Durch den Goldauer Bergsturz auf den höchsten Zuger (Wildspitz 1580 m)


Publiziert von Ivo66 , 21. November 2009 um 20:02.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:21 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ross- und Zugerberggebiet   CH-SZ   CH-ZG 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 880 m
Strecke:Goldau (Bahnhof Arth-Goldau) - Goldauer Bergsturz - Gnipen - Wildspitz - Halsegg - Sattel SZ (Bahnhof Sattel-Ägeri)
Kartennummer:1:25'000 - Rigi und Ibergeregg

Wie beeindruckt waren wir doch vor vielen Jahren im Primarschulunterricht, als uns vom Goldauer Bergsturz im Jahre 1806 berichtet wurde: Ein ganzer Berg stürzte tobend zu Tal und riss alles mit, was sich ihm in den Weg stellte. Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich je genau durch diesen Bergsturz auf den höchsten Berg des Kantons Zug gelangen werde. Und: es hat sich gelohnt; die Tour ist sehr beeindruckend, landschaftlich reizvoll und äusserst aussichtsreich, trotz der geringen Höhe über dem Meeresspiegel.

Am Bahnhof Arth-Goldau schluckte die äusserst hungrige zentrale Parkuhr fast mein gesamtes Erspartes auf - ehe es dann endlich losgehen konnte: Die Tour startet in der Bahnhofunterführung (!), wo sich die Hauptwegweiser befinden. Man schreitet zunächst durch das recht geschäftige Dorf vorbei an Migros und Banken, dann entlang einer Hauptstrasse durch eine Unterführung unter dem bekannten Tierpark hindurch. Gegenüber dem Fussballplatz zweigt der Wanderweg dann links hinauf in den Wald hinein. Er ist zu Beginn als "Zähniweg" gekennzeichnet, was das auch immer bedeuten mag. Man gelangt bald auf ein asphaltiertes Strässchen, dem man ein Stück folgt und es dann aber auf einem anderen Fahrsträsschen nach rechts verlässt (ausgeschildert nach "Unter Grisselen"). Kurz darauf setzt sich die Route dann nach links als Bergwanderweg fort (Wegweiser). Der Pfad ist hier mit gelben Markierungen an den Bäumen versehen. Es wurde derart wenig sparsam markiert, dass auf etwa 880 m.ü.M. die Farbe ausgegangen sein dürfte... Es heisst, gut auf den Pfad achten, der nicht immer ganz deutlich ist, aber mit einem gesunden Mass an Menschenverstand ohne weiteres zu finden ist, wenn nicht gerade Schnee liegt und darin keine Spuren vorhanden sind... 

Schliesslich erreicht man auf etwa 930 m einen quer verlaufenden Wanderweg, dem man nach links folgt (Wegweiser). Dann beginnt bald der interessanteste Teil der gesamten Tour: Bald zweigt der Weg durch den Abbruch (Wegweiser) nach rechts hinauf. Es wird nun aussichtsreich und man gelangt direkt in die Trümmer des Bergsturzes hinein. Da dieses Naturereignis schon über 200 Jahre zurückliegt, ist eine reizvolle Vegetation entstanden. Tausende von Föhren haben sich zu den zum Teil sehr grossen Nagelfluhfelsbrocken hinzugesellt. Hier wird eines deutlich: Was für den Menschen eine NaturKATASTROPHE ist, muss für die Natur nicht auch eine Katastrophe sein. Auf dem Weg trifft man übrigens auf einen ausgeschilderten Naturlehrpfad (Rundweg im Bergsturzgebiet). Eine Informationstafel berichtet von Orchideen-Vorkommen. Zur geeigneten Jahreszeit sicher ein interessantes Unternehmen. Ach ja, von wegen Jahreszeit: An einem heissen Sommertag würde ich diese Tour aufgrund der zu erwartenden Hitze nicht begehen.  Heute war die Novemberhitze dank einem angenehmen Lüftchen noch zu ertragen.

Der Weg wird steiler - man muss ab und zu etwas auf die Wegmarkierungen achten (rot-weiss) - und erreicht ganz oben den Schwierigkeitsgrad T3 (ansonsten ist die gesamte Tour T1 und T2). Bald steht man auf dem ersten Gipfelchen, dem Gnipen und lässt seinen Blick über den Lauerzersee, vom Rigi bis zu den Mythen schweifen und erblickt dahinter die leicht verschneiten höheren Alpengipfel.

Weiter geht es auf guten Wegen über den zum Teil bewaldeten Kamm auf den höchsten Punkt der heutigen Tour, den Wildspitz, mit 1580 m der höchste Punkt des Kantons Zug. Die Kantonsgrenze Zug-Schwyz verläuft auf dem Bergkamm.

Der Weiterweg mit etwas auf und ab zur Halsegg hinunter und weiter nach Sattel ist dann nicht zu verfehlen. Aufgrund der Zeitangabe auf der Halsegg (Sattel 1 h 10 min) beeilten wir uns, um den geplanten Zug zurück nach Arth-Goldau zu erreichen. In 30 Minuten standen wir bereits am Bahnhof...

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (4)


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laponia41 hat gesagt: Eine sehr schöne Serie....
Gesendet am 21. November 2009 um 20:23
bin fast ein bisschen neidisch nach einem fotografisch total missglückten Trip nach Venedig (Nebel, grau, trist)

Herzliche Grüsse Peter

Ivo66 hat gesagt: RE:Eine sehr schöne Serie....
Gesendet am 21. November 2009 um 21:41
...ja dann ist auch Venedig nicht mehr so, wie man es sich vorstellt. Wirklich ein Glück, wer heute dem Nebel entfliehen konnte.

Herzliche Grüsse Ivo

Linard03 hat gesagt: herrliche ...
Gesendet am 23. November 2009 um 07:46
... Stimmungsbilder! Der Wildspitz steht bei mir auch noch auf dem Programm ...

Gruss, Linard03

Ivo66 hat gesagt: RE:herrliche ...
Gesendet am 25. November 2009 um 08:18
Danke für Dein Feedback!

Die Tour kann ich Dir wirklich nur empfehlen. Auch die kleineren Voralpengipfel haben ihren Reiz. Vielleicht bist Du ja noch dieses Jahr erfolgreich - wenn der Schnee weiter auf sich warten lässt...

Viele Grüsse, Ivo


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