Auf dem Hornpfad aufs Balmfluechöpfli (1289 m)


Publiziert von Uli_CH , 12. Mai 2024 um 15:51.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:11 Mai 2024
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 645 m
Abstieg: 645 m
Strecke:ca. 5.3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Solothurn über Rüttenen nach Oberrüttenen. Der Strasse bis an den Waldrand folgen, dort Abstellmöglichkeiten. Man kann mit dem Auto den Fahrweg auch noch bis P. 681 in den Wald hineinfahren. Dort ebenfalls Abstellmöglichkeiten am Wasserreservoir und an der Wegverzweigung.
Kartennummer:https://map.geo.admin.ch, 1:5'000 zum Selberdrucken (inkl. der GPS-Tracks der Hikr). Swisstopo-App mit importieren GPS-Tracks. Komoot-App mit OSM.

Während vor *zwei Tagen noch die Höhenmeter im Vordergrund standen, ist es heute wieder der Schwierigkeitsgrad. Nach der Tour über die *Balmflue nähere ich mich dem Balmfluechöpfli heute über den Hornpfad.

Bei strahlendem Wetter starte ich und nehme den Fahrweg links in den Wald hinein. Dieser führt mich zum P. 681. Links befindet sich der Parkplatz beim Wasserreservoir, geradeaus mündet ein schmaler Pfad ein, den ich später herunterkommen werde. Ich folge dem Fahrweg nach rechts bis zur Verzweigung bei P. 699. Es geht kurz links um die Ecke und schon markiert ein Steinhaufen den Einstieg in den Hornpfad.

Der Weg ist mit viel Liebe und Sorgfalt fantastisch angelegt und mit Steinmännchen und roten Bändeln bestens markiert. Nach einer Weile traversiert er eine Rinne. Kurz bevor ich quere, löst sich spontan ein Stein und hüpft hinunter. Ich ziehe daher meinen Helm an. Der Pfad führt jetzt am rechten Rand der deutlich ausgeprägten Rinne bergan.

Kurze Zeit später quere ich den Pfad, der links vom Veloständer kommt und rechts zum Südgrat bzw. den Südwänden weiterleitet. Ich komme an einem Schild "Alter Hornweg" vorbei. Die Semantik des Schildes wird mir nicht ganz klar. Soll es heissen "Alter Teil des Hornwegs" im Gegensatz zum neuen, unteren? Oder wurde der Weg verlegt? Es hat zwar noch Steinmänner aber keine Bändel mehr, die mich bisher begleitet haben. Ich sehe jedenfalls weiter rechts auf einem Baumstumpf ein Steinmännchen, quere hinüber und folge der Wegspur nach Nordosten. Da der Pfad die Höhe hält und innert nützlicher Frist weder Steinmännchen, Bändel noch ein Abzweig bergwärts zu sehen sind, kehre ich zu dem Schild zurück und setze meinen Aufstieg fort.

Schliesslich gelange ich an die Schlüsselstelle des Aufstiegs: Eine Felswand will mittels einer straff gespannten Kette bezwungen werden. Ich finde geeignete Tritte und kämpfe mich hoch. Weiter geht es bergan. Eine Minileiter ist als Kathy's Steg bezeichnet, bestimmt das "Ka" aus BruKaTeam.

Auf 1000 m Höhe kommt wieder von links ein Pfad herauf. Falls ich weiter oben scheitern würde, müsste ich zumindest nicht mehr die Felswand abklettern. Es folgen weitere kettengesicherte Aufschwünge. Um in der Runse nicht einem Steinschlag ausgesetzt zu sein, leitet mich eine Kette ein Gratstück hoch.  Das Mättu-Wändli ist wieder eine höhere Felswand, aber nicht so steil wie die erste und daher auch leichter zu erklimmen. Die nächste Kletterpassage lässt nicht lange auf sich warten. Diesmal hilft eine Kombination aus Krampen und Kette über das Hindernis hinweg.

Mittlerweile bin ich auf knapp 1100 m angekommen und habe einen herrlichen Tiefblick ins Tal. Die letzten gut 100 Höhenmeter bis zum Grat führt der Pfad an verschiedenen Felswänden entlang. Nördlich eines markanten Pfeilers hat es nochmals eine Kette. Hier habe ich den Eindruck, dass sie eher der Unterstützung dient, wenn der Boden feucht und rutschig ist, als dass ohne sie der Felsen schwierig zu bezwingen wäre.

Schliesslich erreiche ich einen Pfad, der nach rechts mit "Herrenloch - Balmfluechöpfli" ausgeschildert und mit Steinmännchen markiert ist. Ich folge ihm leicht abwärts und stehe kurz darauf vor dem Herrenloch, einer Art Tunnel durch den Felsen. Auf der anderen Seite habe ich einen wundervollen Tiefblick auf das von der Aare durchflossene Mittelland. Ich gehe wieder durch das Loch zurück und nehme an dessen Eingang einen mit Steinmännchen markierten Pfad den Felsen entlang aufwärts. Letzte Sicherungen erwarten mich, bevor es auf eine Rippe geht und auf dieser direkt zum Geländer am Gipfel des Balmfluechöpflis. Nach zwei Stunden Anstiegs bin ich am Ziel.

Für den Abstieg nehme ich den markierten Wanderweg durch den Vorberg. Ich folge dem Grat bis in den Sattel kurz vor P. 1183 nach Südwesten und dann dem Wegweiser Richtung Forsthaus Rüttenen. Bei der Kehre auf 950 m Höhe führt ein Pfad geradeaus weiter. Ich bleibe jedoch auf dem markierten Wanderweg bis zur nächsten Kehre bei 900 m. Hier folge ich dem unmarkierten, aber auf der Landeskarte eingezeichneten Pfad nach Osten.

Kurz darauf gelange ich an eine Kreuzung. Nach schräg links oben ist ein Pfad Richtung Balmfluechöpfli ausgeschildert, der wohl in der oberen Kehre auf den markierten Wanderweg trifft. Ich nehme den Pfad, der rechts abwärtsführt. Ich komme in einer Kehre am ominösen Veloständer vorbei, bevor ich einen breiteren Weg kreuze und schliesslich bei P. 681 unweit des Reservoirs wieder heraus komme. Kurze Zeit später bin ich - nach einer Stunde Abstiegs - wieder am Ausgangspunkt zurück.


Eine fantastische Tour auf schön angelegtem Steig bei Superwetter. Was will man mehr?

Orientierung: Ziemlich einfach. Man darf sich nur vom Schild "Alter Hornweg" nicht irritieren lassen.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe, ev. Helm gegen Steinschlag.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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