Erster Bericht im Internet über eine Skitour zum Formarin Schafberg - Ausgangspunkt Zug


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 4. Mai 2024 um 20:52.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:29 April 2024
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:45
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch nach Zug
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit PKW von Zug nach Garmisch

Anmerkung:
Der Formarin Schafberg wird zwar in einem Panico Skitourenführer erwähnt, auf eine Beschreibung der Skiroute wird allerdings verzichtet. Im Internet ist noch ein Video ohne Ton zu finden, in dem es mehr um die Abfahrt an diesem Berg geht.

Bericht:
Eigentlich hatte ich mir einen AV-Schlüssel für die Freiburger Hütte besorgt, dann aber andere Touren gemacht. Nachdem ich ihn zurückgegeben hatte, entschloss ich mich spontan, eine Tagesskitour zum Formarin Schafberg zu unternehmen. Leider wurde es später als gedacht, da ich die Fahrtzeit unterschätzt und unterwegs mehrmals angehalten hatte, um Fotos zu machen. Zuerst fuhr ich noch die schmale und inzwischen schneefreie Fahrstraße mindestens 2km weit, dann aber doch wieder zurück, da es u. U. wegen des bestehenden Fahrverbotes hätte teuer werden können!

Zuerst ging es etwas mehr als 30hm im Schnee und Gras hinab in den Talgrund und danach entlang des jungen Lechs auf einem schneebedeckten Fahrweg, über den im Winter eine Loipe verläuft, taleinwärts. Nach etwa 2,5km fast ebener Strecke kam ich am auf der anderen Lechseite gelegenen Unteren Älpele vorbei. 

Bald geht es in ein Wäldchen und dort langsam aufwärts. Ca.3km hinter dem Unteren Älpele endete die Loipe und alle von Menschen hinterlassenen Spuren. Dort ging es ca. 20hm hinab zu einer Brücke über den Lech. Auf der anderen Seite ist fast 4km weit langsam aufwärts zu gehen, wobei man allerdings nur ca. 250m an Höhe gewinnt. Der Fahrweg war meist unter dem Schnee zu erkennen oder zumindest zu erahnen. Nach fast genau 3 Stunden nach Abmarsch erreichte ich die Formarinalpe, wo ich eine kurze Pause auf einer Bank einlegte. Dann ging es ein kurzes Stück weiter zum ziemlich genauso hoch gelegenen Formarinjoch und dahinter ein paar hundert Meter langsam bergab. Bis hierher hatte ich etwa 10km zurückgelegt.

Unterhalb von Felsen hatte ich eine kurze Querung im steilen Schneehang zügig zu absolvieren. Dann fuhr ich am Hang entlang etwas ab, um ins Tal unterhalb der Geißköpfe zu gelangen. Der Formarin Schafberg war weiter hinten bereits zu sehen. Man könnte im Talgrund weitergehen, ich zog es jedoch vor, nach links zu einer Rampe aufzusteigen. Nach einiger Zeit stieg ich dann schräg nach links den Hang hinauf, dann in einem Bogen nach links der Skiroute der Schweizer Schneesportkarte folgend. Diese teilt sich im weiteren Verlauf. Mich reizte es, zum Grat der Geißköpfe aufzusteigen. Diesen erreichte ich etwas oberhalb von 2250m Höhe. Auf dem Grat mit eher harmlosen Wechten überschritt ich drei Erhebungen, die 2300m Höhe knapp überschreiten. Das war mit Skier möglich, auch wenn ein Gratabschnitt deutlich über 40° steil ist. Eine kurze Passage musste ich im Treppenschritt absteigen. Dann musste ich mich entscheiden, ob ich die Skier am Rucksack befestigen sollte, um eine felsige Passage abzuklettern oder den Grat zu verlassen. Der mehr als 40° steile Hang darunter, über den ich abwärts gelangen musste, ist keine 20m hoch. Der Grat Richtung Schafberg, der danach aussah, zumindest zu Fuß begehbar zu sein, wirkte von unten nun steiler. Über die Ostflanke, die 38-40° steil ist und kurz auch einmal 40° knapp überschreitet, hätte man bei dem guten Firn aufsteigen können, jedoch hatte ich Sicherheitsbedenken. So fuhr ich langsam ab, Richtung der Scharte am NO-Rücken des Schafbergs querend. Unter einem Felsen ca. kaum mehr als 20 Meter unterhalb der Scharte ließ ich die Skier zurück, was mir später als Fehler erschien. An den Felsen entlang kletterte ich im Schnee mit Hohlräumen ein paar Meter hinauf, um dann schräg nach rechts oben zur Scharte aufzusteigen. Dort sah ich, dass der Rücken, der zum Gipfel führt, sehr steil ist, aber mit Skier begehbar ist. Freilich müsste man dabei unzählige Spitzkehren machen und vielleicht an der steilsten Passage die Skier tragen, aber würde anschließend mit einer rassigen Steilabfahrt über ca. 130hm belohnt! Nun allerdings musste ich zu Fuß aufsteigen. Zuletzt ging es rechts am Ende der Gipfelwechte vorbei zum höchsten Punkt.

Das fantastische Gipfelpanorama war etwas getrübt durch Saharastaub. Ich hielt mich dort nicht lange auf, sondern stieg entlang meiner Aufstiegsspur zum Skidepot ab. Danach hatte ich eine schöne Abfahrt auf der sulzigen Oberfläche des Firns. Ich fuhr in eine Mulde ab, geriet abseits der auf der Karte eingezeichneten Skiroute. Das war nicht weiter schlimm, nur musste ich eine ebene Schiebestrecke sowie zwei kurze Gegenanstiege von jeweils kaum mehr als 10hm hinter mich bringen. Bald darauf fuhr ich im schmalen Talgrund ab, den ich im Aufstieg nicht begehen wollte. Die Hangquerung oberhalb des Formarinsees absolvierte ich so schnell als möglich im nassen Schnee, denn von oben hätte etwas herunterkommen können. Insgesamt musste ich langsam an die 50hm bis zum Formarinjoch aufsteigen, was des stumpfen Schnees wegen ohne Aufzufellen möglich war. Der Rückweg zog sich noch lange hin, sodass bei Ankunft am Auto seit Abmarsch etwa 11 Stunden und 45 Minuten vergangen waren!



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