchtet präsent bis runter zur Autobahn. Den Wagen stellt man am besten am Parkplatz Strahlenburg ab, hier ist an einem frühen Samstag-Nachmittag schon fast alles belegt. Oberhalb von der Burg an ihr vorbeigestiefelt und bergan weiter auf einem felsigen Pfädle.

Pfadig, wie der Shoobster gerne sagt!


Genau so sag ich das. Weiter oben gibt's auch eine Ausschilderung zum Klettersteig. Nach 15 Minuten steht man dann im Boden einer riesigen Arena: der (in den Sechziger Jahren stillgelegte) Steinbruch hat eine beachtliche Größe! Gelb-rötlich leuchten die Wände, Sandstein und zuletzt Quarzporhyr (Ryolith) wurde hier abgebaut. Vier mächtige Wandstufen hat der Steinbruch und er ist deshalb schon lange ein äusserst beliebtes Klettergebiet mit unzähligen Routen.

Unzählig - aber auch zahllos. Und ebenso zahlreich!


Durch die unteren drei führen kurze Klettersteige. Ursprünglich wurden sie als Verbindung angelegt, damit die Sportkletterer zu den einzelne Stufen und retour gelangen, über die Jahre hat der Klettersteig aber auch sein eigenes Publikum angezogen.

Er hat es sogar in die offiziellen Listen geschafft. Sogar Topos gibt es, hier zum Beispiel, aber Achtung, da fehlt einiges.


Im Folgenden übernehme ich Niks Beschrieb, der den Steig bei Hikr ja schon hat: "Man erreicht eine Infotafel, hinter der man an die Felswand der ersten Stufe herantritt. Der Weg führt weiter nach links an der Wand entlang. Dort, wo er endet, beginnt der Klettersteig. Über felsiges Gehgelände geht es steil an den Felsen heran. Ein Baum rechts und eine Metallklammer links helfen über ein senkrechtes Wandl. Oben quert man dann ein paar Schritte nach links, wobei schmale Tritte helfen, die ein schräger Riss bietet. Danach geht es schon hinaus.

Oben auf der ersten Stufe angekommen hat man nun die Wahl. Variante 1: über Blöcke hinauf zu einer Reihe von Klammern, die senkrecht hinauf zu zwei Leitern führen, oder, schwieriger, Variante 2: etwa 50 Meter nach rechts und dort mit Hilfe von deutlich weniger Eisen hinauf. Wer eine Aversion gegen zu viel Eisen hat, wird sicherlich wie wir die zweite Variante wählen. Hier geht es mit Hilfe einer Klammer auf einen Absatz und von dort über weitere drei Klammern weiter aufwärts. Bei Ausstieg muss man etwas aufpassen, weil Schotter die letzten Schritte etwas rutschig macht.

Die dritte und letzte Wandstufe wird dann über einen Schotterkegel erreicht, der direkt gegenüber dem Ausstieg der Leitervariante zu sehen ist. Wer diese Stufe über die zweite Variante erreicht hat, muss vom Ausstieg ein Stück nach links zurückgehen. Der Schotterkegel führt hinauf an die Felswand, die deutlich zerklüfteter ist als die beiden unteren. Man steigt über und zwischen Zacken hinauf zum letzten Absatz des Klettersteigs. Von hier aus kann man nun weglos an einer geeigneten Stelle aus dem Steinbruch nordwärts hinaus steigen."

Wir beschließen, für den Rückweg nicht den Wanderweg zu nehmen, sondern von dort die mittlere und unterste Stufe auch über die Klettersteige abzusteigen, und wurschteln uns dafür ausserhalb eines Zauns durch Blockschutt wieder herab zur nächst-unteren Ebene.

Die teschnich (das sagt man hier so) schwierigste Stelle!


Diesmal nehmen wir für diese Stufe (von 2 auf 1) jedoch die Variante, die die Leitern drin hat. Hier ist die Querung von oberer zu unterer Leite spannend, der Rest erledigt sich praktisch von alleine. Nun auch lustig noch den untersten Steig herabgestiegen und damit haben wir uns nun Piñas und Hugos auf Niks Geburtstagsparty redlich erklettert – äääh – verdient ;-)

Mit auf Tour: Amelie, Hugo und die Piña ;o}

Schubis Fazit: ein großer Spaß. Wenn auch die einzelnen Klettersteig-Abschnitte recht kurz sind, ist das Ambiente einfach phänomenal schön. Da der Steinbruch sehr hoch gelegen ist, hat man die ganze Zeit fantastische Fernblicke in die Rheinebene.

Niks Fazit: Wie schön, dass das noch geklappt hat! Und perfekt dazu, so dass wir pünktlich zum Besuch der anderen Gäste wieder zurück waren. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!



Tourengänger: Nik Brückner, Schubi


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 17. Mai 2024 um 17:50
In Schriesheim war ich sogar schonmal. Wusste nicht, dass es dort einen Klettersteig gibt.

Gruß Nico

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Mai 2024 um 19:13
Hey Nico.
Die Perlen der deutschen Mittelgebirge liegen gern bissel versteckt. Wenn du mal auf der A 5 unterwegs sein solltest, ist es ein kurzer, lohnender Abstecher.
Beste Grüße
Frank


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